Das Mega-Rätsel zum langen Sonntag!

Kfz-Werbung in einer lothringer Tageszeitung
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Wie oft werden wir mit Forderungen nach "Deutsch ins Grundgesetz" und ähnlichem Unfug traktiert - ob diese meist Hinterbänkler sich wohl in der deutschen Sprache überhaupt auskennen?

Für eine Veranstaltung der Université Populaire PAMINA habe ich einen Text zusammengestellt den ich Euch heute mal beigebe.

Bitte lest den Text und markiert die Worte die Euch vom Sprachgefühl her als Fremd-oder Lehnworte erscheinen und evtl. aus welchem Sprachraum sie stammen könnten.
(Von einem Lehnwort spricht man dann, wenn das übernommene Wort in seiner Flexion, Lautung und Schreibung an den Sprachgebrauch der Nehmersprache angepasst ist. Zu den Lehnwörtern im weiteren Sinn zählen auch die Fremdwörter, bei denen eine solche Anpassung nicht oder in geringerem Maße erfolgt und die fremde Herkunft des Wortes vergleichsweise deutlicher kenntlich bleibt).

Wer mir eine e-mail an e.fuss@orange.fr schreibt bekommt den Text auch als WORD - Dokument und natürlich auch die "Auflösung".

Weitergeben ist ausdrücklich erwünscht - aber bitte mit Quellenangabe.

Ja, und nun viel Spaß beim Rätseln - und ich bin mal gespannt wann die ersten Schätzungen kommen wieviele Fremdsprachen hier versteckt sind!

Bei seinem mageren Sold hatte er sich keinen anderen Hoteltarif an einer besseren Adresse leisten können. Aber das Wetter war sonnig und warm, und so beschloß er noch ein wenig die Abendsonne auf dem Balkon des bunggalowartigen Bau, der, nicht weit vom Zoo, direkt neben der Kaserne, einem tristen Betonklotz, lag zu genießen die sich bereits ins Orange zu färben begann. Er setzte sich in eine kleine Nische, nahm aus der Obstschale einen Pfirsich, ließ sich das saftige Aroma schmecken und beobachtete aus der Distanz interessiert einen Schmetterling der regungslos auf einer Mango saß. Stillleben, Sonnenuntergangspanorama und süße Früchte - alles gratis!
Vor lauter Kohldampf hatte er noch einem Abstecher gemacht zum Kiosk um die Ecke, fürs Frühstück einen Joghurt besorgt, sich eine Portion Currywurst mit Pommes und einen kleinen Wodka genehmigt und prompt gekleckert - den Ketchupfleck würde er aus der Seidenkrawatte wohl nie wieder herausbekommen. Warum hatte er sich auch in diese Zivilkluft gezwängt; er schalt sich einen Tollpatsch von Vielfraß. Langsam tat der Alkohol seine Wirkung und, inzwischen ziemlich angeschickert beeilte er sich das kleine Appartement in der 2. Etage zu erreichen. Er legte Schal und Anorak ab, streifte schließlich den Pyjama über und war froh sich auf das Matratzenlager in dem kleinen Teakholz-Alkoven niederlassen zu können bevor er völlig schachmatt war.
Am anderen Morgen mußte er fit sein, er konnte auf keinen Fall Blau machen.
Nein, auch für eine Karriere würde er keinen Kotau vor seinem Kommandeur dem Admiral machen, auch wenn er wie sein Onkel lieber Offizier als Matrose wäre, denn schließlich hatte er auf seinen Fahrten mit der Flotte schon so manchen Taifun auf den Ozeanen dieses Planeten abgeritten und dabei geschuftet wie ein Kuli. Er hielt sich für ziemlich ausgekocht und doch haßte er jede miese Mauschelei; das war für ihn Tabu. Er redete lieber Tacheles mit den Kameraden auch wenn das trotz der inzwischen recht liberalen Atmosphäre an Bord oft zum Bumerang wurde. Eine Beförderung erschien für einen Charakter wie ihn illusorisch. Er wartete schon eine halbe Stunde vor dem Büro auf einem eher unbequemen Sofa. Eine Ordonnanz brachte eine Tasse schwarzen Tee den er gern mit ein wenig Milch, aber ohne Zucker trank; dazu ein kleines Täfelchen Schokolade. Die Zeiger der Uhr schienen nahezu stillzustehen auf dem Zifferblatt; er nahm sich ein schon ziemlich zerlesenes Magazin vom Tisch auf dem sonst nur einige Werbebroschüren lagen und blätterte lustlos darin herum. Die brisante Geschichte einer Tankerhavarie in einem norwegischen Fjord interessierte ihn jedoch – eine Bankrotterklärung für die Sicherheit der Handelsmarine und ein Debakel für die Umwelt. Dies Schlamassel ging sicher wieder einmal auf das Konto der Bonzen und der mächtigen Reederei-Tycoone. Diese Ganoven würden doch immer ihren Reibach machen, jedoch selbst nie vor dem Kadi stehen auch wenn der zuständige Minister dies forderte; er hielt dies für reine Polemik um die Bürger einzuseifen. Alles eine Mischpoke – die Bilanzen stimmen und die Politik kann auch noch Kapital daraus schlagen. Glücklicherweise hatte die Crew mit einer Barkasse gerettet werden können.

©Edgard Fuss 2013

Bürgerreporter:in:

Edgard Fuß aus Tessin

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