Schwedter Feuerwache öffnet Türen für kleine und große Lebensretter

3. Oktober 2014
10:00 - 16:00 Uhr
Feurwache, 16303 Schwedt/Oder
Die Schwedter Feuerwache macht mit beim Türöffner-Tag der Sendung mit der Maus.
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Jede Tür der Schwedter Feuerwache in der Bäckerstraße 5 steht am Freitag, 3. Oktober für Kinder offen. Denn der Löschzug macht bei der deutschlandweiten Aktion „Türen auf für die Maus!“ mit. 50 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren können sich dafür anmelden, die Feuerwache von 10 bis 16 Uhr zu besichtigen. Für Erwachsene öffnet der Verein Uckermark gegen Leukämie die Türen zur Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke: Mit der Typisierung als Stammzellspender in der Datei der Stefan-Morsch-Stiftung kann man Lebensretter werden.

„An dem Tag darf jeder Schrank und jede Tür geöffnet werden, selbst im Gerätehaus, wo normalerweise Abstand gehalten werden muss“, verspricht Ingo Warnei, Zugführer des Löschzugs Bäckerstraße. „Sachgeschichten live erleben“ lautet das Motto des Türöffner-Tags für Maus-Fans. Deutschlandweit laden Handwerker, Erfinder, Schulen, Feuerwehren, Kirchen, Fabriken, Künstler und viele mehr Zuschauer der „Sendung mit der Maus“ dazu ein, hinter die sonst verschlossenen Türen zuschauen. Warnei und seine Kameraden der freiwilligen Feuerwehr bereiten sich deshalb darauf vor, die Arbeit eines Feuerwehrmanns für die Kinder erlebbar zu machen: Beim Rettungsfahrzeug mit Steiger dürfen die jungen Besucher selbst ausprobieren, wie Menschen aus oberen Stockwerken gerettet werden, im Feuerwehrauto mitfahren, das Gerätehaus besichtigen oder sich auf der Hüpfburg austoben. „Jede Frage wird beantwortet“, erklärt der Feuerwehrmann, „denn einerseits wollen wir Einblicke gewähren, wir wollen aber auch Interesse für die Jugendfeuerwehr wecken.“

Für die Erwachsenen gibt es dort die Chance, sich bei Vertretern des Vereins Uckermark gegen Leukämie über die Hilfe für Leukämiepatienten zu erkundigen und sich als möglicher Stammzellspender in der Datei der Stefan-Morsch-Stiftung zu registrieren. Schon einige Jahre kennen die Feuerwehrleute den Verein und die Vorsitzende Ines Baumgarten. „Die ersten Vereinssitzungen fanden in unserem Gerätehaus statt“, erzählt Warnei. Den Vorschlag der Vereinsvorsitzenden, den Tag der offenen Tür mit einer Hilfsaktion für Leukämiekranke zu verbinden, nahm er ohne zu zögern an.

Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei mit Sitz in Birkenfeld. Fast täglich sind Teams bundesweit für die Stiftung im Einsatz, um vor allem junge Menschen als mögliche Lebensretter für Leukämiekranke zu werben. Jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren kann sich kostenlos registrieren. Ausschlusskriterien sind auf der Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de nachlesbar. „Wir hoffen, dass sich viele typisieren lassen“, erklären Ines Baumgarten und Ingo Warnei. In den Knochenmark-und Stammzellspenderdateien wie der Stefan-Morsch-Stiftung sind weltweit über 20 Millionen Menschen registriert und trotzdem ist es immer noch ein Glücksfall, wenn sich für einen Patienten ein passender Spender findet. Gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung ruft Ines Baumgarten vom Verein Uckermark gegen Leukämie deshalb dazu auf: „Kommen Sie und werden Sie Lebensretter! Eine kleine Blutprobe – gerade so viel, wie in einen Fingerhut passt – genügt, um sich zu typisieren.“

Antworten auf die häufigsten Fragen:

