Sagenhafte Hatzbachtalwanderung führt zum Jungfernborn

Wanderer am Wanderweg beim Naturschutzgebiet Sohlgrund: Die Hatzbachtalwanderung findet im Rahmen des bundesweiten Wandertags für die biologische Vielfalt statt.
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  • Wanderer am Wanderweg beim Naturschutzgebiet Sohlgrund: Die Hatzbachtalwanderung findet im Rahmen des bundesweiten Wandertags für die biologische Vielfalt statt.
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Schon jetzt steht fest: Die 31. Internationale Hatzbachtalwanderung am 29. Mai 2014 (Christi Himmelfahrt) wird sagenhaft. So führen alle Wanderstrecken am sagenumwobenen Jungfernborn vorbei. Hier erhebt sich in mondhellen Nächten eine weiße Jungfrau aus dem Wasser und beklagt in leisen gesangartigen Tönen ihr Schicksal. Sie soll die Tochter des Grafen von Ziegenhain sein, die bis zum Tage des jüngsten Gerichts verdammt ist. So steht es in der Sage vom Ritter von Knoblauch geschrieben. Danach soll sich ein Ritter von Knoblauch, der Sohn oder Enkel des Gründers von Hatzbach, mit der Tochter seines Lehnsherrn, des Grafen von Ziegenhain, verlobt haben. Der Graf willigte aber nicht in die Ehe ein, sondern hatte einen anderen Edelmann als Bräutigam für seine Tochter ausgesucht. Als die Tochter des Grafen von Ziegenhain mit ihrem vom Vater bestimmten Bräutigam in der Kirche zu Ziegenhain vor dem Altar stand um die Ehe zu schließen, stürzte der Ritter von Knoblauch mit einigen bewaffneten Anhängern in die Kirche und riss die Tochter des Grafen vom Traualtar weg. Er stieg mit der Tochter des Grafen vor der Kirche auf ein schnelles Pferd und floh nach Hatzbach. Dort war in der Burgkappelle bereits alles für die Trauung der beiden vorbereitet. Nur wenige Hundert Meter vor der Hatzbacher Burg tat sich der Boden vor dem Brautpaar auf und beide versanken mit dem Pferd im Boden. Das Gefolge konnte die beiden nicht mehr retten. Über der Stelle bildete sich ein Wasserloch, das nach der dort versunkenen Jungfrau noch heute der Jungfernborn heißt. Während die Tochter des Grafen von Ziegenhain noch heute nachts umherwandelt, sitzt der Ritter von Knoblauch hoch zu Rosse am Grunde des Jungfernborns und harrt dort dem jüngsten Tage entgegen.
Der Jungfernborn ist nur einer von sieben Schauplätzen uralter Hatzbacher Sagen, an denen die „Sagenhafte Hatzbachtalwanderung“ an Himmelfahrt vorbeiführt. Die Sage vom Riesen am Eichwald, die Sage vom Hund mit den Telleraugen am Roten Bach, die Sage vom seltsamem Licht am Stemel, die Sage vom Jungfernborn, die Sage vom Juden Pinhas und dem Goldbeutel am Theisebach, die Sage von den Hatzjägern und die Sage vom Hund mit den sprühenden Augen am Ledersberg können direkt an ihren Schauplätzen am Wanderweg auf Tafeln gelesen werden.
Für Kinder und Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr wird ein Quiz zu den Hatzbacher Sagen angeboten. Wer die sieben Sagen am Wanderweg aufmerksam liest, wird alle Fragen richtig beantworten können und nimmt an einer Tombola teil. Jeder junge Wanderer, der am Sagenquiz teilnimmt, bekommt außerdem ein bebildertes Sagenbüchlein geschenkt, in der alle vierzehn Hatzbacher Sagen abgedruckt sind. Darin können nicht nur die Sagen der Hatzbachtalwanderung nachgelesen werden, sondern der Leser erfährt unter anderem auch, wo bei Hatzbach der Werwolf sein Unwesen treibt oder die gespenstige Weiße Jungfrau umgeht. Mit der abgedruckten Karte lassen sich die Schauplätze der Hatzbacher Sagen auf eigene Faust erkunden. Erwachsene können das Hatzbacher Sagenbüchlein am Wandertag gegen eine Schutzgebühr in Höhe von 2,50 Euro im Bürgerhaus Hatzbach erwerben.
Außerdem erhält jeder Wanderer zur Erinnerung die Nachbildung einer historischen Postkarte von Hatzbach aus der Zeit um 1900. Die „Sagenhafte Hatzbachtalwanderung“ wird sowohl für das Internationale Volkssportabzeichen als auch für das Europa-Volkssportabzeichen gewertet.
Los geht es am 29. Mai ab 07.00 Uhr beim Bürgerhaus Hatzbach. Bis 13.00 Uhr können die Wanderer bei der „Sagenhaften Hatzbachtalwanderung“ starten. Zielschluss ist um 17.00 Uhr.
Weitere Informationen und Karten von den Wanderstrecken gib es auf der Seite http://www.wanderfreundehatzbachtal.de.

Bürgerreporter:in:

Eike Erdel aus Stadtallendorf

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