Ausflüge in Niedersachsen
Schaurige Geschichten auf der Schaumburg

Wunderschöne Schnitzereien zieren das Amtshaus der Schaumburg, in dem sich eine Ferienwohnung befindet. (Foto: Katja Woidtke)
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  • Wunderschöne Schnitzereien zieren das Amtshaus der Schaumburg, in dem sich eine Ferienwohnung befindet. (Foto: Katja Woidtke)
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Rund zehn Kilometer von Rinteln entfernt liegt auf dem Rücken des Nesselberges die Schaumburg. Die Höhenburg gab dem umliegenden Schaumburger Land seinen Namen, und auch die Ortschaft unterhalb der Burg trägt ihren Namen. Von der Aussichtsterrasse (Himmelsblick) auf der Hauptburg hat man eine beeindruckende Aussicht auf die Wiesen, Felder und Dörfer im Wesertal unterhalb des Berges.

Der Palas ist im Stil der Weserrenaissance erbaut worden. Heute befindet sich im Palas eine Burggaststätte. Wer seinen Blick nicht losreißen kann von den alten Mauern, die im Laufe der Geschichte einiges erlebt haben mögen, sollte unbedingt den Kuchen und die Torten in der Burggaststätte probieren und länger auf der Burg bleiben. In der Gaststätte solltet ihr die Augen offen und Ausschau nach dem Wolpertinger halten. Und auch im Glockenturm lässt sich Unerwartetes entdecken. Lohnenswert ist auch eine Wanderung an den Springsteinen vorbei zur Paschenburg, einem Ausflugslokal oberhalb der Schaumburg.

Doch auf der Schaumburg lässt sich nicht nur der Blick in das Umland und ein leckeres Stück Torte genießen. Um die Burg und seine Bewohner ranken sich schaurige Geschichten, wie zum Beispiel die Sage um die rund 600 Jahre alte und imposante Gerichtslinde (Blutlinde) vor der Burg. Im Mittelalter wurde eine junge Frau als angebliche Hexe zum Tode verurteilt. Sie soll vor ihrem Tode gesagt haben, dass der Lindenzweig, den sie an dieser Stelle pflanze, Beweis für ihre Unschuld wäre, wenn er grünen und blühen würde. Genutzt hat ihr der immer noch stehende Beweis allerdings nichts.

Etwas weniger blutrünstig ist die Geschichte um einen der Grafen auf der Schaumburg. In den Wäldern um die Schaumburg sollen früher Wichtelmännchen in den Felsspalten gelebt haben. Der Graf hatte mit der Wichtelkönigin ein Verhältnis. Die Gräfin kam hinter die Beziehung und ihr Mann musste ihr versprechen, nie wieder zur Wichtelkönigin zu gehen. Die Königin der Wichtel aber verfluchte den Grafen. Wenn er nicht zu ihr zurückkehren würde, bekäme er keine Erben. Das Haus Schaumburg bekam übrigens tatsächlich keine weiteren männlichen Nachfahren mehr, so dass das Erbe unter Braunschweig-Lüneburg, den Grafen von Lippe und Hessen-Kassel aufgeteilt wurde.

Heute befindet sich die Schaumburg im Besitz der Familie zu Schaumburg-Lippe. Sie ist das ganze Jahr über geöffnet. Der Eintritt ist frei. Lediglich für die Besteigung des Georgsturmes wird ein Eintritt von 0.50 € erhoben.

Auf der Burg informieren Tafeln ausführlich über die einzelnen Gebäude der Schaumburg. Gerade für einen Ausflug mit Kindern in die Welt der Burgen und der Ritter ist eine Tour zur Schaumburg ein lohnendes Ziel. Schon die Anfahrt über die steilen Straßen des Rintelner Ortsteiles Schaumburg ist spannend. Ganz zu schweigen von dem Ambiente auf der Burg mit seinen mächtigen Mauern. Bei Mittelaltermärkten und Handwerker-Vorführungen (siehe Terminkalender der Schaumburg) könnt ihr noch mehr davon genießen.

Weitere Burgen in Niedersachsen findet ihr hier.

Quellen:

Informationstafeln auf der Schaumburg
Broschüre zur Schaumburg
Wikipedia
Homepage der Burggaststätte Schaumburg

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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