BI Für Osterode präzisiert Kritik am Gutachten zur Leitstellenfrage

Feuerwehr und Rettungsdienst bei einem Verkehrsunfall im Einsatz
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  • hochgeladen von Bernd Jackisch

Osterode. Über ihre Facebook-Seite wurde die Bürgerinitiative „Für Osterode“ e.V. (BI) anonym aufgefordert, ihre gestern veröffentlichte Kritik an der offenbar hinter verschlossenen Türen bereits so gut wie getroffenen Entscheidung zugunsten einer zentralen Leitstelle in Göttingen zu präzisieren. Dem kommen die Vertreter der BI gern nach.

Der BI liegt die zusammengefasste „Standortanalyse“ des Nasarek-Architekten-Team GmbH aus Hameln vor. Das Dokument wurde am 26. Januar 2015 erstellt und letztmalig am 26. Juni 2015 geändert. „Wieso dessen Inhalte der Öffentlichkeit erst stark verzögert, aber noch immer nicht transparent und vor allem vollumfänglich zur Verfügung gestellt wurden, ist zu hinterfragen“, so Bernd Hausmann von der BI.

Im Variantenvergleich fällt auf, dass die Variante 4, die Verortung der zentralen Leitstelle in Osterode, mit 1.715.000 € die geringsten Baukosten aufweist. Alle anderen Varianten sind zwischen 700.000 € und 1.500.000 € teurer. Das Kriterium „Sicherheit“ wird von allen untersuchten Varianten vollumfänglich erfüllt, ebenso die Anforderungen „Elektro“, „Mitnutzung“ und „Nutzung der Bestandstechnik“.

In einigen Bereichen erfüllt die Bestandsleitstelle Osterode die Anforderungen der Standortanalyse nur „eingeschränkt“. „Es ist allerdings auffällig, dass der beauftragte Gutacher Nasarek selbst darauf hinweist, dass Bestandsunterlagen nur rudimentär zur Verfügung standen“, so Bernd Hausmann, „und eine weiterführende Untersuchung des Brandschutzes, der Statik, der Barrierefreiheit und anderen Kriterien explizit nicht Teil der Aufgabenstellung waren. Gerade aber diese Kriterien sind angeblich im Variantenvergleich in Osterode nur „eingeschränkt“ erfüllt. Wie kann ein Gutachter ohne weiterführende Untersuchungen diese Kriterien valide beurteilen und damit die Osteroder Leitstelle als mögliche Variante ausschließen?“

Ebenfalls bemerkenswert ist, dass auf Wunsch des Bauherrn „das Sicherheitskonzept vor dem Hintergrund des Normentwurfes der DIN EN 50518-1 2013-08 reduziert wurde“, so Nasarek. „Das bedeutet, die Bewertung und die Kosteneinschätzungen zu den Ausbauvarianten wurden nicht nach den aktuell geltenden DIN-Normen getroffen. Das wirft die Frage auf, warum man so verfahren ist und in welchen Teilaspekten geltende Normen aufgeweicht wurden“, so BI-Pressesprecher Jon Döring, „es ist zu vermuten, dass beim späteren Neubau höhere als die ursprünglich veranschlagten Kosten auftreten werden, um die Normen zu erfüllen“.

„Vor diesem Hintergrund ist die im Gutachten getroffene Empfehlung für einen Neubau in Göttingen zumindest zweifelhaft“, so Bernd Hausmann.

Die BI fordert eine dauerhafte Bestandssicherung der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Osterode-Katzenstein mit einer Garantie für mindestens vier Vollzeitarbeitsplätze im Tagschichtbetrieb am Standort Osterode, sofern keine zentrale Leitstellenlösung in Osterode umgesetzt werden kann.

BI „Für Osterode“ e.V. Bernd Hausmann, 1. Vorsitzender
www.für-osterode.de Tel. (0 53 27) 46 03

Pressemeldung der BI Für Osterode vom 29.09.2015

Foto: Archiv Bernd Jackisch v. 17.1.2008

Bürgerreporter:in:

Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz

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