Urlaub mal anders - Indien

Die Hauptverkehrsstraße in Delhi
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  • hochgeladen von Doris Nolte

Eine Tour durch Rajastan

Dieses Jahr wollten wir mal einen ganz anderen Urlaub wagen: Indien.
Daß es kein Erholungsurlaub werden würde, war uns von vornherein klar. 10 Hotels in 18 Tagen und eine Strecke von über 2500 km im Bus. Die meisten Freunde und Bekannten fragten uns, ob wir uns das wirklich antun wollten. Und ob wir wollten- einmal im Leben vor dem Taj Mahal stehen war schon immer mein Traum.

Teil 1: Delhi und Mandawa

Tag 1: Los gings, mit dem ICE von Kassel nach München. Auf dem Flughafen nahm uns unsere begleitende Ärztin Frau Dr. Geiger in Empfang und der Nonstop- Flug nach Delhi war sehr angenehm.

Tag 2: Nach der Landung auf dem Flughafen Indira Gandhi, der sehr sauber und gepflegt war, wurden wir von unserem indischen Reiseleiter Gopal Singh mit einem Tageteskränzchen begrüßt und stiegen in unseren Bus. Nun machten wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem indischen Großstadtverkehr, der sich hektisch und laut hupend durch die vollgestopften Straßen zwängte. Als erstes ging es in Delhi in ein tolles Hotel zum Frühstück mit allem, was das Herz begehrte. Bis jetzt war alles klasse!
Die Fahrt aus der Stadt hinaus durch die Slums zeigte uns dann die andere Seite Indiens: Hütten aus irgendwelchen Blechen, Brettern und Planen; Armut, Müll, Dreck und Kühe. Und mittendrin in diesem Chaos Kinder, die unserem Bus zuwinkten.
Unser erstes Ziel der Tour war gut 250 km (sprich 4 Std.) westlich von Delhi die alte Handelsstadt Mandawa mit ca.21000 Einwohnern. Hier waren wir in dem Heritage Hotel ‚Castle Mandawa‘ untergebracht, einem ehemaligen Schloss mit Burgcharakter. Wir hatten ein Zimmer im Turm mit runden Wänden und unglaublich dicken Mauern. Das Personal war, wie in den allermeisten Hotels, sehr freundlich und zuvorkommend und abends hörten wir indischen Folkloregesang.
Mit dieser Art der Musik konnten sich meine Ohren aber während unseres Indienaufenthaltes nicht anfreunden. Für mich klang das eher wie Instrumente stimmen…
Nach diesem 36-Stunden-Tag freuten wir uns nur noch auf unser Bett, das sich als ziemlich hart erwies- egal nur noch schlafen.

Tag 3: Es ging früh los, Frühstück und dann in den Bus, den unser ‚Copilot‘ der Beifahrer Rakesch jeden Tag auf Hochglanz poliert hat. Er war die gute Seele der Fahrt, war für die Getränke zuständig und alles, was so drumherum zu tun war: Wespe fangen, Bananen kaufen wenn die Zeit für ein Essen unterwegs zu knapp war, ab und zu einen Old Monk einschütten, jedem aus dem Bus helfen und auch wieder rein, die Koffer im Bus verstauen und natürlich den Einweiser für den Busfahrer machen.
In Mandawa besichtigten wir die Havelis, die Häuser der einst reichen Kaufleute, die mit kunstvollen Malereien und mit viel Steinschmuck verziert sind. Die Stadt war relativ sauber, aber Kühe und Ziegen liefen zwischen Verkaufsständen und Läden frei herum. Esel- und Kamelkarren, Autos und die Tuc-Tucs, das sind dreirädrige Fahrzeuge; Frauen in ihren bunten Saris, Männer mit oder ohne Turban und Kinder in allen Altersgruppen bevölkerten die Straßen.
Und natürlich Verkäufer! Wenn man in Indien etwas kaufen will, erwarten die Verkäufer, daß man handelt und mindestens dreimal nein sagt. Aus diesem Grund sind sie natürlich sehr beharrlich und verfolgen einen auf Schritt und Tritt. Wenn man nichts kaufen will, sollte man weder die Ware noch den Verkäufer eines Blickes würdigen und schon gar keine Antwort geben - Tunnelblick und durch! Das hat nichts mit Unfreundlichkeit zu tun, das heißt nur: Ich will nichts kaufen! Wir brauchten ein paar Tage, um das zu lernen, aber dann ging es.
Zurück im Hotel saßen wir erst eine Weile am Pool und wagten dann unseren ersten Spaziergang ohne Begleitung durch die Straßen. Das ständige Hupen der Fahrzeuge war gewöhnungsbedürftig, auch die Kühe, die auf der Straßen rumliefen und von den Autos und Tuc-Tucs umkurvt wurden. Gopal hatte uns gesagt, wir sollten lieber ein bischen Abstand von ihnen halten, die Bullen wären „nicht immer sehr nett“.
Am Abend gab es noch einen Cocktailempfang auf der Dachterasse des Hotels, dann hieß es zum ersten Mal wieder Koffer packen.

Bürgerreporter:in:

Doris Nolte aus Volkmarsen

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