Eiderstedt in drei Tagen
Der Natur auf der Spur im Katinger Watt

Eine Feldlerche singt uns ein Lied - Katinger Watt (Foto: Katja Woidtke)
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Wer heute durch das Katinger Watt spaziert, kann sich nur schwer vorstellen, dass vor dem Bau des Eidersperrwerks Anfang der 1970er Jahre hier noch Ebbe und Flut herrschten. Im Vogelschutzgebiet prägen heute Wasser- und Wiesenflächen und ein Laubwald die Landschaft. Auch wenn hier keine Wattwanderungen im üblichen Sinne möglich sind, lohnt sich ein Ausflug in das von Menschenhand angelegte Katinger Watt.

Längst haben sich viele verschiedene Tiere und Pflanzen diesen neuen Lebensraum erobert. Besonders zum Vogelzug sind hier phantastische Naturbeobachtungen garantiert. Aber auch während unseres Besuchs Ende Mai konnten wir uns über spannende Begegnungen mit den hier lebenden Vögeln freuen. Im Naturerlebnisraum Wald-Wasser lernten wir auf dem 3,4 Kilometer langen Rundweg den Wald und seine tierischen und pflanzlichen Bewohner an verschiedenen Stationen näher kennen. Kommt mit auf eine Tour durch das Katinger Watt!

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, im Urlaub auszuschlafen, aber nach dem Motto "Der frühe Vogel fängt den Wurm" machen wir uns trotz trüben Wetters schon vor dem Frühstück auf den Weg ins Katinger Watt, um Kiebitz, Rotschenkel und Co. zu beobachten. Gleich hinter dem Eiderdeich direkt neben der L305 steht etwas erhöht ein Beobachtungsturm, von dem wir einen guten Ausblick auf den Katinger Priel, die umliegenden Grünflächen und den Waldrand haben. Viel zu oft sind wir an diesem Turm nur vorbei gefahren. Nun machen wir Halt und spazieren mit gezückter Kamera los. Auf den Wiesen entdecken wir Kiebitze mit der charakteristischen Holle am Hinterkopf. Lerchen singen ihr Lied und nur ab und zu fährt ein Auto auf der nahen Landesstraße vorbei. Idylle pur! Plötzlich kommt Aufregung bei den Kiebitzen auf: Ein Rotschenkel scheint dem Gelege der Vögel aus der Familie der Regenpfeifer zu nahe gekommen zu sein. Im Sturzflug geht der männliche Kiebitz auf den Rotschenkel los. Der duckt sich vor den Angriffen ins Gras und stolziert anschließend scheinbar entspannt seines Weges. Als er sich wohl weit genug vom Weibchen und dem Nest der Bodenbrüter entfernt hat, lässt auch der Kiebitz wieder von ihm ab.

Auf einer kleinen Warft liegt der einem Seezeichen nachempfundene Aussichtsturm. Mit dem Fernglas haben wir von hier oben einen tollen Blick bis zum Waldrand am Ende des Katinger Priels. Um die Vögel an und auf den Wasserflächen genau bestimmen zu können, fehlt uns allerdings ein Spektiv. So genießen wir einfach nur die Ruhe und den Blick auf die Landschaft. Die Grünflächen rund um den Priel sind im Frühjahr und Herbst Rastgebiet für unzählige Zugvögel. Neben den Kiebitzen brüten hier auch Säbelschnäbler, und Austernfischer. Als es anfängt zu nieseln, machen wir uns mit dem Vorsatz, das Katinger Watt bei besserem Wetter noch einmal zu besuchen, auf den Rückweg.

Naturerlebnisraum Wald - Wasser

So trübe das Wetter morgens auch war, am Nachmittag erwartet uns strahlend blauer Himmel und Sonnenschein im Katinger Watt, als wir auf dem 3,4 Kilometer langen Rundweg den Naturerlebnisraum Wald-Wasser erkunden wollen. Start ist am Parkplatz neben dem Aussichtsturm "Kiekut" am Rande des Vogelschutzgebietes Katinger Watt. Verschiedene Stationen vom Niedrigseilgarten bis zur Bodensonnenuhr machen diesen Wanderweg vor allen Dingen für Familien mit jüngeren Kindern zu einem echten Abenteuer. Aber auch Erwachsene werden hier so manches Aha-Erlebnis und viel Spaß haben. Den wackeligen Dschungelpfad überlassen wir dann aber doch lieber unserem Nachwuchs. Unser Highlight ist eher das Knabenkraut, das hier überall am Wegesrand blüht.

Eichen, Pappeln und Erlen prägen den Wald im Katinger Watt. Vor dem Bau des Eidersperrwerkes war hier noch Meeresboden, denn der Naturerlebnisraum lag damals im Bereich des Watts der Eidermündung. Wir kommen auf unserem Spaziergang an dem Ringpriel vorbei, der an diese Zeiten erinnert. Von der romantischen Eisvogelhütte aus haben wir einen schönen Blick auf den Priel, aber um den Eisvogel zu entdecken, müssen wir wohl mehr Zeit oder einfach Glück haben. Nur wenige Ausflüglerinnen und Ausflügler entdecken an diesem Tag den Weg für sich und so spazieren wir fast alleine weiter zum Schaubienenstand, wo wir einen Blick in das Innere eines Bienenstocks werfen können. Kurz danach führt der Rundweg zur Straße und der Aussichtstturm "Kiekut" ist wieder zu sehen.


Fazit:

Der Rundwanderweg ist für Familien mit Kindern ein super Ausflugsziel. Hier werden auch schon die Jüngsten spielerisch an die Natur herangeführt, und es gibt für Groß und Klein viel zu entdecken. Wir werden bei unserem nächsten Urlaub auf Eiderstedt sicher wieder das Katinger Watt besuchen. Dann machen wir auch Halt am Lisa-Hähnle-Haus, dem NABU-Naturzentrum Katinger Watt.


Eiderstedt in drei Tagen

Ausflugstipps für Schleswig-Holstein 

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Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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