Typisierungsaufruf der Naseniggele in Wolfersweiler

11. August 2014
10:00 - 15:00 Uhr
Gelände der AWO, 66625 Nohfelden
Die Naseniggele aus Wolfersweiler unterstützen die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke.
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Wie im letzten Jahr unterstützen auch diesmal die Naseniggele in Wolfersweiler am Kirmesmontag, 11. August, die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Am Stand des Vereins kann man während dem Laurentiusmarkt, ab 8 bis 18 Uhr, in der Römerstraße auf dem Gelände der AWO für den guten Zweck Getränke kaufen und Kuchen oder Gutes vom Grill genießen. Für Kinder steht die Hüpfburg des Vereins bereit. Auch der englische Doppeldeckerbus der Stefan-Morsch-Stiftung wird vor Ort sein. Ab 10 bis 15 Uhr klären Mitarbeiter der Stiftung über Stammzellspende auf und bieten die Typisierung als möglicher Lebensretter für Leukämiekranke an.

Gerade erst wurden die Naseniggele in das Vereinsregister aufgenommen, doch die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei mit Sitz in Birkenfeld, unterstützen die rund 25 Mitglieder nicht zum ersten Mal. Neben Sport für Jung und Alt, dem gemeinsamen beteiligen an und organisieren von Festen, will der Verein Einnahmen an gemeinnützige Einrichtungen spenden.

„Wenn ich so was mache, ist die Stiftung immer mit an Bord“, sagt Torsten Morsch, Vorsitzender im Verein der Naseniggele. Außerdem ist er ehrenamtlicher Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung: „Schon, seit ich ein Kind bin helfe ich bei Typisierungsaktionen.“ Torsten Morsch ist der Cousin des in den 80ern an Leukämie erkrankten Stefan Morsch. Nach dessen Tod vor 30 Jahren gründeten Stefans Eltern die Stiftung zur Hilfe für Leukämie und Tumorkranke.

Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 10 000 Menschen an Leukämie. Wenn Chemotherapie und/ oder Bestrahlung nicht helfen, ist häufig eine Transplantation fremder Stammzellen die letzte Chance. Die Transplantation ist nur möglich, wenn ein genetisch passender Spender in den Spenderdateien gefunden wird. Weltweit sind mehr als 20 Millionen mögliche Lebensretter registriert. Trotzdem erweist es sich immer noch als Glücksfall, einen passenden Spender zu finden.

Emil Morsch, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Stiftung, freut sich über das Engagement der Nasseniggele: „Jede Typisierung kann nach Wochen, Monaten oder Jahrzehnten für einen Leukämiepatienten die Chance bedeuten, geheilt zu werden.“ Mit den Geldspenden werden die Blutanalysen (Typisierungen) der neu registrierten Spender finanziert. Denn diese werden von den Krankenkassen nicht gedeckt. Zudem unterstützt die Stefan-Morsch-Stiftung Patienten und deren Angehörige, wenn Sie durch die Krankheit in finanzielle Notlagen geraten.

„Wir vom Verein hoffen, dass am Montag ganz viele Leute zu unserem Stand kommen“, sagt Torsten Morsch. Einen Teil der Einnahmen spenden die Naseniggele an die Stefan-Morsch-Stiftung. „Und natürlich wünschen wir uns, dass sich möglichst viele als Stammzellspender typisieren lassen.“
Die Typisierung in der Stammzellspenderdatei ist ganz einfach: Mit einer kleinen Blutprobe – so viel, wie in einen Fingerhut passt – kann man sich als potenzieller Lebensretter registrieren. Im Labor der Stiftung wird die Blutprobe auf die genetischen Gewebemerkmale hin untersucht. Um zu spenden, müssen sie mit den Gewebemerkmalen eines Patienten übereinstimmen. In diesem Fall nehmen Mitarbeiter der Stiftung den Kontakt auf.
Weitere Informationen, auch zu den Ausschlusskriterien erhält man unter www.stefan-morsch-stiftung.de, unter der kostenlosen Hotline 0800 – 76 67 724 oder bei Facebook.

Die nächsten Gelegenheiten, sich typisieren zu lassen:
Montag, 11. August, 10 bis 15 Uhr, Wolfersweiler, Laurentiusmarkt, Gelände der AWO, Römerstraße
Dienstag, 12. August, 15.30 bis 20 Uhr, Schwalbach, Gemeindesaalbau, Hauptstraße 90
Mittwoch, 13. August, 17 bis 20 Uhr, Nonnweiler, Kurhalle Trierer Straße
Dienstag, 19. August, 16 bis 20 Uhr, Nalbach, Litermont-Halle, Josefstraße 11
Mittwoch, 20. August, 16.30 bis 20 Uhr, Illingen, Bistro im Schulzentrum, Schwarzer Weg 2
Mittwoch, 27. August, 16 bis 20 Uhr, Reimsbach, Mehrzweckhalle, Zur Pätsch

Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Stammzellspende:
Wie wird man Stammzellspender?

