Nationaler Radverkehrskongress in Potsdam

nextbike für viele der über 600 Kongressteilnehmer, die von weit her ohne Rad ankamen
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Nach Berlin, Nürnberg und Münster fand er dieses Jahr, 18. und 19. 5., in Potsdam statt. Grußworte werden zu Beginn vom Staatsekretär R. Bomba im Bundesverkehrsministerium ("...wir verändern unsere Antriebe. Weg von Diesel und Benzin! Hin zur Elektrifizierung und Digitalisierung des Individualverkehrs! Der Durchbruch ist beim Elektrofahrrad fast unbemerkt von der Öffentlichkeit erfolgt.") und K. Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg gesprochen ("1/4 der Urlaubsgäste in Brandenburg fahren mit dem Fahrrad.").

In seinem anschließenden Grußwort erwähnt OBM Jann Jakobs humorvoll und ironisch die außerordentlich hohe Schlösserdichte in Potsdam, auf 10 000 Einwohner komme ein Schloss, bei dem hohen Einwohnerzuwachs wurde noch das Stadtschloss gebaut (vgl. Bild 2). Wichtiger ist jedoch z. B., dass Potsdam nach einer ADFC-Umfrage den 4. Platz bei den fahrradfreundlichsten Großstädten belegt.

Lilli Matson, Transport for London's Head of Strategy & Planning, gab einen ausführlichen Bericht über cycling in London (a smart way of transport). Sie hob hier das Verdienst von Boris Johnson (einer Mischung aus Stadt-Maskottchen und exzentrischem Onkel nach SPIEGEL 18/2015) deutlich hervor. Auf den Themsebrücken sind mehr Radfahrer als andere Verkehrsteilnehmer, alle Radfahrer in London haben eine gleich große Fahrleistung wie eine U-Bahnlinie. Momentan werden 8,6 Millionen Einwohner gezählt, bei dem erwarteten Wachstum auf 10 Millionen kann der Verkehr nur mit wachsenden Radverkehr, auch auf cycle superhighways bewältigt werden.
"Die Ablösung der autogerechten Stadt ist ein Epochenbruch, ein grundsätzlcher Systemwechsel, der mehr bedeutet als neue Radwege...", so Steffen de Rudder, Weimar.
Thoma Berger, zuständig für Generelle Radverkehrsplanung, räumt ein, dass seine Stadt Wien keine klassische Fahrradstadt sei, arbeitet aber erfolgreich am Hauptradverkehrsnetz und an der Steigerung des Radverkehrs.

Am Abend wurden Preise verliehen: Wuppertal erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Infrastruktur;
der Verein Wuppertal-Bewegung beseitigte als Anfang zum großen Teil den Aufwuchs auf einer 1999 stillgelegten Bahnstrecke. Danach wurde diese Nordbahntrasse in einen 6, abschnittweise 4 m breiten Rad- und Fußweg umgewandelt - eine 23 Kilometer lange Strecke mit 23 Brücken, vier große Viadukten sowie sechs Tunneln.
Karlsruhe (in den letzten 10 Jahren Radanteil von 16 auf 25 Prozent gesteigert) hat in der Kategorie Kommunikation die Auszeichnung gewonnen; es hat mit der Kampagne "Tu's aus Liebe" für Fahrradhelme geworben und Autofahrer ermahnt, VOR dem Öffnen der Fahrertür den Schulterblick nach hinten zu machen. http://blog.zeit.de/fahrrad/2014/07/18/fahrradhelm...
Die Bloggerin Andrea Reidl schreibt noch mehr über das Radfahren: http://blog.zeit.de/fahrrad/author/areidl/

Die Preisverleihung wurde durch "die lonely Husband" unterbrochen, die sehr, sehr komisch ist und große Heiterkeit auslöste, siehe z. B. https://www.youtube.com/watch?v=63LzKFNpK1Q
Der Preisträger fahrradfreundlichste Persönlichkeit ist der Tübinger OBM Boris Palmer. In der Laudatio wurde ihm ein "Cabrio-Gefühl auf 2 Rädern" nachgesagt. "Eine Stadt macht blau" ist ein berühmter Buchtitel von ihm.

Bürgerreporter:in:

Jost Kremmler aus Potsdam

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