Am Bostalsee soll Hilfe für Leukämie -und Tumorkranke geleistet werden

19. Juli 2015
10:30 Uhr
Bostalsee, 66625 Nohfelden
Deutschlands älteste Stammzell-Spenderdatei ruft bei den Feuerwehrtagen im Kreis St. Wendel zur Hilfe für Leukämie -und Tumorkranke auf
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Retten, löschen, bergen, schützen: Bei den Feuerwehrtagen des Landkreis St. Wendel kann jeder erleben, wie hoch spezialisiert und gut ausgebildet die Männer und Frauen der Feuerwehren im Kreis arbeiten. Am Ufer des Bostalsees zeigen die Lebensretter von Freitag, 17. Juli, bis Sonntag, 19. Juli, ihr Können. Die Stefan-Morsch-Stiftung, die seit fast 30 Jahren, Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke bietet, ist an diesen drei Tagen ebenfalls vor Ort. Seite an Seite mit den roten Feuerwehrautos, wird auch der rote Bristolbus der Birkenfelder Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke stehen. Dort kann sie jeder über das Thema „Stammzell- und Knochenmarkspende“ informieren.

Denn jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oft reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Die Stefan-Morsch-Stiftung ist die älteste Stammzell-Spenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Helfen – Hoffen – Heilen“ können sich Menschen hier als Spender registrieren lassen. Ihre Daten werden anonymisiert in das Zentrale Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD) eingetragen. 30 Dateien – wie die Stefan-Morsch-Stiftung- speisen die Daten der Spender dort ein, damit sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung stehen. Jeder neue Spender erhöht die Chance, dass einem leukämiekranken Menschen, die Chance auf Heilung gegeben werden kann.

Informationen zu den Feuerwehrtagen am Bostalsee gibt es beim Kreisfeuerwehrverband St. Wendel: http://www.kfv-stwendel.de/

Wer kann sich als Stammzellspender registrieren lassen?

Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren aufnehmen lassen. Wer nicht älter als 40 Jahre ist, kann kostenlos typisiert werden. Gleiches gilt für Jugendliche ab 16 Jahren – vorausgesetzt die Eltern stimmen zu. Doch es gibt Ausschlusskriterien für die Stammzellspende, über die man sich vor der Typisierung informieren sollte – schwere Krankheiten und die Zahl der Schwangerschaften sind relevant.

„Typisierung“ lautet der Fachbegriff für die Aufnahme in die Stammzellspenderdatei: Ist der Gesundheitsfragebogen unterschrieben, wird ein Fingerhut voll Blut bzw. eine Speichelprobe abgenommen. Daraus werden die Gewebemerkmale des Spenders analysiert. Die Merkmale werden bei der Spenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert und anonym an das deutsche Zentralregister übermittelt. So stehen sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung.

Mehr Info: Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de), gebührenfreie Info-Hotline 08 00 - 766 77 24, info@stefan-morsch-stiftung.de.

Muss man 18 Jahre alt sein, um sich typisieren lassen?

Jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren Stammzellen bzw. Knochenmark spenden. Mit dem schriftlichen Einverständnis der Eltern kann man sich bereits ab 16 Jahren typisieren lassen. Für die Spendersuche wird man erst mit Erreichen der Volljährigkeit freigeschaltet. Bevor das geschieht, wird der Spender von der Stefan-Morsch-Stiftung noch einmal angeschrieben, um das Einverständnis zu bestätigen. Die Wahrscheinlichkeit, zur Spende gebeten zu werden, ist bei einem Aufnahmealter von unter 20 Jahren zehn Mal so hoch ist wie bei einem Aufnahmealter von gut 45 Jahren, belegen die Statistiken des ZKRD.

Wie funktioniert eine Stammzellspende?

Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.

Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 400 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).

Deutschlands älteste Stammzell-Spenderdatei ruft bei den Feuerwehrtagen im Kreis St. Wendel zur Hilfe für Leukämie -und Tumorkranke auf
Besucher der Feuerwehrtage können sich am roten Bristolbus der Stefan-Morsch-Stiftung typisieren lassen
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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