Ökumenischer Familiengottesdienst auf der Landesgartenschau

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Ökumenischer Familiengottesdienst auf der Landesgartenschau "Wie ein bunter Teppich", gestaltet vom Familienliturgiekreis der Propstei Meppen unter der Leitung von Gemeindereferentin Frauke Neuber und dem Vorsteher des Gottesdienstes Pastor Rainer Lührmann.
Musikalische Unterstützung durch den Kinderchor der Propstei unter der Leitung von Regionalkantor Balthasar Baumgartner.
Der Gottesdienst begann am 6.07.2014 um 12 Uhr mit dem Gartenschaulied : Gottes großer bunter Garten.
Pastor Lührmann eröffnete den Gottesdienst mit netten Worten.
Frauke Neuber sagte zur Einführung, in unserer christlichen Kirche gehe es oft ganz schön bunt und lebendig zu.
Sie testete, ob das auch auf den Gottesdienst zutrifft:
Zuerst bat sie alle Kinder sich zu melden, dann alle alten Menschen - und dann alle, die nicht zu den Alten gehören und dann die, die keine Kinder mehr sind.
Sie fragte: wer ist katholisch, evangelisch oder gehört zu einer anderen Konfession?
Sie meinte, es sind Männer und Frauen, Große, Kleine und Alleinstehende.
Auf der Landesgartenschau gibt es viele Blumen. Sie hielt einen Blumenstrauß hoch und sagte, wir könnten uns mit einen Blumenstrauß vergleichen. Doch wir wollen still werden, uns Zeit nehmen, hier ankommen mit unseren Sorgen und mit all unseren Freuden.
Später erzählte sie mit Hilfe einiger Frauen, die die Blumen zeigten, eine Geschichte von einem Stiefmütterchen, einer Gladiole, einem Gänseblümchen und einem Vergißmeinnicht.
"Selbstbewusst stand die große Sonnenblume auf ihrem hohen Stengel und dachte: „So groß und stark wie ich ist keiner!“ Darüber regte sich die Rose auf und sagte: „Aber keiner duftet so herrlich und ist so schön wie ich.“ - „Pfh...“, dachte die Gladiole, „wie können die beiden so reden! Was heißt hier Größe und Duft? Keine von beiden hat doch so viele schöne Blüten wie ich!“ Das Stiefmütterchen, das Gänseblümchen und das Vergißmeinnicht wurden kleiner und kleiner, als sie das alles hörten. Da tröstete das Gänseblümchen das Vergißmeinnicht und sagte: „Zum Glück werden wir von vielen Menschen sehr geliebt.“ - „Ja“, sagte das Vergißmeinnicht, „nicht umsonst nennt man mich ‘Vergißmeinnicht‘.“ Da sprach das Stiefmütterchen: „Wie könnt ihr nur so denken! Wie könnt ihr euch messen nach Größe und Stärke, nach Duft und Farbenpracht? Habt Ihr vergessen: Ob groß oder klein, ob stark oder schwach, jedem von uns gab der Schöpfer sein eigenes Kleid; in seinen Augen sind wir alle gleich schön. Jedem von uns schenkt er in gleichem Maße das Licht und die Wärme der Sonne. Jeden von uns tränkt er in gleichem Maße mit seinem Regen. Das ist das Geheimnis seiner Güte.“
Der Kinderchor tanzte, dazu wurde gesungen und eingeladen mitzumachen.
Die Kinder bastelten in der Zwischenzeit Blumen.
Für die Erwachsenen stellte Frauke Neuber einige Gedanken vor:

Das Bild vom Garten der Kirche, in dem verschiedene Pflanzen wachsen, fand sie sehr ermutigend.

Sie stellte sich einen bunten Garten vor, in dem bunte Blumen wuchsen, aber auch Gras und kleine Büsche, etliche Bäume, einen Garten zum Wohlfühlen. Einen Garten, der noch vielfältiger ist als auf der Landesgartenschau.

Wenn sie sich die Kirche als solchen Garten vorstelle, dann denke sie daran, dass Kirche nicht die leeren Gebäude sind, sondern dass Kirche die Menschen sind; die Menschen, die sich in verschiedenen Gruppen und Vereinen engagieren, die Menschen, die regelmäßig kommen und die Menschen, die nur selten im Gottesdienst sind. Sie alle sind Kirche.

