Eselsdistel an Aussichtsplattform Hoher Schönberg im Klützer Winkel

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Bei einem Besuch des Aussichtspunktes auf dem Hohen Schönberg, Klützer Winkel - mit 92,5 Metern über NORMALHÖHENNULL - und einem wunderschönen Blick über die Lübecker Bucht und bis Lübeck im Westen, konnten wir uns an den vielen unterschiedlichen Blumen rings um die Plattform erfreuen. Dabei sahen wir einige riesengroße silberglänzende Pflanzen, die sich von allen abhoben. Ich deutete sie als SILBERDISTEL, mußte mich aber zu Hause dann überzeugen, falsch gedeutet zu haben, denn die Silberdistel erstreckt sich mit ihre Blüten direkt über dem Boden. Eine Besucherin deutete die Pflanzen als Artischocken und kam wohl der Lösung unserer Rätselpflanze näher. Auf alle Fälle haben sich die Gestalter der Ausssichtsplattform bei der Begrünung etwas einfallen lassen, das die Besucher bei genauem Hinsehen anregt, auch über die unmittelbare Umgebung nachzudenken und ihre Blicke in die Ferne durch den Nahblick zu erholen. Bevor ich den Namen nenne, will ich darauf verweisen, diese Pflanzen müssen mit "Absicht" dort hinterlassen worden sein, denn sie stehen in Abständen rund um den Hügel. Der Standort ist auch nicht gerade mit Wasser gesegnet, also kann hier nur eine Pflanze gedeihen, die genügsam ist.
Ich fand dank "Google" dann diese beeindruckende Pflanze - die ESELSDISTEL und
bei CLAUDIABERLIN interessante Ausführungen zur Pflanze.

Bei WIKIPEDIA fand ich:
"Die (Gemeine) Eselsdistel (Onopordum acanthium), auch Krebsdistel, Wolldistel, Krampfdistel genannt, ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Die Eselsdistel stammt aus submediterranen, kontinentalen Gebieten in Europa und Kleinasien und kommt neben ihren Ursprungsländern vereinzelt in ganz Europa vor. Sie bevorzugt trockene Sommer auf sandigen Lehm- und Kalkböden. So kommt sie in Deutschland und angrenzenden Ländern als Ruderalpflanze z. B. am Wegrand (daher „Wegdistel“ im Niederländischen), auf Verkehrsinseln, Trockenwiesen und Feldern vor. In Teilen ihres Lebensraumes ist sie eine gefährdete Pflanze. Eher Temperatur und Feuchtigkeit als der Nährstoffreichtum des Bodens bestimmen die ökonomische Leistung dieser Pflanzenart. Ihre Blätter sind mit einem weichen spinnwebenartigen weißen Flaum bedeckt, die ausladenden Blätter haben wehrhafte Stacheln, so dass man lieber nicht in den “Innenraum” der Pflanze greift!

Riesendistel (nach ClaudiaBerlin)
Der Gattungsname Onopordum ist aus dem griechischen ónos (Esel) und porde (Blähung oder Wind) gebildet, da laut dem römischen Schriftsteller Plinius die Pflanze bei Eseln Blähungen bewirken soll. Weiter ist sie auch unter Namen wie Krebsdistel, Frauendistel, Krampfdistel, Pudelhund, Falscher Knecht und Wildmannsstock bekannt gewesen, doch hat man sich wohl mittlerweile auf “Eselsdistel” geeinigt. Nach Ellenberg, der die Pflanzen ökologisch kategorisiert hat, ist die Eselsdistel eine Volllichtpflanze, ein Wärmezeiger, ein Schwachsäure- bis Schwachbase-, sowie ein ausgesprochener Stickstoffzeiger. Sie liebt warme, vollsonnige Standorte: nur dort bildet sich das weiße Gespinst auf ihren Blättern aus.
Die Eselsdistel als Nutzpflanze
(nach ClaudiaBerlin)
Von selber wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass irgend etwas an dieser Distel essbar sein könnte. Doch soll man die Böden der Blüten wie Artischocken zubereiten können, und auch die Stengel (geschält) lassen sich angeblich wie Spargel verwenden. Die Samen sollen 25% Öl enthalten, das man auch in Öllampen nutzen könnte. Früher wurde aus der Asche der Disteln das feinste, weißeste Glas bereitet, das Öl wurde auch von Malern verwendet. Ein umfassendes Portrait der Eselsdistel als Heilpflanze (.pdf) beschreibt die verschiedensten früheren Heilanwendungen, die allerdings heute nur noch in der anthroposophischen Medizin eine Rolle spielen. (Hier ein Zitat aus einer anthroposophischen Beschreibung: “Das wollige Haarkleid überzieht die weiten Flächen der Blätter und Stengel. In ihnen – den Dornen, dem Haarkleid und den festen Pflanzenfasern – verfällt das gewaltig-lebendige Saftwesen, das von unten nach oben drängt, austrocknend-stauenden Umkreiskräften, welche die mineralisierende Wirkung der Erdkräfte zum Niederschlag zwingen und so die innere Plastizität erhalten und bewahren.” Sehr poetisch!
Mich überrascht die Schönheit dieser Pflanze. Soviel Kraft – bestaunenswert. Von ihrer Schönheit ganz zu schweigen."

Ich habe bei "ClaudiaBerlin" interessiert gelesen und hoffe, ihre Erfahrungen sind auch für uns Leser und Beobachter sehr wichtig beim Erfreuen an dieser prachtvollen "silbernen Pflanze" auf dem Hohen Schönberg im Klützer Winkel..

Bürgerreporter:in:

Hans Jürgen Grebin aus Rostock

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