Prinzipiell kann jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren Stammzellen spenden. Informationen über Ausschlussgründe lassen sich auf der Internetseite der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) nachlesen. Die Typisierung ist für alle Spender kostenlos, jedoch werden Spenden zur Finanzierung der Blutuntersuchungen gerne entgegen genommen – da jede Spenderregistrierung mindestens 50 Euro kostet.
Die aktuellen Termine für die Typisierungsaktionen der Stefan-Morsch-Stiftung findet man auf der Homepage. Zudem gibt es dort auch die Möglichkeit sich online registrieren zu lassen. Über den Button „Online-Registrierung“ auf der Startseite kann man sich eingehend informieren, die Einverständniserklärung ausfüllen und sich ein Entnahmeset zuschicken lassen – entweder für eine kleine Blutprobe oder einen Abstrich der Mundschleimhaut. In dem Päckchen ist das entsprechende Material, um sich bei seinem Hausarzt eine Blutprobe entnehmen zu lassen oder den Wangenabstrich durchzuführen. Dieses Päckchen wird einfach an die Stefan-Morsch-Stiftung zurückgesendet. Falls Sie Fragen zu den Ausschlusskriterien haben, rufen Sie einfach unsere gebührenfreie Hotline (08 00 - 766 77 24) an.

Warum liegt das Typisierungsalter bei der Stefan-Morsch-Stiftung bei 40 Jahren?
Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren registrieren lassen. Das Höchstalter für eine kostenlose Neuaufnahme haben wir für unsere Datei so festgelegt, da wir wissen, dass Spender, die älter als 40 Jahre sind, nicht mehr oder nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden. Das liegt unter anderem daran, dass sich mit zunehmendem Alter die Zellteilung verlangsamt und die Beschwerden zunehmen. Deshalb bitten wir, Spender, die älter als 40 Jahre sind, einen Beitrag für die Typisierungskosten zu leisten. Denn als gemeinnützige Organisation finanzieren wir die Registrierungen aus Spendengeldern. Und diese Gelder wollen und müssen wir so verantwortungsvoll wie möglich einsetzen.

Warum werden Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften nicht kostenlos in die Datei aufgenommen?
Stehen für einen Patenten mehrere Spender zur Verfügung, so haben die Transplantationskliniken folgende Prioritäten: Junge Spender werden den älteren Spendern bevorzugt. Und Männer werden eher als Spender ausgewählt, als Frauen. Das belegen auch die Statistiken der Stiftung: Von den mehr als 600 Stammzellspendern im Jahr 2013 sind über zwei Drittel jünger als 40 Jahre – die meisten davon sogar jünger als 30 Jahre. 511 Stammzellspender waren Männer. Und noch etwas zeigt die Statistik: Nicht nur, dass Frauen immer seltener als Spender ausgewählt werden. Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften haben einen verschwindend geringen Anteil in der Stammzellspenderstatistik. Sieglinde Wolf, Leiterin der Entnahmestation (Apherese) bei der Stefan-Morsch-Stiftung, weiß auch warum: "Im Rahmen von Schwangerschaften können Antikörper gebildet werden, die nach heutigem Kenntnisstand den Transplantationserfolg gefährden können. Deshalb wählen die Transplantationskliniken meist nur dann Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften aus, wenn sonst keine anderen Spender zur Auswahl stehen." Emil Morsch bedauert: „Wir wissen, dass Frauen und gerade Mütter hochmotivierte Spender sind. Fakt ist jedoch: „Sie sind die schlechteren Spender. Deshalb bitten wir Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften, um einen Beitrag zu den Typisierungskosten bitten, die wir aus Spendengeldern finanzieren.“

Was passiert bei einer Stammzellentnahme?
Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmarkentnahme wird durch eine Punktion des Beckenkamms das Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode – und die weit auf häufigste - ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.

Sollten Sie noch Fragen haben – die Stefan-Morsch-Stiftung ist unter der gebührenfreien Hotline 08 00 - 766 77 24 oder über info@stefan-morsch-stiftung.de erreichbar. Auf der Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de oder via Facebook kann man sich ebenfalls informieren.

Zahlen und Fakten zur Stefan-Morsch-Stiftung
Bei der ersten deutschen Spenderdatei wurden im vergangenen Jahr (2013) mehr als 17.000 potenzielle Lebensrettern registriert. Das bedeutet: Diese Menschen haben sich dazu bereit erklärt, im Ernstfall einem an Leukämie erkrankten Menschen mit einer Stammzellspende eine Chance auf Heilung zu geben. Gleichzeitig wurde auch eine neue Höchstmarke bei der Zahl der Menschen erreicht, die tatsächlich für ihren „genetischen Zwilling“ spenden konnten. Mehr als 600 Spender wurden so zu Lebensrettern.
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die Stiftung seit fast 30 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist es, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Daher sind nahezu täglich Teams der Stiftung in ganz Deutschland unterwegs, um bei Typisierungsaktionen über das Thema Stammzellspende zu informieren. Fast 350 Typisierungsaktionen wurden so im vergangenen Jahr bundesweit organisiert. Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung: „Bei uns stehen die Menschen im Mittelpunkt, die Hilfe benötigen.“

Die Naseniggele aus Wolfersweiler unterstützen die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke.
Unter der gebührenfreien Hotline 0800 - 76 67 724 sind Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung erreichbar.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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