Aus Suttorf `s Archiven (V) 1 - 3 / Teil 1 - Feuersbrünste und Löschwesen in Suttorf – 1764 bis 1894

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Teil 2   Teil 3  

In früherer Zeit waren alle Häuser aus Holzfachwerk gebaut und mit Geflecht und Lehm verputzt. Die Dächer waren noch mit Stroh statt Tonziegeln eingedeckt. Eine Wirksame Brandbekämpfung gab es zur damaligen Zeit in Suttorf noch nicht . Viele Häuser hatten offene Feuerstellen zum Kochen und heizen des Hauses. Durch Unwetter / Blitzeinschlag aber zum gröten Teil durch Unachtsamkeit der Hausbewohner kam es immer wieder zu Großbränden, wo auch fast immer die Nachbar Gebäude bis zu den Grundmauern nieder brannten. Die mit dem Verlust des Hauses einhehrgehende Obdachlosigkeit und Not der Bürger ist heute fast unvorstellbar.

1764 brannten die Hofstellen von

Nr.30 Hans Hinrich Meyer,
Nr.33 Hans Hinrich Behrens und von
Nr.34 Johann Hinrich Bartling

bis auf die Grundmauern nieder. Am 21. April 1765 erhielten die 3 abgebrannten Hofbesitzer je 50 Reichsthaler als Wohnhilfe zugesprochen.

Am 23. Okt. 1765 schreibt die Gemeinde Suttorf an die Stadt Neustadt – das alle zum Wohle der Brandbekämpfung in Zukunft Ihre Pflicht tuhen werden. Voraus ging die Tatsache das nicht alles mögliche zur Rettung der Gebäude von den Suttorfer Männern aus verschiedensten Gründen getan wurden.

Am 16 Sept. 1767 gab es neue Verordnungen zum Feuerlöschwesen, unterzeichnet vom Premier Ministre von Munchhausen Exellenz. - Die sogenannte Pflichtfeuerwehr wurde weitgehendst eingeführt. Jedes Haus musste Eimer anschaffen. Leitern und Feuerhaken für die Dächer mussten immer Griffbereit sein.
In jedem Dorf wurden bis zu 5 Personen für den Löscheinsatz ausgebildet.

Erst 1773 wurde das Löschwesen organisiert und 1826 gab es eine weitere umfassende Neuregelung. Alle erwachsenen Einwohner mussten beim Läuten der Sturmglocken sofort zum Brandort laufen . Feuerwehrteiche mussten angelegt werden . Das Wasser wurde mit Handpumpen (falls vorhanden) und Eimern in Notbrunnen verbracht.

Aus dem 19. Jahrhundert ist der Großbrand vom 28./.29.7.1821 wohl das schrecklichste Ereignis was den Suttorfern zur damaligen Zeit wiederfahren ist. Es betraf 13 Hofstellen ( und 26 Ihrer Gebäude ) die ausgelöst durch einen einzelnen Blitzschlag fast alle bis auf die Grundmauern niedergebrannt sind.

Folgende Höfe (nach Hausnummern) sind niedergebrannt :

Nr.2 Diedrich Hinrich Seemann (Wohnhaus / Scheune / Schafstall / Stall und Leibzuchthaus (Altenteiler) )
Nr.3 Didrich Hinrich Meyer
Nr.4 Johann Bartling
Nr.6 Johann Hinrich Klingemann
Nr.7 Dettmering
Nr.8 Göing
Nr.13 Hachmeister
Nr.17 Klingemann
Nr.18 Stünkel
Nr.21 Langrehr
Nr.25 Zettel
Nr.43 Das Schulhaus
Nr.51 Büsing

Viele der o.g. Bauern waren nun der Armut sehr nahe. Teilweise mussten bis zu 5 Kinder ernährt werden. Maschinen um die Ländereien zu bestellen waren abgebrannt.

Teil 2 :

http://www.myheimat.de/neustadt-am-ruebenberge/bei...

Teil 3 :

http://www.myheimat.de/neustadt-am-ruebenberge/bei...

Quellen: Landesarchiv – Hauptstaatsarchiv Hannover Nr. 1576/1661/1555/4280

Siehe bitte auch :

Aus Suttorf `s Archiven (I-IV) -

http://www.myheimat.de/neustadt-am-ruebenberge/bei...

http://www.myheimat.de/neustadt-am-ruebenberge/bei...

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Bürgerreporter:in:

Thorsten Wrona aus Neustadt am Rübenberge

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