Im Glaubensbekenntnis würden wir genau diese Kirche bekennen, die allumfassend und vielfältig ist.

Auf den Garten übertragen könnte es heißen: Kirche ist keine Monokultur.

Kirche wäre ein Garten mit ganz unterschiedlichen Teilen und Pflanzen.

Zum Garten gehörten die Weltkirche, die einzelnen Pfarreien, einzelne Gruppen und Vereine und - gedacht als Blumen - die einzelnen Menschen.

In der Philothea („Gottesfreundschaft“, eine wichtige Schrift) verbindet Franz von Sales (1567-1622) das Bild der Blumen mit seiner Anleitung zum frommen Leben.

Er schreibt von vielfältigen Blumen, die in den Blumensträußen der Blumenhändlerin Glykera immer wieder neu zusammengebunden werden und vergleicht diese mit seiner Anleitung zum frommen Leben: „Alle Diener Gottes tragen in ihren Predigten und Schriften die gleichen Lehren über die Frömmigkeit vor; unter der Leitung des Heiligen Geistes bringt sie aber jeder in anderer Anordnung und Zusammenstellung. Bei völlig gleich bleibender Lehre sieht daher die Darstellung immer wieder anders aus und wirkt auch anders.

Also, auch wenn sie das Gleiche sage wie viele Menschen vor ihr, wenn sie dieselben Blumen anbiete wie sie. Mein Strauß würde anders aussehen, weil sie die Blumen anders zusammengestellt habe.

Wenn Franz von Sales von den vielfältigen Blumen im Garten spricht, dann spricht er jeder Blume ihre Kostbarkeit, Anmut und Farbenpracht zu.

Stellen wir uns vor, dass die Menschen die Blume sind, dann wird klar: Jeder hat seine eigene Würde und jeder gehört zum Garten.

Stellen wir uns vor, dass die Blumen Wege und Weisen des christlichen Lebens sind, dann wir klar: Jede Form hat ihre Kostbarkeit und Farbenpracht.

Stellen wir uns vor, dass die verschiedenen Ecken des Gartens Gruppen, Vereine und Pfarreien sind, dann wird klar: Jeder Zusammenschluss in der Kirche hat seinen Reiz und seinen Charme.

Eine Kirche, die ein vielfältiger Garten Gottes mit unzähligen Blumen ist, ist nicht nur die bunte Ansammlung dieser Blumen (nicht nur die Zählung der Gläubigen und ihre Einordnung etwa nach Mann-Frau-Kind-Aktiv-Fromm-Weitentfernt-Kirchenfern-Gemeindefern-Kerngemeinde oder welche Typisierung auch immer vorgenommen wird).

Jede Blume ist kostbar und anmutig, jede Blume hat ihre eigene Färbung und jede Blume hat ihre besondere Berufung, ihre besondere Arbeit in dem Garten (so wie es Blumen gibt, die helfen Läuse fernzuhalten, Gewächse deren Wurzeln den Boden besser auflockern als andere).

Hier schien ihr für den Garten Gottes noch einmal in besonderer Weise zu gelten, was Franz von Sales über den Blumenstrauß sagte. Unter der Leitung des Heiligen Geistes wurden die gleichen Lehren auf unterschiedliche Weise dargestellt. Die Ecken des Gartens mögen ganz unterschiedlich aussehen, sie wären alle geschmückt mit Blumen, „die sich alle in Größe, Farbe, Duft und Schönheit voneinander unterschieden“; aber sie wären im Heiligen Geist zusammengestellt und auf dem gleichen Grund gebaut, sie stellten die gleiche Lehre, die gleiche Kirche auf ihre je eigene Art dar.

Zum Schluss ließen die Kinder die vielen bunten Blumen zu Wasser. Das hat mir besonders gefallen.

Nach dem Schlussgebet endete der Gottesdienst mit dem Segen durch Pastor Lührmann und dem Schlusslied: "Gott gab uns Atem , damit wir leben.

Ein schöner Gottesdienst endete wie ein bunter Teppich.

Einige Bilder können Sie sich in der Bildergalerie ansehen.

Bürgerreporter:in:

Thekla Strack aus Papenburg

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