20 Jahre auf Europas Straßen unterwegs / Motorradfreunde Marburger Land e.V. feiern Jubiläum

Pfarrerin Stefanie Busch und Diakon Stephan Wiegand zelebrierten den Dankgottesdienst
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Ihr zwanzigjähriges Jubiläum begingen die Motorradfreunde Marburger Land e.V. mit einem Dankgottesdienst und einem Vortrag über die Tourist Trophy auf der Isle of Man.

„Zwanzig Jahre und viele tausend Kilometer mit dem Motorrad ohne ernsthafte Unfälle oder Zwischenfälle bei Vereinstouren, das ist für uns ein Grund dankbar zu sein und miteinander zu feiern.“ So begrüßte Jürgen Wasserberg, Vorsitzender des Vereins, die vielen Vereinsmitglieder und Gäste, darunter auch Bürgermeister Christian Somogyi, die sich in der Herrenwaldkirche versammelt hatten, dem Ort, wo vor über sechzehn Jahren auch der erste Ökumenische Motorradgottesdienst der Motorradfreunde stattgefunden hatte.

Mit dem Ökumenischen Dankgottesdienst in diesem Jahr feierten die Zweiradpiloten und Pilotinnen allerdings ihren letzten Gottesdienst in dieser Kirche, denn die evangelische Kirchengemeinde gibt zum Jahresende die Herrenwaldkirche und das Gemeindezentrum auf. So begleiteten einerseits Stolz und freudige Erinnerungen die Feier, andererseits aber auch Wehmut.

Für die Erinnerungen sorgten Fotos von den zahlreichen Touren der Zweiradpiloten, die Jörg Lenz, zweiter Vorsitzender aus Cölbe, während des Gottesdienstes hinter den Altar projizierte. Pfarrerin Stefanie Busch, die zusammen mit Diakon Stephan Wiegand den Gottesdienst zelebrierte, ging in ihrer Lesung vom barmherzigen Samariter auf die Hilfe für den Nächsten ein, ein im Straßenverkehr nach wie vor aktuelles Thema.
Diakon Stephan Busch erinnerte sich in seiner Predigt an sein erstes Motorrad, einer Yamaha SR 500 auf der er viele schöne Touren durch Gottes Natur und Schöpfung unternahm.

Umrahmt wurde der Gottesdienst durch die Musik von GosPop – Gospel Pop and More, die mittlerweile zu Stadtallendorfs Publikumslieblingen gehören und nicht erst seit ihrem Auftritt am Hessentag 2010 oder den Motorradgottesdiensten einen großen Bekanntheitsgrad genießen.

Nach dem Dankgottesdienst versammelten sich die Jubilare mit ihren Gästen im Gemeindezentrum der Herrenwaldkirche zu Vorträgen, Benzingesprächen und kulinarischen Köstlichkeiten, die Schriftführerin Marianne Pitz, Kleinseelheim mit ihren fleißigen Helfern darbot.

Eine Motorradlegende schon in jungen Jahren ist Konrad Ammenhäuser aus Niederweimar. In der Szene Wheelie-Konni genannt, kennt er das legendäre Straßenrennen auf der Isle of Man, die Tourist Trophy„TT“, wie kein anderer. Von seinen jährlichen Besuchen seit 1988 berichtete er mit einem Bildervortag. Von Beruf übt Ammenhäuser einen eher nüchternen, emotionslosen Beruf aus. Vielleicht gerade deshalb hat der Banker seine gesamte Freizeit dem Vergnügen auf zwei Rädern gewidmet, das er voller Enthusiasmus betreibt. Davon zeugtauch sein Haus in Niederweimar, das mittlerweile zu einer Pilgerstätte der Zweiradfans aus ganz Deutschland mutiert ist. Der kleine Bauernhofinmitten der 2500 Seelen Gemeinde ist nämlich komplett mit Tourist-Trophy-Devotionalien dekoriert. Einzigartig ist jedoch eine Thujahecke, 4 X 8 X 2 Meter in den Ausmaßen, wegen deren Unversehrtheit er es schon einmal auf einen Zweikampf mit dem Ordnungsamt ankommen ließ. Das botanische Objekt der Begierde aller Zweiradverrückten ist nämlich seit vielen Jahren und unzähligen Arbeitsstunden in übergroßer Motorradform getrimmt. Jede zweite Woche legt der Anlageberater einer Bank mit einer kleinen Schere Hand an sein gärtnerisches Prunkstück. Diese Gartenarbeit ist genauso Kult, wie seine alljährliche Reise zur Tourist Trophy auf die Insel Isle of Man, zwischen Irland und Schottland inmitten der Irischen See gelegen. Für seinen Trip benutzt Ammenhäuser seit Jahren die selbe Suzuki GSX-R, genauso wie die blaue Lederkombi, die über und über mit Sticker, Patches und Autogrammen berühmter Zweiradhelden dekoriert ist. Er kennt sie alle und alle selbstverständlich persönlich, hat mit ihnen so manches Pint of Guinnes geleert und dabei etliche Erlebnisse ausgetauscht. Bei einem Namen jedoch wird Wheelie-Konni`s Stimme weich und leise, nennt ihn mit großer Ehrfurcht: Joey Dunlop. Der 26fache Gewinner des schwersten Motorradrennens der Welt. Auch ihn traf Ammenhäuser auf der Man, mit ihm verbinden ihn schöne Erinnerungen bevor Dunlop im Jahr 2000 bei einem Rennen in Tallinn in Estland nach überraschend eintretendem Regen tödlich verunglückte.

Seinen Spitznamen hat Wheelie-Konni übrigens seit seinem ersten Besuch bei der Trophie, als er aus lauter Freude über die erfolgte Anreise die Mainstreet von Douglas auf dem Hinterrad seiner Suzi GSX-R entlang fuhr. Ein Spaß der mittlerweite „streng verboten“ ist, weil ihn viele versuchen, aber nur wenige so beherrschen wie Konni. Von den Bobbies werden die Wheelies von Konni aber weiterhin mit einem Schmunzeln „übersehen“.

Nach den spannenden und amüsanten Erzählungen über die „TT“ gehörten, die Unterhaltung, die Berichte von Motorradtouren der zurückliegenden Saison und die Planung der kommenden Touren mit den „Motorradfreunden Marburger Land“ zum weiteren Verlauf des Abends.

Für 2014 stehen wieder einige Tagestouren für Mitglieder und Nichtmitglieder auf dem Programm. Die längste Mehrtagestour im kommenden Jahr, allerdings nur den Vereinsmitgliedern vorbehalten, wird die Zweiradenthusiasten nach Frankreich ins Vercors nahe Grenoble führen. Als mögliche Traumreisen, die noch in der Planung stehen wurden die Umrundung der Ostsee und die Tour entlang des Camino de Santiago, auch bekannt als Jakobsweg, genannt.
Der größte Event der Motorradfreunde in 2014 wird jedoch der 17. Ökumenische Motorradgottesdienst sein, der für den 03.Mai 2014 geplant ist.

Wer Interesse am Motorradfahren hat und nicht gerne alleine fährt kann die Motorradfreunde Martburger Land e.V. bei ihrem Stammtisch an jedem 3. Samstag im Monat ab 19:30 Uhr im Hotel Milano in Stadtallendorf treffen.

Bürgerreporter:in:

Günter Köller aus Marburg

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