Die Gerichtslinde von Mönchsdeggingen

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„Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt“ . . . Hölderlin

Am Kirchberg in Mönchsdeggingen, am steil abfallenden Hang steht die evangelische Kirche St. Georg mit ihrem für das Ries charakteristischen Wehrturm, der in seinem Unterbau wohl noch aus dem 11. Jh. stammt. Etwa 60 Meter westlich dieser Kirche mit evangelischem Friedhof steht, von der Durchgangsstraße aus gut sichtbar, auf halber Höhe am Hang steht diese uralte - etwa 1100 Jahre alte - Gerichtslinde.

Der Umfang des Hauptstammes in halber Höhe beträgt etwa 5 Meter, in einem Meter über dem Boden erreicht die Linde ungefähr 10 Meter Stammumfang, die Höhe ist ca. 20 Meter. Vielleicht hat man in früherer Zeit darunter Gericht gehalten. Urkundlich nachzuweisen ist es nicht. Man erzählt sich, dass sich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ein Podium in der Krone des Baums befand, auf dem an Festtagen getanzt wurde.

Im Laufe der vielen Jahre, die diese geschichtsträchtige Linde auf ihrem Buckel trägt, hat sie manchen Sturm ertragen müssen und dadurch auch sehr gelitten. Große Löcher im Stamm waren für Pilze und Insekten ein willkommener Nistplatz. Erst im Jahr 1961 wurde eine umfangreiche und fachgerechte Bausanierung durchgeführt. Zu seiner persönlichen Aufgabe machte dies F.H. Wiedemann, der langjährige Türmer vom Nördlinger Daniel und auch Pfarrmesner von Mönchsdeggingen. Er gab eigenes Erspartes und sammelte fremde Mittel, um durch die Sanierung das gesellschaftlich und geschichtlich bedeutsame Naturdenkmal zu erhalten.

Und noch etwas: die Gerichtslinde in Mönchsdeggingen wird seit September 2006 in der „Liste der National Bedeutsamen Bäume“ im deutschen Baumarchiv geführt.

Eigentlich wollte ich „nur“ die Weihnachtskrippe unterhalb dieser „Dorflinde“ in Mönchsdeggingen vorstellen. Sie hat sich auf dem Anton – Jaumann - Platz eine wunderbare Herberge ausgesucht. Die mit Kerzen geschmückte Tanne, der uralte Lindenbaum, sie laden ein zum Verweilen, zur Besinnlichkeit in der Weihnachtszeit mit dem Inhalt der uralten Erzählung der Weihnachtsgeschichte um das Geschehen in Bethlehem.

Ja so ist es: Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt . . .

Bürgerreporter:in:

Heidi Kaellner aus Nördlingen

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