Was passiert bei der Typisierung?
Als Typisierung bezeichnet man die eigentlichen Laborarbeiten, die für eine Aufnahme in die Stammzellspenderdatei notwendig sind. Aus einer Blutprobe - es genügt ein Fingerhut voll Blut - werden die benötigten HLA-Gewebemerkmale im Labor bestimmt. Das gleiche funktioniert auch mit einem Abstrich der Mundschleimhaut. Nach entsprechender Aufklärung über die Stammzellspende muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zu dieser Untersuchung und zur Registrierung seiner Daten geben. Im Anschluss an die Analyse werden die Daten in der Spenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert. Von dort werden die HLA-Werte (Gewebemerkmale), das Alter und Geschlecht, sowie weitere transplantationsrelevante Werte anonym hinterlegt und unter einer zur Identifizierung genutzten Spendernummer an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) übermittelt, wo die weltweiten Suchanfragen für die Patienten eingehen. Die Daten der Spender stehen bis zu deren 61. Lebensjahr für weltweite Suchanfragen der Transplantationskliniken rund um den Globus zur Verfügung.
Sollten Sie noch Fragen haben – die Stefan-Morsch-Stiftung ist unter der gebührenfreien Hotline 08 00 - 766 77 24 oder über info@stefan-morsch-stiftung.de erreichbar. Auf der Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de oder via Facebook kann man sich ebenfalls informieren.

Was passiert bei einer Stammzellentnahme?
Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmarkentnahme wird durch eine Punktion des Beckenkamms das Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode – und die weit auf häufigste - ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.

Ich bin bereits typisiert. Soll ich nochmal?
Wer bereits typisiert ist, sollte sich nicht noch einmal registrieren lassen. Egal, wo er registriert ist, die Daten aller Stammzellspenderdateien stehen anonymisiert über das deutsche Zentralregister des ZKRD für weltweite Suchanfragen zur Verfügung. Wer mehrfach registriert ist, würde als Mehrfach-Treffer erscheinen und so zunächst den Eindruck erwecken, es gäbe mehrere Spender zu Auswahl. Letztendlich wäre das eine trügerische Hoffnung. Wer schon typisiert ist, sollte jedoch überlegen, ob die Spenderdatei noch die aktuellen Kontaktdaten hat.


Die Stefan-Morsch-Stiftung

Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz im rheinland-pfälzischen Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke – in jeder Frage. Leukämie - 11. 000 Mal pro Jahr wird allein in Deutschland diese Diagnose gestellt. Mal ist es ein berühmter Fußballer, mal die Frau eines Arbeitskollegen, mal der Sohn eines Vereinskameraden, mal der Bekannte eines Freundes – es könnte aber auch Ihr Kind, Ihre Frau, Sie selbst treffen.
Hilfe ist oft nur möglich, wenn es Menschen gibt, die sich freiwillig als Stammzellspender und damit als potenzieller Lebensretter für Patienten zur Verfügung stellen. Deshalb werben wir dafür, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, für einen Patienten einen passenden Stammzellspender zu finden. Nur dann hat die Übertragung von Stammzellen den gewünschten Erfolg, bei Krankheiten, für die es ansonsten keine vergleichbaren Möglichkeiten der Heilung oder des Überlebens gibt. So vermitteln wir täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der Spenderdatei als Lebensretter für Patienten weltweit.
Die Stiftung ist Teil eines Netzwerkes, das Menschen über alle Grenzen hinweg das Leben rettet. So sind wir angeschlossen an das Zentrale Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD), in dem alle für die Suche nach einem passenden Spender relevanten Daten aus ganz Deutschland zusammenlaufen und damit weltweit zur Verfügung stehen.
Aufgrund der internationalen Zusammenarbeit kann es sein, dass ein deutscher Patient Stammzellen aus Kanada erhält, oder ein Stammzellspender in Deutschland für einen Erkrankten in Griechenland gefunden wird.
Zudem bringen Vertreter unserer Stiftung über die Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD), European Group of Blood an Marror Transplantation (EBMT) und World Marror Donor Association (WMDA) auf nationaler und internationaler Ebene ihre Erfahrungen ein, wenn Experten die neuesten Forschungsergebnisse diskutieren und das weltweite Netzwerk optimieren.
Darüber hinaus hat sich die Stefan-Morsch-Stiftung zum Ziel gesetzt, Patienten und ihren Angehörigen zur Seite zu stehen. Wir helfen bei der Vermittlung von Kliniken oder Ärzten, beraten aber auch den Patienten nach der Transplantation. Die Stiftung gibt im Notfall finanzielle Hilfen. So können ungedeckte Kosten des Patienten, die durch eine Leukämie-Erkrankung entstanden sind und zu einer wirtschaftlichen Notlage geführt haben, übernommen werden.

Die Schwedter Feuerwache macht mit beim Türöffner-Tag der Sendung mit der Maus.
Unter der gebührenfreien Hotline 0800 - 76 67 724 sind Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung erreichbar.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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