Johannes Wolf ist WAKO-Weltmeister im Kickboxen nach tollem Fight gegen Daniel Martins

Johannes Wolf boxte gegen Daniel Martins agil und zielstrebig ©Michael Stauner
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Johannes Wolf ist Weltmeister! Nach einem tollen Kampf gegen Daniel Martins aus Frankreich über 12 Runden hat sich „der Wolf“ aus Ingolstadt am Samstag, 19.03.2011, den WM-Titel im Kickboxen der WAKO in der Klasse bis 58,2 Kilo gesichert.

Rund 1.000 Zuschauer sahen den Kampf um die Weltmeisterschaft sowie sieben Vorkämpfe in der Agnes-Bernauer-Halle in Vohburg an der Donau. Im November trennten sich Johannes Wolf und Daniel Martins noch unentschieden, im Rematch trumpfte der Deutsche auf. Zielstrebig, hochkonzentriert, mit vielen Kicks aus der Drehung und der besseren Deckung werteten zwei der drei Punktrichter mit 120:109 klar für Wolf. Nur der Punktrichter aus Frankreich sah die Angelegenheit mit 119:118 wesentlich knapper. Für Wolf war es der 33. Sieg im 36. Kampf.

So lief der Kampf zwischen Wolf und Martins um die Kickbox-WM 2011
Wolfsgeheul kündigte den Lokalmatador in Vohburg an, ehe beim Einzug Rapper Alpa Gun mit einer Live-Performance vorweg stürmte. In der 1. Runde tasteten sich die beiden Kontrahenten bei der WAKO WM gemächlich ab. Doch schon in der 2. Runde nahm der Kampf Fahrt auf. Wolf zwingt Martins erstmals auf den Boden. Der Franzose wird angezählt. Das Publikum wird laut.

Die nächsten Runden diktiert Wolf das Geschehen im Ring. Der Kickboxer aus Ingolstadt wirkt agiler, fitter, schneller und bringt Kicks aus der Drehung bei Martins unter. „Pas de chance, Daniel“ ruft ein Zuschauer, der den Lokalmatador unterstützt. Martins gibt die Antwort auf diesen Zwischenruf in der 7. Runde. Der Franzose kämpft sich eindrucksvoll zurück, teilt mächtig aus, gewinnt die Oberhand. Wolf rutscht aus. Bis zum Ende des Kampfes wird ihm das noch öfter passieren. Das Publikum merkt: Wolf braucht unsere lautstarke Unterstützung. Wolf bedankt sich dafür nach dem WM-Triumph, sagt, er habe die Anfeuerung gehört.

Wolf versucht in der 8. Runde spektakuläre Aktionen, doch Martins Attacken wirken effektiver. Doch Wolf führt längst, der Franzose muss richtig Gas geben. In der 9. Runde lässt Wolf den Franzosen sich mit Abwehr-Kicks ins Leere auspowern. Er treibt Martins in die Enge, ohne Akzente zu setzen. Eine Minute später steigert sich der Kampf wieder. Richtig los geht es in der 11. Runde. Das Publikum gibt richtig Gas, peitscht Wolf nach vorne und bekommt satte Action von beiden Kickboxern geboten. Übertroffen wird dieser Schlagabtausch nur noch von der 12. Runde, wo alle – Publikum und Kämpfer – Vollgas geben.

Direkt nach dem Gong umarmen sich die Kämpfer, die einen tollen Fight abgeliefert haben. Gemeinsam spazieren sie durch den Ring, lassen sich für diese Vorstellung feiern. „Nach dem Kampf dreht sich alles im Kopf“, sagt Wolf. Er lässt es sich aber nicht nehmen, den WM-Gürtel umzuschnallen und damit Salti rückwärts vorzuführen. Dann lässt er sich durch den Ring tragen. Erst vom sehr fairen Verlierer Martins, danach von seinem Trainer Jens Lintow vom Kickboxtempel Ingolstadt.

Ring-Segnung und Prestige-Kampf im Vorprogramm
Die Veranstalter um Jens und Judith Lintow, sowie Förderer Steven Prinzing sorgten für sieben Vorkämpfe. Die Jugend durfte sich im Leichtkontakt ebenso zeigen wie Frauen und Europameister. Die interessanteste Konstellation bot der Frauen-Fight zwischen Gudrun Löbig und Tanja Streng. Im Alter von 44 Jahren trat Löbig am Samstag erstmals und letztmals im Vollkontakt an und musste sich mit 2:1 geschlagen geben. Trainiert wurde die Kickboxerin aus Hamburg von Ringrichter Olaf Lorenzen, der für diesen Kampf in der roten Ecke stand und seinen Schützling unterstützte, anstatt zu richten.

Einen kleinen Vorgeschmack auf die Qualität des WM-Kampfs lieferte das Prestige-Duell zwischen Markus „Die Ameise“ Ritz und Johann Kun. Die 1. Runde dominierte der 38-jährige Ritz, in der 2. Runde legte der 19-jährige Kun vom Kickboxtempel Ingolstadt mächtige Angriffe in die Waagschale. Der Jungspund kickte „Die Ameise“ in der 3. Runde sogar zu Boden, ehe er in der 4. Runde selbst kurz in den Seilen hing. Mit einem Fußfeger beförderte Kun seinen Gegner in der 5. Runde erneut zu Boden. Dennoch ging Ritz als Sieger hervor, während Kun am Ende sogar blutete.

„Es floss das erste Blut des Abends“ verkündete Moderator Pierre Geisensetter allerdings schon einen Kampf früher – nämlich beim jüngeren Bruder des von den Fans lautstark angetriebenen Johann Kun. Der 17-jährige Dimitri ging in einem ausgeglichenen Kampf gegen Sammy Hager vom Baracuda-Team München als Sieger nach Punkten aus dem Ring. Zum weiteren Rahmenprogramm gehörte ein thailändischer Segnungstanz im Ring, eine Wing Tsun Präsentation, sowie eine Modenschau mit Kindern und Jugendlichen. Natürlich dürfen bei einer Kickbox-WM die Ring-Girls nicht fehlen. Pierre Geisensetter über Natascha und Julia: „Eigentlich wollten sie bei Germany's next Topmodel mitmachen, aber die Damen da waren ihnen zu hässlich.“

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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