Kurzurlaub ohne Telefon und ohne Internet am Twistesee.

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Falls jemand auf Anhieb und auch nach intensivem Nachdenken nicht weiß, wo der Twistesee zu finden ist, ist das kein Zeichen mangelnder geographischer Kenntnisse. Den See muss man nicht kennen, denn er ist klein, aber "fein" und er liegt in der Nähe von Bad Arolsen. Er ist ein Stausee. Man kann ihn in anderthalb Stunden zu Fuß umrunden, doch ich gebe zu: Ich war "nicht willig" genug dafür.
Für meinen Familienkurzurlaub über den 1. Mai hatte ich eine Ferienwohnung gemietet. Und weil mir das hessische Bergland ohnehin gefällt, nahm ich eine Wohnung, die mir zusagte und über das Internet verfügbar war. Das die Wohnung an dem besagten Twistesee lag, wußte ich nicht, aber ich war angenehm überrascht. Das in der Wohnung weder Handy Empfang oder gar Internet verfügbar war, stellte ich erst nach langem Probieren fest.
Dann nahm ich es hin wie es war und erlebte eine Zeit, wie sie vor 30 Jahren Alltag war. Nur die Existenz des Fernsehers und der vorhandene elektrische Strom erinnerten mich daran, das es vor dieser "abgespeckten Zeit" noch viel kärglichere Zeiten gab. Doch die Hühner vor der Tür irgendwo am Hang mit ihrem morgendlichen "Hahngekrähe" ließen keinen Zweifel: Ich erlebte Landleben pur - ganz ohne alles aber mit Natur.
120 km lag unser Reiseziel von Nordstemmen entfernt und wir benötigten fast vier Stunden einschließlich der nicht eingeplanten Fotostopps "am Wege" für die Reisestrecke. Holzminden, Beverungen und einige weitere nette Ortschaften berührten wir, bevor wir Bad Arolsen erreichten.
Bad Arolsen enttäuschte etwas. Mit Ausnahme des Residenzschlosses und der guten Einkaufsmöglichkeiten - die für die Versorgung in einer Ferienwohnung wichtig sind - bietet der Ort nicht das, was man sich als Besucher vorstellt. Aber die Ferienwohnung am See mit großer Terasse war gemütlich. Das abgebildete Fenster allerdings ist Teil eines Restaurants in Bad Arolsen ganz in der Nähe des Schlosses und nicht eines der Fenster meiner Unterkunft.
Schlösser wollten wir suchen und fotografieren. Das Fotorafieren fiel zwar nicht ins Wasser, weil es nie regnete, aber die Sonne schien auch nicht. Das ist bekannterweise für das Fotografieren ungünstig und ich wundere mich, das überhaupt einige brauchbare Bilder herausgekommen sind. Nicht unbedingt hochwertig, aber das hatte ich beim Aufzug der dunklen Wolken am hessischen Himmel auch nicht anders erwartet. Kalt war es auch und die Höhenlage um 350 m Meereshöhe machte alles noch ein bißchen kälter. Die Vegetation war noch weiter zurück als hier im Hildesheimer Land und auf den Höhenzügen war teilweise überhaupt kein Grün zu sehen.
Wir machten das Beste daraus und besichtigten Städte und Dörfer wie Bad Wildungen, Waldeck, Korbach und Wolfhagen, Burgen, Kirchen, den Edersee und wenn kein See in greifbarer Nähe war, ganz einfach die wellige nordhessische Landschaft. Und hatten Glück, denn auch ein Hochzeitspaar lief uns vor historischer Kulisse vor die Linse. Und auf Schloss Waldeck wurden wir mit der Handhabung eines Prangers bekanntgemacht. Ich muß sagen, außer mir selber könnte ich mir auf Anhieb einige Leute vorstellen, die sich dort mit Stahlschelle um den Hals ausgesprochen unwohl fühlen würden und sollten...
Der Rückweg fand andersherum auf der gleichen Route statt, wurde noch länger und in Höxter machten wir Pause, um zu frühstücken und Bilder zu schießen. Das letzte Bild zeigt eines der den Charakter von Höxter ausmachenden Fachwerkhäuser.
Was uns während des Kurzurlaubes nicht vergönnt war - Sonne - schien dann am nächsten Tag. Das ist auch gut, denn ein gepflegter häuslicher Garten ist es allemal wert, zwei Tage Urlaub darin "dranzuhängen", oder?

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Nieschalk aus Nordstemmen

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