Selber Bier brauen - Brown Ale

Die Haus - und Hobbybrauer in Aktion
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Das geht ganz einfach!

Dachte ich, bis ich eingeladen wurde und meine ersten Erfahrungen machte.

Kleines Vorwort.

Selbstgebrautes Bier kannte ich schon 1968 aus Nottingham (England) und den arabischen Ländern. Es hat mir aber nie richtig geschmeckt. An Äppelwoi und eigene Weinherstellung hatte ich mich auch schon gewagt. Letztes Jahr bekam ich in einem Wichtelpacket eine Dose mit Zutaten für ein Weihnachts-und Winterbier von Bier-Kwik. Doseninhalt in einen Ballon kippen, Wasser und Zucker dazu, warten und 25 Liter sind fertig. http://www.bier-kwik.de/bierselberbrauen/brauen-mi...
http://www.bier-kwik.de/assets/bierdose_v04_0.pdf
Wie ich dann gelesen hatte, muss man doch noch einiges mehr beachten.
Deshalb war ich gerne der Einladung von Jens und Peter aus unserem Dorf gefolgt, dem Bierbrauen beizuwohnen. Jens, Peter und Claudia (auch Frauen können brauen) gehören der Vereinigung der Haus und Hobbybrauer an. http://www.hausgebraut.de/ und verfügen über jahrelang erworbenes Wissen der Braukunst. Bei Peter im Kellerlabor haben sie alle erforderlichen Gerätschaften aufgebaut. Edelstahl vom Feinsten. Eine für mich vorher unbekannte Welt.

Nu(h)n aber los!

Der Zoll wird informiert. Bis 200 Liter pro Jahr gibt das keine Probleme, aber dieser bürokratische Akt muss sein. Das kann man per Fax oder über das Internet machen, denn es gibt eine Biersteuerverordnung.
Wir wollen 60 Liter obergäriges Brown Ale brauen.
Das Rezept und die Vorgehensweise mit Protokollführung haben wir aus einem schlauen Buch.
Alle Zutaten und Geräte stehen bereit.
Nur kurz aufgeführt sind das Braugerste, Hopfen, Hefe und Wasser, geträu dem Deutschen Reinheitsgebot, das seit 1516 gilt:" Hopfen und Malz, Gott erhalt's"

Am Freitag Abend (4.März) hatte Peter die Braugerste geschrotet.
Sonnabend früh (5.März) ging es dann mit Jens im "Braukeller" weiter. Die Zutaten für 60 Liter wurden berechnet und die Gerätschaften desinfiziert und sterilisiert. Ist etwas unsauber, kann das Bier Fehlgeschmack bilden. Das Original Braurezept von Marco Kroll wurde dafür abgeändert und umgerechnet.

Wiener Malz 9 kg
Karamellmalz 5 kg Carafa
Caraaroma
Brauwasser Hauptguss
Brauwasser Nachguss
Bavaria Mandarin Hopfenmalz Pellets 73,1 Gramm
Mangrove Jack Craft Series Yeast M10 - Hefe
Brauerjod für den Stärkenachweis

Immer wieder Temperatur messen und Geräte mit kochendem Wasser desinfizieren.

Vorbereitungen
Maischen
Abläutern
Würze kochen
Ausschlagen und Würze Kühlung
Hauptgärung Hefe zuführen
Abfüllen - nach 8 Tagen am 12. März. Vorher die Bügelflaschen desinfizieren, im Backofen längere Zeit über 80 Grad erhitzen

Schlauchen (in Flaschen füllen)
Danach die Flaschen in den Kühlschrank zur Nachgärung und Reifung bei 8 Grad.
2 - 6 Wochen.

Da nicht alle Flaschen im Kühlschrank Platz hatten, wurde auch einige bei Kellertemperatur gelagert.

Am 5. April nach 24 Tagen haben wir das erste Bier getestet. Die Spannung war groß.

Die letzten beiden Braugänge davor sind nämlich sauer geworden und waren ungenießbar.

Also als erstes das Kühlschrankbier. Bügel auf - plopp - zisch und in das saubere Glas.

Es riecht gut, perlt, der Schaum steht und es schmeckt hervorragend. Gott sei Dank. Man sieht wie in kleinen Perlen die Kohlensäure hochgeht.
Die Stammwürze hat ca. 12%, der Alkoholgehalt liegt bei ca. 4-4,5%.
Das Brauen hat dieses mal geklappt. Ein wenig darf es noch lagern, kann aber schon getrunken werden.
Jetzt die zweite Flasche probieren, die nach der Gärung nicht sofort gekühlt wurde sondern bei normaler Kellertemperatur lagerte und weiter nachgären konnte. Jetzt zum trinken kam sie kurz in den Kühlschrank.
Der Hammer, das Bier ist würziger, kräftiger, hat eine gewisse Süße und einfach mehr power.
Für uns schmeckt es besser als das erste Bier. Der Schaum ist aber nicht so intensiv und hält nicht so lange.

Jetzt zu dem Trub, das sind die Schwebstoffe in dem Bier, die sich am Boden abgelagert haben. Man kann ihn mittrinken oder in der Flasche lassen. Geschmacksache. Kennt man vom Weizenbier. Kristallweizen oder Hefeweizen den man vorher aufschüttelt. Mit Trub wird das Bier ein wenig milchig, würzig, perlt auch hat aber kaum Schaum.
Fazit der Verkostung: Braugang gelungen und das obergärige Brown Ale ist ein voller Erfolg.
Peter servierte als Snack für zwischendurch selbst gebackenes Brot mit Treber vom eigenen Bier. Dazu gab es drei verschiedene Salami Sorten vom Wildschwein, Esel und mit Steinpilzen.

In der Planung für den nächsten Braugang ist Kölsch.

Was für Jecken, aber ein bisschen Jeck sind wir ja alle.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Mücke aus Pattensen

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