Letzte Möglichkeit zur Rettung der Abbenser Windmühle

zugewachsen und verfallen... die Abbenser Windmühle
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Wie an dieser Stelle schon berichtet steht es derzeit schlecht um die Abbenser Windmühle.
Seit Jahrzehnten steht sie ungenutzt und ist mittlerweile fast vollständig im Wäldchen verschwunden…
Der Zustand der Mühle hat sich radikal verschlechtert und es besteht mittlerweile die Gefahr des Einsturzes… deshalb hat sie nur noch eine “Galgenfrist“ bis zum Herbst 2015.

Falls bis zu diesem Zeitpunkt kein konkreter Plan zur Sanierung zustande kommt wird die Bauaufsicht aus Sicherheitsaspekten auf den Abriss des historischen Bauwerks bestehen müssen.

Um dieses Ende abzuwenden hatte der Stellvertretende Ortsbürgermeister, Wolfgang Kasten, am 12.02.2015 zu einer Informations-Veranstaltung ins Gasthaus „zur Post“ in Abbensen eingeladen.

Rund 40 Mühlen-Interessierte kamen um sich über den aktuellen Zustand der Mühle und die mögliche Zukunft zu informieren.

Der Mühlenexperte Rüdiger Hagen informierte die Besucher zunächst über den heutigen Bauzustand der Mühle.

Die Abbenser Mühle wurde wohl 1822 erbaut, als Nachfolge einer Bockwindmühle an gleicher Stelle.
Diese Jahreszahl ist in einer Balkeninschrift in der Mühle zu finden. Ausserdem wurden wohl auch Balken der abgebrannten ehemaligen Bockwindmühle wieder verwendet, denn es sind viele Balken mit Russ-Spuren in der Mühle verbaut.
Die Mühle blieb über die Jahre weitestgehend unverändert, was in der Region Hannover einzigartig ist.
Die Mühlenkappe ist seit vielen Jahren offen, so dass Feuchtigkeit ungehindert eindringen konnte.
Die Flügelwelle und Kammrad, aus Eichenholz gefertigt, haben das ohne Probleme überstanden, allerdings ist der Mittelteil der Mühle aus Nadelholz gebaut und mittlerweile kaum noch tragfähig.
So musste die schwere Mühlenkappe mit Balken provisorisch abgestützt werden.
Im Mittelteil der Mühle wurde die Königswelle (Kraftübertragung nach unten auf das Mahlwerk) sowie die Antriebe der Mahlgänge schon vor vielen Jahren ausgebaut und weiterverkauft.
Von den Mahlgängen sind lediglich die schweren Mühlsteine auf dem Fußboden der Mühle erhalten geblieben.

Die Kosten für einen Wiederaufbau der Mühle würden wohl so um die 350.000 € liegen.
Hierzu müsste die Mühle fachgerecht abgetragen werden um dann von Grund auf neu beginnen zu können.
Öffentliche Mittel von der Europäischen Union sowie anderen Sponsoren gibt es derzeit nur für Baudenkmäler die an ihrem historischen Standort wieder hergestellt werden.
Somit kommt eine Umsetzung der Mühle an einen anderen Standort innerhalb von Abbensen oder Umgebung nicht in Frage.

Wie soll es nun weitergehen ?

Es wurde beschlossen eine Gruppe zu bilden, der zunächst von Wolfgang Kasten geleitet wird und der neben ihm noch Rüdiger Hagen und 2 weitere Personen angehören.
Ziel ist die Erarbeitung eines Konzepts zur Wiederherstellung und weiteren Nutzung der Mühle.

Vieles muss in Gang gesetzt werden, sicherlich werden sich weitere Teilnehmer aus Abbensen und dem Umland einbringen wenn der Plan dann konkret wird.

Ich wünsche der Gruppe vom Wolfgang Kasten viel Erfolg, wobei wie oben beschrieben die Uhr tickt…

Sollte bis zum Herbst kein tragfähiges Konzept zur Mühlenrettung stehen muss die Mühle abgetragen werden und wäre für immer verloren.

Dann gäbe es nur noch Einzelteile der Mühle die ausgestellt oder in anderen Mühen weiterverwendet werden.

Bürgerreporter:in:

Dieter Goldmann aus Seelze

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