Fünftägiger Ausfall der HLB-Züge zwischen Marburg und Stadtallendorf

Bleibt für fünf Tage in Marburg statt nach Kirchhain und Stadtallendorf zu fahren: Triebwagen der HLB
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Seit dem 15.12.2014 verkehrt die HLB mit drei Zügen täglich zwischen Marburg und Stadtallendorf. In den ersten fünf Tagen wurde das Angebot gut genutzt. Nun ist ein längerer Ausfall in Sicht: Für fünf Tage enden alle Züge der HLB in Marburg und fahren nicht nach Stadtallendorf.

Als offizieller Grund für das reduzierte Bahnangebot wurde ein hohes Aufkommen von Feiertagen genannt. Eine genauere Untersuchung zeigt, dass sich der Bahnausfall auf eine unglückliche Verkettung verschiedener Umstände zurückführen lässt.

Eine Ursache liegt beim RMV. Der hat die Züge nämlich nur für die Tage mit ausreichendem Berufsverkehr bestellt. "Wenn die Leute nicht arbeiten wollen, dann haben sie auch Zeit für eine Fahrt im Mittelhessen-Express", so der Pressesprecher. Ähnlich sieht es die Hessische Landesbahn, die ihre Fahrer nicht im Führerstand arbeiten lassen möchte, während die "Bürohengste aus den Hochhäusern" auf dem Lande im Bett oder auf dem Sofa lägen.

Die zweite Ursache für den Ausfall liegt etwas länger zurück und hängt mit einem inzwischen ermoderdeten Unruhestifter in einer Krisenregion zurück, in der politische Spannungen zum Tagesgeschäft gehören. Seine Aktivitäten sorgen für eine dreitägige Arbeitsniederlegung in weit entfernten Ländern wie Deutschland. Über seine subversiven Aktiväten gibt es zahlreiche Berichte (z.B. soll er im jüdischen Tempel randaliert haben), aber seine Identität konnte nicht vollständig aufgeklärt werden. So ist lediglich bekannt, dass er den in Spanisch sprechenden Ländern gebräuchlichen Vornamen Jesus hat.

Die HLB wird aus den genannten Gründen vom 24. bis 28. Dezember nicht nach Stadtallendorf fahren. Besonders der Ausfall am 24.12. sorgte für enttäuschte Gesichter. "Unsere Stadtkirche wird wegen der Schließung der Herrenwaldkirche an Heiligabend gnadenlos überfüllt sein", fürchtete der evangelische Pfarrer, der gehofft hatte, in dem für etwa 40 Minuten in Stadtallendorf stehenden Triebwagen einen Alternativgottesdienst mit einem russlanddeutschen Lektor anbieten zu können. Damit wollte er einen Teil der überzählichen Gottesdienstbesucher auffangen. "Der Raum im Triebwagen ist zwar nicht optimal angelegt, aber Bänke und Lautsprecheranlage sind stets einsatzbereit", hatte sich der Pfarrer gedacht.

Auch der Bürgermeister war enttäuscht: "Die neuen Züge waren das Weihnachtsgeschenk vom RMV an die Stadt. Da ist es überaus ärgerlich, wenn ausgerechnet an Heiligabend zur Bescherung keiner da ist." Allerdings wollte er sich nicht weiter darüber ärgern, denn schließlich gilt die alte Weisheit: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

***** Frohe Weihnachten *****

Links
Neue HLB-Züge in Stadtallendorf
Schließung der Herrenwaldkirche

Dank
Noch ein paar Dankesworte an die Unterstützer für diesen Artikel:
- den netten Lokführer der HLB, der für ein Foto die Anzeige umschaltete
- den RMV für die Bestellung der Züge nach Stadtallendorf
- Jesus für die Weihnachtsfeiertage
- alle, die mich nicht für diesen Blödsinn steinigen

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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