Fasten: Gut oder schlecht für Mund und Zähne?

Beim Trinken von Fruchtsäften sollte man an die Belastung der Zähne durch Fruchtsäfte denken. | Foto: Initiative proDente e.V. Köln
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Wenn mit dem Aschermittwoch die „tollen Tage“des Karnevals zu Ende gehen und die Fastenzeit beginnt, nehmen sich viele Menschen vor, für eine gewisse Dauer auf etwas zu verzichten. Hoch im Kurs bei der selbst auferlegten Abstinenz stehen Konsumgüter oder Genussmittel. Die asketischen Übungen sind dabei nicht unbedingt religiös motiviert, auch wenn viele die christliche Fastenzeit vor Ostern zum Anlass nehmen. Es geht um das bewusste Hinterfragen bestimmter liebgewonnener Angewohnheiten und in vielen Fällen auch um die Gesundheit.

Aus Sicht von Zahnärzten ist grundsätzlich nichts gegen Fasten im Sinne eines zeitweiligen Verzichts auf bestimmte Speisen und Genussmittel einzuwenden.

„Wer in der Fastenzeit den Konsum von Süßigkeiten einschränkt oder einstellt, tut
seinen Zähnen und seiner Figur einen Gefallen. Zucker und Weißmehl werden
von Bakterien, die in der Mundhöhle leben, in Säuren umgewandelt, die den
Zahnschmelz angreifen. Je häufiger genascht wird, umso öfter kommt es zu einer
Säure-Attacke auf die Zähne. Der Speichel, der die schädlichen Säuren neutralisiert
und den Zähnen die verlorene Substanz zurückgibt, kommt mit dem Reparieren
irgendwann nicht mehr hinterher. Wenn zudem zu selten oder nicht richtig
geputzt wird, kann Karies entstehen. Insofern ist der Verzicht auf Süßes in der
Fastenzeit eine Maßnahme, die der Zahngesundheit förderlich ist“, sagt Dr. Doris
Seiz, Vorstandsmitglied der Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH).

Dies ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, die Mundgesundheit durch Fasten zu
verbessern. „Regelmäßiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko, an Mundhöhlen
oder Rachenkrebs zu erkranken. Hier ist der Verzicht geradezu Pflicht. Auch Tabakrauch ist - besonders in Verbindung mit Alkohol - ein Risikofaktor für bösartige
Schleimhautveränderungen im Mundraum und erhöht das Risiko einer Entzündung
des Zahnhalteapparats (Parodontitis)“, weiß Dr. Seiz. „Wer diese Genussgifte
vermeidet - im Idealfall nicht nur in der Fastenzeit - tut seiner Mund- und Allgemeingesundheit einen sehr großen Gefallen“.

Dennoch ist aus zahnärztlicher Sicht auch auf mögliche Risiken bestimmter Fastenkuren hinzuweisen. Zu diesen zählen vor allem Trinkkuren, bei denen täglich
Obstsäfte auf dem Plan stehen. Fruchtsäfte und hier vor allem jene mit einem
Anteil von Zitrusfrüchten, enthalten nicht nur viel Zucker, sondern auch einen hohen
Anteil natürlicher Fruchtsäuren. Letztere greifen den Zahnschmelz direkt an. Wer fastet sollte daher auf keinen Fall die Mundhygiene vernachlässigen.

Fragen zur Mund- und Zahngesundheit beantwortet die Patientenberatung der
Landeszahnärztekammer Hessen. Mehr Informationen zu Zahngesundheit und
Ernährung auf www.lzkh.de

Kontakt:
Landeszahnärztekammer Hessen
Dr. Veit Justus Rollmann
Rhonestr. 4,
60528 Frankfurt
069 427275-116
E-Mail: rollmann@lzkh.de
Internet: www.lzkh.de

Beim Trinken von Fruchtsäften sollte man an die Belastung der Zähne durch Fruchtsäfte denken. | Foto: Initiative proDente e.V. Köln
Mit dem Verzicht von Süßigkeiten tut man auch seinen Zähnen etwas Gutes! | Foto: Initiative proDente e.V. Köln
Bürgerreporter:in:

Herbert Köller aus Stadtallendorf

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