Bennigser Weihnachts-Nixe wird Romanheldin

Bennigsen. "Nestis und die verschwundene Seepocke", so heißt Petra Hartmanns neuer Roman. Die Heldin des Kinderbuchs dürfte einigen Bennigsern noch in Erinnerung sein. Denn Nestis erlebte ihre Premiere in der Bennigser Bibliothek bei der Weihnachtslesung des Fördervereins Rudolf von Bennigsen.

Damals, es war im Jahr 2007, ging es darum, dass sich Meerjungfrau Nestis vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand wünschte, um die zerstörte Helgoländer Düne wieder aufzubauen. Nun hat die freche Nordseeprinzessin ihr eigenes Buch.
Die Schriftstellerin, die sieben Jahre in Springe als Journalistin gearbeitet hat, erzählt, wie die Nixe ihre kleine Schwester aus den Fängen der Menschen befreien muss. Und es zeigt sich, dass bruchrechnende Zitteraale und tollpatschige Riesenkraken ganz hervorragende Verbündete sind - nicht nur beim Fahrradfahren. Die 43-Jährige schuf eine eigenwillige Unterwasserwelt, in der sich trotzdem sehr viele reale Beobachtungen aus der Nordsee und viel Hintergrundwissen über die dortige Tier- und Pflanzenwelt widerspiegeln.
Titelheldin Nestis ist die Tochter des Nordseekönigs, frech, grottenschlecht in Mathematik, verantwortungsbewusst und sehr mutig. "Nestis ist schon eine ganz besondere Meeresprinzessin", sagt die Hildesheimer Verlegerin Monika Fuchs, in deren Verlag das Buch erschienen ist. "Nix mit rosa Bikinis oder Glitzerschuppen. Unsere Nestis ist eine ganz bodenständige Nixe, die Jeanslatzhosen trägt und mit dem Fischschwanz fest auf dem Meeresboden steht."

Nestis im Schleswig-Holstein-Buch

Bis zum eigenen Nestis-Roman war es ein langer Weg. "Nestis wurde geboren in einer stürmischen Novembernacht des Jahres 2007", erinnert sich die Autorin. "Ich war im Urlaub auf Helgoland und habe miterlebt, wie Orkantief "Tilo" auf der Insel tobte und Teile der Helgoländer Düne ins Meer riss. Am Tag danach schrieb ich das Märchen 'Weihnachtssand für Helgoland', in dem eine junge Nixe alle verletzten Robben verarztete und sich vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand für die Reparatur der Küste wünscht - was den alten Mann und den Schlitten an den Rand des Zusammenbruchs brachte ..." Dieses erste Nestis-Abenteuer erschien in einem Buch über das Urlaubsland Schleswig-Holstein und wurde später auch für ein Weihnachts-Hörbuch vertont.

Der lange Weg zum Verlag Monika Fuchs

"Die Kleine hat mich danach einfach nicht losgelassen", sagt Hartmann. So schrieb sie zwei Jahre später ihren Roman. "Eigentlich wollte ich mit Nestis einen Wettbewerb eines Jugendbuch-Verlags gewinnen, aber den Preis bekam eine Dinosaurier-Geschichte", meint die 43-Jährige achselzuckend. "Dann war ich ein Jahr bei einer Agentur unter Vertrag. Die haben ein paar Satzeichen verändert und Nestis in 'Nessa' umbenannt, einen Verlag haben sie aber nicht gefunden."
Dabei gab es den richtigen Verlag doch schon in nächster Nähe. Autorin Hartmann und Verlegerin Fuchs kannten sich seit Jahren über das Internet-Portal Xing. Als dritte im Bunde stieß die ukrainische Künstlerin Olena Otto-Fradina hinzu, die mit ihren frechen und eigenwilligen Zeichnungen Nestis ein Gesicht gab. "Es ist ein wunderschönes, liebevoll illustriertes Buch geworden, ich bin begeistert!", stellte die Schriftstellerin beim Auspacken fest. Und sie kündigt bereits eine Fortsetzung an: "Nestis und die Hafenpiraten" soll im Frühjahr 2014 erscheinen.

Buch-Infos:
Petra Hartmann: Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchenroman. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013. Hardcover, 152 S., Euro 14,90. ISBN 978-3-940078-64-3

Leseprobe aus "Nestis und die verschwundene Seepocke"

Bürgerreporter:in:

Helene Jordan aus Springe

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