Mehr Rechtschreibung in M-V nach dem Beispiel des DDR-Lehrplans

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Da hat es doch, ein CDU-Minister in M-V gewagt, seinem SPD-Ministerpräsidenten im Gedankengang und der Schlußfolgerung, zu folgen und nicht wie üblich dem Bayernland. Statt Plattdüütsch und Englisch, wurde durch Matthias Brodkorb (SPD), die deutsche Rechtschreibung als sehr wichtig erkannt und demzufolge im Lehrplan der Grundschule mehr Bedeutung beigemessen. In Bayern hatte das Unterrichtsministerium sich auf einen Leitspruch „Schreib, wie du sprichst“ orientiert und machte den irrsinnigen Versuch, Kindern durch das phonetische Schreiben mit dem Grundsatz „Lesen durch Schreiben“ und damit durch ein: „Schraib wi du schprichsd“ für meine Begriffe an den Rand der Unpädagogik begeben. Stellen wir uns vor, die Kinder schreiben: „ „Ale Hörelaute in Doitsch kan man malen, dan haisen sie Buchstaben“, oder „Di Buchstabentafel dea Erwaksenen haist Alfabet du brauchst si späta in dea Schule bai dea Ortografi oda Rächtschraibung.“

"Schreiben wie man hört/spricht" wurde auch in Hamburg jahrelang praktiziert. Sehr zum Vergnügen der Eltern, die die Sprachauswüchse und skurrilen Aufsätze ihrer Sprösslinge beim Schulfest an der Ausstellungswand bewundern durften.
Auszug: Auf die Frage "Tut alt werden weh?" die Antwort: Ja, wall mann zu albeit geht, maschmall hat mann rüken weh." Oder: "tunt we dan Kit man rüenschmezen", oder: "Es tutnichwe wal wie Jar aucheltar wen."Oder: "ja gast weh Das welkeirer."

Nachdem sich gezeigt hatte, dass die Hamburger SchulabgängerInnen in Grammatik grottenschlecht waren, wurde es in diesem Jahr an allen Hamburger Schulen verboten und der Schulsenator hat in einem persönlichen Aufruf die LehrerInnen aufgefordert, sofort und von Anfang an mit der korrekten Schreibweise zu arbeiten.

Aus einer gutunterrichteten Quelle am 4.11.2015

In den ersten beiden Klassen mußten die Rechtschreibfehler nicht angestrichen werden, in den Darauffolgenden wurde dann der Rechtschreibunterricht begonnen und das nachdem sich bei den Schülern die Schreibung der Wörter verinnerlicht hatte.
Ein völliger Unsinn, den wir Lehrer in der DDR nicht gemacht haben, im Gegenteil, es wurde an der Tafel immer ein falsch geschriebenes Wort sofort gelöscht, damit es von den Schülern nicht aufgenommen wird. Soweit zur Bedeutung der Entscheidung des Unterrichtsministeriums in M-V.

Diese kühne Entscheidung gegen die unpädagogische Unterrichtsmethodik in Bayern kann nur begrüßt werden und sollte auch nicht von Überlegungen, die englische Sprache durch mehr Stunden Geltung zu verschaffen, verdrängt werden. Das betrifft auch die hin und wieder öffentlich werdende Forderung nach Stunden für Plattdeutsch. Unser und mein Plattdüütsch wird sowieso, trotz eines Verfassungsgrundsatzes in der Öffentlichkeit nicht genutzt. Was nicht täglich geübt und gebraucht, wird über kurz und lang vergessen.

Als kulturelle Bereicherung unseres Lebens ist sie aber unverzichtbar. Es gibt im Freizeitbereich so viele Möglichkeiten mit den Schülern das wertvolle Plattdüütsch zu erhalten.
Das ist die Erfahrung eines Mecklenburgers, der das Hochdeutsch erst 1938 in einer Volksschule im Klützer Winkel gelernt hat, heute aber noch plattdüütsch sprechen und schreiben kann.

Bürgerreporter:in:

Hans Jürgen Grebin aus Rostock

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