Gestern wurde ich gefragt, und wie folgsam sind eigentlich deine Hunde, Gunnar?

Es mag für manchen Tierfreund beruhigend klingen - auch die Vierbeiner vom Hundetrainer gehorchen nicht immer: "Mein Lucky und Brutus lassen sich leicht manipulieren, vor allem mit Essbarem. Meine Lilli ist da genau das Gegenteil. Für Sie bin ich die wichtigste Person in ihrem leben. Sie ist intelligent und kommt selbst mit verhaltensauffälligen Hunden klar.” Seit 4 Jahren lebe ich mit ihr zusammen. Lilli ist mein Ruhepol.
“Mir geht’s nicht darum, dass sich ein Hund wie ein dressierter Affe verhält oder wie eine Maschine funktioniert. Ich plädiere vielmehr für ein hohes Maß an Erziehung, denn das bedeutet für den Hund im Ergebnis weniger Stress und mehr Freiheit” Ich habe meinen Hunden von Anfang an alle Entscheidungen abgenommen. Wenn ein Hund merkt das man nicht nach seiner Pfeiffe tanz, baut er ganz schnell ein Vertrauen auf. -wenn man seinen Hund richtig erziehen möchte muss man ihm seine Entscheidungshoheit abnehmen.
Das A und O in der Hundeerziehung ist, das du für deinen Hund das wichtigste bist, nicht nur weil du ihm sein tägliches Futter besorgst, sondern weil er merkt das er sich auf dich verlassen kann.
In den letzten Jahren hat sich der "Stil" der Hundeerziehung sehr verändert. Aufgrund neuerer Forschungsergebnisse findet ein Wandel weg von der Erziehung durch Gewalt hin zur Erziehung durch positive Motivation statt. Übersetzt bedeutet das, dass der Hund nicht durch Schläge oder sonstige Gewaltanwendung zum Erlernen bzw. Befolgen von Befehlen gebracht wird, sondern durch eine Belohnung bei korrekter Ausführung moitiviert wird. Lernen soll Spaß machen und nicht mit Angst verknüpft werden.
Hört bitte nicht auf Hundetrainer, die Euch einreden wollen, dass Ihr das meist auch noch falsch interpretierte Dominanzverhalten Eures Hundes (viele führen als Beweise Knurrlaute oder das Liegen auf der Couch an) mit körperlichem Einwirken abstellen solltet.
Aus leidiger Erfahrung haben wir gelernt, dass kaum ein Hundetrainer in der Lage ist, überhaupt zwischen Verteidigungs- und Angriffsaussehen bzw. -lauten zu unterscheiden, geschweige denn den Halter darüber aufzuklären. Ihr solltet in schwierigen Situationen einfach auf euren Bauch hören.
Ein Hund kann bekanntlich nicht sprechen und teilt seine Stimmungen über Bell-, Knurr- und Quieklaute mit. Außerdem ist dabei seine Mimik von entscheidender Bedeutung für die richtige Übersetzung. Die meisten Knurrlaute, die ein sozialisierter Hund gegenüber seinen Menschen ablässt stellen Verteidigungs- und k e i n e Angriffszeichen dar. Mit Dominanz hat das in den seltensten Fällen zu tun.
Zum guten Schluss sei klar gesagt: bei allem Hundeliebe bestimmen nicht die Hunde, sondern wir die Regeln des Zusammenlebens. Konfliktpotentiale werden hundgerecht im Keim erstickt. Notwendig sind hierfür die Schulung der eigenen Beobachtungsgabe und Vorausschau.

Bürgerreporter:in:

Gunnar Höhne aus Trochtelfingen

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