Wie sich Flüchtlinge/Asylbewerber wohl in einer Turnhalle in 58239 Schwerte / Hansestadt an der Ruhr fühlen ?

Laut dem Beitrag der Lokalzeit Dortmund ( WDR - Fernsehen ) vom 29.10.2014 leben jetzt Flüchtlinge/Asylbewerber in Schwerte in einer Turnhalle. Zu dem Beitrag gelang man über den anhängenden Link.

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokal...

Zu meinem Artikel vom 29.10.2014, in dem dieser Beitrag Thema ist, haben mich so viele persönliche Nachrichten, Anrufe und E - Mails erreicht, dass ich dieses Thema noch mal aufgreifen möchte. Liebe nette Mitmenschen, wem ich noch nicht geantwortet habe bzw. nicht an das Telefon gegangen bin, habt bitte Verständnis, ich bin nur eine - " One-Men-Show " - und habe keine Redaktion usw. hinter mir. Auch bitte ich nochmals sehr höflich, von weiteren Freundschaftsanfragen bei Facebook abzusehen. Ich bin schon in NRW und Bundesgebiet so vernetzt und möchte meine Aktivitäten nicht weiter steigern. So nebenbei erledige ich auch noch ein ehrenamtliches Engagement außerhalb von Schwerte im Internet. Ich bin dankbar für das eventuelle Verständnis.

Zu meinem Artikel vom 29.10.2014 gelangt man über den anhängenden Link.

http://www.myheimat.de/schwerte/blaulicht/ab-heute...

Gestern habe ich versucht in NRW ( es gibt insgesamt 396 Städte/Kommunen ) eine Stadt zu finden, die Flüchtlinge/Asylbewerber auch in einer Turnhalle unterbringen. Es ist mir nicht gelungen und ich habe mich in der Kürze der Zeit natürlich auch nicht über alle der 396 Städte informieren können. Auch Organisationen in Zusammenhang mit Flüchtlingen/Asylbewerbern konnten mir leider nicht wirklich weiter helfen.

Ich habe vor Jahrzehnten während meiner Militärzeit persönlich die Erfahrung sammeln dürfen, wie es ist, wenn 8 Personen ein Zimmer belegen und dort auch nächtigen. Das waren alle deutsche Staatsbürger ( alle ohne Emigrationshintergrund ) und gehörten der evangelischen bzw. katholischen Kirche an. Trotzdem gab es reichlich Konflikte und Auseinandersetzungen und niemand war wirklich auch traumatisiert.

Aktuell müssen jetzt in Schwerte Flüchtlinge/Asylbewerber in einer Turnhalle schon ihre 2. Nacht verbringen. Leider ist mir nicht bekannt um wie viele unterschiedliche Nationalitäten und Konfessionen es sich handelt. In dem Beitrag der Lokalzeit Dortmund wird deutlich, es gab einen Flüchtling der es aus religiösen Gründen nicht akzeptieren konnte, dass Frauen und Männer in einer Turnhalle gemeinsam nächtigen. Er wollte wieder aus dieser Turnhalle weg. Leider ist mir aktuell nicht bekannt, wie viele Asylbewerber/Flüchtlinge jetzt schon ihre 2. Nacht in der Turnhalle verbringen müssen.

Grundsätzlich kann man wohl festhalten :

a.) Es gibt in einer Turnhalle im Vergleich zu Zimmern bzw. Wohnungen keinen persönlichen Rückzugsraum, außer beim Toilettengang.

b.) Die Privatsphäre existiert dort auch nicht wirklich.

c.) Können sich Asylbewerber/Flüchtlinge in der Turnhalle über die Zustände in ihrem Heimatland informieren ? Häufig gibt es im Heimatland noch Familienangehörige bzw. Verwandtschaft.

d.) Wie werden die Asylbewerber/Flüchtlinge dort verpflegt und wird da bei Rücksicht auf ihre Herkunft genommen ?

Nachfolgend kurz eine Chronologie warum nach meiner Meinung eine Unterbringung in einer Turnhalle überflüssig gewesen wäre.

1.) Am 15.05.2012 informierte Herr H. - G. Winkler im Bürgersaal die anwesenden Personen darüber, dass auch Schwerte in Zukunft verstärkt mit der Zuweisung von zusätzlichen Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten rechnen muss. Da für wird das städtische Übergangsheim Hörder Strasse 48/50 renoviert und im städtischen Haushalt ständen da für ca. 300.000 Euro zur Verfügung.

2.) In der Ratssitzung am 13.06.2012 stellte Herr M. Kordt ( Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt Schwerte ) den Antrag das städtische Übergangsheim Hörder Strasse 48/50 zu verkaufen und es gab im Rat eine Mehrheit da für. Der Verkauf wurde dann bis Ende 2012 realisiert.

