Gassltörggelen in Klausen/Südtirol.

Wie leichtfüßig sie doch tanzen, trotz der schweren Bergstiefel. Mir hats gefallen! Sehr sogar!
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  • Wie leichtfüßig sie doch tanzen, trotz der schweren Bergstiefel. Mir hats gefallen! Sehr sogar!
  • hochgeladen von Heidi K.

Weinliebhaber und Südtirol Freunde kommen im Herbst nach Klausen, um den "Suser" oder den "Nuien" zu verkosten. (Gemeint ist der neue, noch nicht ausgereifte Wein).
Mehr als 30 Buschenschänke laden dazu ein. Fleissige Hände kochen und backen vor den Augen der Gäste typische Südtiroler Schmankerln. In einer großen, eisernen Pfanne rösten die heißen Maroni. Hier auch Keschtn genannt. Tirtlan und Schluzzer (gefüllte Teigtäschchen), oder Erdäpflplattlen und gefüllte Krapfen (Fettgebackenes) stehen bereit. Als Füllung für die Krapfen nimmt man Sauerkraut oder eine Mischung aus frischem Spinat und Frischkäse. Alles will probiert und später daheim, nachgekocht werden. Wer es deftiger will, bestellt sich Sauerkraut mit G'selchtem, Hauswurst, Rippelen und Knödel. Gegessen wird an langen Tischen mitten in der Stadt und buchstäblich auf der Gasse. Dort sitzt man dann eng beisammen, isst und trinkt und freut sich, dass der "Nuie" so fruchtig die Kehle hinunterrinnt. Mit jedem Schlückchen schmeckt er noch besser.

Nebenan, auf dem hölzernen Bühnenaufbau zeigen Musikanten ihre Virtuosität. Gleich darauf folgt die Aufführung einer Burschenschaft in zünftigen Lederhosen. Sie sprühen vor Lebensfreude und Manneskraft. Hier wird Brauchtum gelebt und nicht vorgeführt. Die eigene Stadt wird zur Bühne, nicht ganz ohne Stolz. Doch das darf in diesem Fall auch sein, denn: "Klausen zählt heute zu den schönsten Altstädten Italiens und wurde in die Vereinigung „I borghi più belli d'Italia - die schönsten Altstädte Italiens“ aufgenommen." So zu lesen im Stadtführer.

Insgesamt hatten wir an diesem Nachmittag das Gefühl, dass hier kein "Event" für Fremde und Gäste über die Bühne geht, sondern ein Fest, an dem die Einheimischen selbst, die größte Freude hatten.

Über allem thront wie eh und je, das alte Säbener Kloster. Eine Brücke über den Eisack führt uns aus der Stadt heraus. Weißschäumend, strömt der Fluss seiner späteren Vereinigung mit der wasserärmeren Etsch entgegen. Wir selbst kehren der Stadt den Rücken und der Abschied fällt mir - wie immer in Südtirol - sehr schwer. Wir kommen wieder, ganz bestimmt, so Gott will. Es gibt noch so viel in dieser Gegend zu entdecken.

Hier noch ein Link, passend zum Beitrag: Das Städtchen Klausen im Eisacktal

©Text u. Foto: Heidi K. Schongau, 25.09.2015

Bürgerreporter:in:

Heidi K. aus Schongau

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