Bischof Hein besucht Gemeinschaft der Russlanddeutschen

Bischof Martin Hein (rechts) überreicht Rudolf Martens die Dankesmedaliie der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (30.111.2013)
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Stadtallendorf / Herrenwaldkirche. Am 30.11.2013 besuchte Bischof Prof. Dr. Martin Hein die lutherische Gemeinschaft der deutschen Spätaussiedler in Stadtallendorf. Die kleine Gemeinde trifft sich in den Räumen der Herrenwaldkirche zu Andachten und Gottesdiensten und wird seit dem Jahr 2000 von einmal im Jahr von Bischof Hein besucht.
Bei dem diesjährigen Gemeindebesuch berichtete der Bischof über die Situation in der lutherischen Partnergemeinde in Kirgisien und äußerte sich zur Zukunft der Herrenwaldkirche, die am 31.12.2013 entwidmet wird.

„Machen uns um die Zukunft unserer lutherischen Partnergemeinde große Sorgen“
In dem vorwiegend muslimischen Land Kirgisen leben derzeit noch rund 8.000 deutschstämmige Bürger. Die Situation der kleinen lutherischen Kirche wird durch strikte Religionsgesetze erschwert, die sich primär gegen die Mission fundamentalistischer islamischer Gruppen richten, aber auch die Missionstätigkeit anderer Glaubensrichtungen einschränken. Zudem wird die lutherische Kirche trotz einer einhundertjährigen Präsenz in Kirgisien nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt. Zur orthodoxen Kirche bestehe ebenfalls kein gutes Verhältnis. Für weitere Spannungen innerhalb der christlichen Gemeinden sorgen koreanische Missionare, die in Kirgisien tätig sind. Die Aufenthaltsgenehmigung des amtierenden Bischof Alfred Eichholz wird wegen der religiösen Betätigung in Kirgisien nicht verlängert. Er kann nur im Land verbleiben, wenn er die geistliche Tätigkeit niederlegt. „Wir machen uns gegenwärtig große Sorgen um die Zukunft unserer lutherischen Partnergemeinde“, so Bischof Martin Hein über die Situation in Kirgisien.

Herrenwaldkirche vor steht vor ungewisser Zukunft
Bei seinem Besuch äußerte sich Bischof Hein auch zur bevorstehenden Entwidmung der Herrenwaldkirche, in der die Gemeinschaft der Russlanddeutschen Räume für die Andachten nutzt. „Wir werden auf Dauer diese Kirche nicht mehr unterhalten können. Aber es fällt uns besonders schwer, da es eine der ersten Kirchen sein wird, die wir schließen müssen“. Er verwies auch auf die Tatsache, dass der Kirchenvorstand und die Gemeinde die Entscheidung über die Schließung fällen und dass mit den an der Zahl der Gemeindeglieder bemessenen Zuweisungen der Landeskirche keine zwei Kirchen unterhalten werden können. Mit der Stadtkirche stehe auch eine sehr große Kirche mit einem guten baulichen Zustand zur Verfügung, und bei der derzeitigen Zahl der Gemeindeglieder würde die Gemeinde mit einer Kirche gut zurechtkommen. Die Herrenwaldkirche stehe jedoch vor einer „ungewissen Zukunft“, da bei nicht vermeidbaren Schließungen von Kirchen bevorzugt Bauten aus den fünfziger und sechziger Jahren betroffen seien. Die historischen Kirchen in den Stadtallendorfer Stadtteilen sollen erhalten bleiben.

Rudolf Martens erhält Dankesmedallie
An den Vortrag schloss sich ein Gottesdienst an. Während des Gottesdienstes wurde Rudolf Martens die Dankesmedaille und die Dankurkunde der evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck (EKKW) durch Bischof Martin Hein überreicht. Mit dieser Auszeichnung wurde die mehr als zwanzigjährige ehrenamtliche Leitungstätigkeit im Ältestenkreis der Gemeinschaft der Russlanddeutschen in Stadtallendorf und Neustadt gewürdigt. Diese Aufgabe hat Rudolf Martens in einer „großen und vorbildlichen Treue“ wahrgenommen, so Bischof Hein.
Richard Kottke tritt die Nachfolge als Leiter des Ältestenkreises an. Er wurde zum Beginn der neuen Aufgabe durch Bischof Hein und Frau Dr. Neebe gesegnet.

Bürgerreporter:in:

Leif-Erik Zaschke aus Stadtallendorf

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