St. Stephan - einzigartig im Bistum Augsburg

Der verantwortliche Künstler Tobias Kammerer erklärte den interessierten Besuchern die einzigartige Gestaltung der Untermeitinger Pfarrkirche
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Untermeitinger Gotteshaus erstrahlt in modernem Glanz und wird zu einem zeitgenössischen Denkmal der Kirchenkunst

Besonderen Anklang fand der Vortrag des Künstlers Tobias Kammerer, der für die neue künstlerische Gestaltung der Pfarrkirche St. Stephan in Untermeitingen verantwortlich zeichnete. Er erläuterte dem interessierten Publikum am Rande des Pfarrfestes die Bedeutung der Farben und der verwendeten Symbolik.

Vor dem zweiten Weltkrieg war St. Stephan noch eine barocke Kirche mit einer opulenten Kuppeldecke. In den 1930er Jahren und ganz speziell nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dann solche barocken Fassungen in Kirchen häufig entnommen und die Räume einfach weiß gehalten. Die Figuren waren eher willkürlich angeordnet. „Die historische Kirchenbemalung hat den Figuren damals einen Bildrücken und eine gewisse Ordnung gegeben“, erklärt der Künstler. Sein Bestreben sei es, solche Ausmalungen wieder zu gestalten, aber eben auf der Höhe unserer Zeit. Mit den aquarellartigen Ausflüssen der Malerei habe er hier ganz bewusst den gegenwärtigen Stil des 21. Jahrhunderts gewählt. „Es ist gute Kirchentradition, dass man auf der Höhe seiner Zeit eine passende Raumfassung bietet“, erklärt der Künstler die Gedanken hinter der gewählten Bemalung. Die Heiligenfiguren haben jetzt wieder einen Hintergrund, der dem Ganzen eine Struktur gibt. Und obwohl jetzt zusätzlich der Kreuzweg aus den 1920er Jahren wieder ins Kirchenbild eingefügt wurde, wirkt der Raum doch ruhiger als vorher. „Ihre Kirche besitzt nun eine im Bistum Augsburg einzigartige Ausmalung, bei der man mit sehr zeitgenössischen Mitteln gearbeitet hat“, betont Kammerer.

Die gewählten Farben haben Symbolcharakter. So hat Kirchenpatron St. Stephan einen blauen Bildrücken. Blau symbolisiert hier Glaube, Sehnsucht, Wiederkehr, Treue und natürlich die Farbe des Himmels. Die zwölf Apostel haben einen rötlichen Hintergrund. „Tomate, rot, viel zu rot!“, waren zunächst die erschrockenen Ausrufe Pfarrer Demels. Aber dieses Rot, das nach dem Austrocknen nun sehr dezent wirkt, ist symbolisch für das Martyrium, das die Heiligen erlitten haben. Im Altarraum öffnet sich symbolisch der blaue Himmel kuppelartig nach oben, das gemalte Fenster im hinteren Altarbereich, verziert mit Schmetterlingen, weist wiederum auf die Auferstehung hin.

Insgesamt sehr gelungen fanden die Besucher die neue schlichte Gestaltung ihres Gotteshauses und auch des wieder angebrachten Kreuzweges aus den zwanziger Jahren. In einem geplanten Flyer sollen die ausgeführten Arbeiten den Kirchenbesuchern noch detailliert nahegebracht werden.

Tobias Kammerer wurde 1968 in Rottweil geboren. Er studierte freie Malerei und Bildhauerei an der Akademie für Bildende Künste in Wien und wurde für sein Schaffen bereits mit mehreren Kunstpreisen ausgezeichnet.

Bürgerreporter:in:

Susanne Raffler aus Klosterlechfeld

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