3.) Vor dem Hintergrund der Ankündigung von Herrn Winkler unter Punkt 1 und dem Punkt 2 ( Verkauf des städtischen Übergangsheim Hörder Straße 48/50 ) konnte ich dann die nächsten Monate leider keine Aktivitäten der Stadtverwaltung erkennen, den durch den Verkauf des städtischen Übergangsheim nicht mehr für zu erwartende Flüchtlinge/Asylbewerber zur Verfügung stehenden Wohnraum anderweitig zu ersetzen.

4.) Im Sommer 2013 besuchte eine Fraktion ( zu der Zeit gab es 6 Fraktionen im Rat der Stadt Schwerte ) die bestehenden 2 Übergangsheime in Schwerte. Durch den Besuch dieser Häuser gab es viele Fragen an die Stadtverwaltung, die von Herrn H. - G. Winkler im Ausschuss JSA im November 2013 beantwortet wurden. In dem Protokoll heißt es unter Punkt 3. Perspektiven unter 3 a wörtlich - " Wie die künftige Entwicklung aussieht, kann nicht beurteilt werden. Die Zuweisungszahlen 2013 haben sich gegenüber dem Jahr 2011 mehr als verdoppelt " - . Heißt auf deutsch, die Prognose von Herrn Winkler unter Punkt 1 am 15.05.2012 wurde Realität. Unter Punkt 3 b heißt es in dem Protokoll wörtlich auch - " Wohnraummangel liegt derzeit noch nicht vor. Das Anmieten von zusätzlichen Wohnungen ist keine Alternative für den Fall, dass nicht mehr alle neu zugewiesenen Personen untergebracht werden könnten. In diesem Fall müsste ein weiteres Objekt zu einer Gemeinschaftsunterkunft hergerichtet werden " - . Ein konkretes Objekt wurde nicht benannt, obwohl da mit zu rechnen war, dass die Zuweisungszahlen von Asylbewerber/Flüchtlingen für Schwerte weiter steigen würden.

5.) Die Zuweisungszahlen stiegen weiter und ca. Mitte 2014 wurde es aber richtig eng. Als Objekte für die Unterbringung von weiteren Asylbewerbern/Flüchtlingen wurden das ehemalige Rathaus II und der ehemalige Kindergarten Lilliput in Villigst genannt. Die Stadtverwaltung entschied sich für den ehemaligen Kindergarten Lilliput und gegen das Rathaus II. Sorgte auch für Verwunderung bei einigen Mitarbeitern der Stadtverwaltung, weil der Kindergarten Platz für 25 Personen ( laut Ruhr Nachrichten ) und das Rathaus II wesentlich mehr Personen Platz geboten hätte. Laut dem Beitrag der Lokalzeit Dortmund können immer noch nicht Personen in den Kindergarten einziehen, dies soll erst übernächste Woche möglich sein. Vor diesem Hintergrund war wohl für die Stadtverwaltung der - " Rettungsanker " - die Turnhalle in Ergste. Verwundert war ich in Zusammenhang mit dem Beitrag der Lokalzeit Dortmund, dass bei den Dreharbeiten erst Betten in die Turnhalle gebracht wurden.

Jetzt ist das absehbare - " Theater " - da und Menschen müssen leider in der Turnhalle übernachten. Zwangsläufig drängt sich auch die Frage auf : Wie lange dauert es, bis dann der ehemalige Kindergarten mit seinen angeblich 25 Plätzen belegt ist und geht dann die Geschichte mit der Turnhalle von vorne los ?

Am 20.10.2014 gab es den - " Flüchtlingsgipfel " - der NRW - Landesregierung in Essen. Ein Punkt ist, auch Schwerte erhält zukünftig mehr Geld in Zusammenhang mit Asylbewerbern/Flüchtlingen. Das komplette Ergebnis kann man sich über den anhängenden Link anschauen.

http://gruene-fraktion-nrw.de/aktuell/sliderdetail...

Abschließend, da das Wochenende ansteht könnten sich ja Bürgermeister H. Böckelühr, der 1. Beigeordnete und Sozialdezernent H. - G. Winkler und die Ratsmitglieder ( vielleicht könnte dann die CDU dort auch gleich eine Fraktionssitzung abhalten und nicht erst am kommenden Montag ) die in der Ratssitzung am 13.06.2012 für den Verkauf des städtischen Übergangsheimes Hörder Straße 48/50 gestimmt haben, einen persönlichen Eindruck verschaffen und in der Turnhalle ebenfalls übernachten. Danach hätten sie doch bestimmt eine Meinung, ob es sich in der Turnhalle um eine menschenwürdige Art der Unterbringung handelt.

Bürgerreporter:in:

axel ehwald aus Schwerte

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