Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)

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Mein Großonkel Alfred, Kapitän und Oberlotse in Pillau, Ostpreußen (heute Baltijsk, Kaliningradskaja Oblast, Russische Föderation) war auch Vormann der Rettungsstation Pillau der DGzRS. Er hatte dort viele schwierige, teilweise lebensgefährliche Rettungsaktionen durchgeführt und schon vor dem 1. Weltkrieg die Rettungsmedaille erhalten, später dann auch die selten verliehene Prinz-Heinrich-Medaille. Nach dem 2. Weltkrieg setzte er seine Rettungstätigkeit bei der Station Laboe der DGzRS fort, auch über seine Pensionierung als Lotse hinaus. Vielleicht sollte ich hier einmal den Begriff 'Vormann' erklären. Es ist die bei der DGzRS traditionelle Bezeichnung für den Kapitän eines Rettungsbootes. In früheren Zeiten bestanden die Besatzungen der Rettungsboote nur aus Freiwilligen. Sie waren in aller Regel selbst Kapitäne, Lotsen oder Fischer, die die Gefahren der Seefahrt aus eigener Anschauung oder persönlichem Erleben kannten. Da lag es nahe, für denjenigen, der das Kommando im Boot hatte, die "neutrale" Bezeichnung 'Vormann' zu wählen.

Von seiner Fahrenszeit auf den Weltmeeren, u.a. mit dem einzigen deutschen Fünfmastvollschiff "Preußen" rund um Kap Hoorn, konnte mein Onkel sehr interessant und anschaulich erzählen. So begeisterte er mich frühzeitig für die Seefahrt.

Schon als Zehnjähriger erhielt ich zusammen mit meinem Bruder zunächst Ruder- und dann Segelunterricht. Wir hätten uns keinen besseren Praxislehrer denken können als meinen Onkel.

Später wurde ich dann bei der Rettungsstation Laboe selbst aktiv, was allerdings nur während der Ferien möglich war, weil wir zu der Zeit in Kiel wohnten, also ca. 19 km von Laboe entfernt. Als ich dann auf der Oberstufe des Gymnasiums angekommen war, schwänzte ich während des großen Segelereignisses 'Kieler Woche' die Schule, um auf der Außenförde auf dem Rettungsboot mit Sicherung fahren zu können. Da es häufig recht windig war, kenterten im Regattafeld immer mal wieder Jollen. Konnte die Besatzung ihr Boot dann nicht selbst wieder aufrichten, zogen wir die Segler an Bord und schleppten ihr Boot in den Hafen ein. Wenn es stürmisch war, segelte sich gelegentlich auch mal eine der großen Kielyachten den Mast ab. Nach einem solchen "Kleinholz" genannten Ereignis, galt es die havarierte Yacht ebenfalls in den Hafen zu bringen.

Da ich in der Freizeit mit Freunden selbst segelte, waren die Begleitfahrten zu den Regatten immer ein besonderes Ereignis für mich.

Bürgerreporter:in:

Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge

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