40 Jahre Stadtkapelle Neusäß e.V. – Ein Rückblick

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Vor 40 Jahren meldeten sich nach einem Aufruf in der Heimatstimme 15 Musiker und Musikerinnen und legten damit den Grundstein für das Blasorchester Neusäß.
Erster Dirigent war Lampert Schleinkofer. Am 17.9.1976 war der erste Auftritt beim Neusäßer Volksfest. Gönner und Förderer der Blasmusik waren vor allem der damalige 1. Bürgermeister Ernst Schönsteiner, und 2. Bürgermeister Adolf Glogger, der sich zu seinen Lebzeiten immer aktiv für die Stadtkapelle einsetzte. In den ersten vier Jahren unter Lampert Schleinkofer etablierte sich das Neusäßer Frühjahrskonzert und die Kapelle bekam über die gemeinsame Tracht ein einheitliches Bild nach außen.
Mit Ansgar Weißerth begann 1980 eine neue Ära des Orchesters. Das musikalische Niveau steigerte sich kontinuierlich. 1981 erfolgte der Beitritt zum Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM). Die Musiker nehmen seitdem regelmäßig fast jährlich an den Wertungsspielen des ASM teil. Die Leistungssteigerung zeigte sich im Aufstieg von einem Mittelstufen- über ein ausgezeichnetes Oberstufen- und seit 1996 zum Höchststufenorchester.
Ansgar Weißerth baute im Rahmen der gemeindlichen Musikschule ab 1982 auch ein Jugendblasorchester auf, aus dem im Laufe der Jahre ein Großteil des musikalischen Nachwuchses der Stadtkapelle kam.
Musiker lieben die Gemeinschaft, das Feiern und neue Bekanntschaften. So wurden Ende der 80er Jahre Freundschaften mit Kapellen aus Laas/Südtirol und Stockheim/Oberfranken geschlossen. Gegenseitige Besuche bereicherten das Vereinsleben und die musikalische Entwicklung.
Mit der Stadterhebung von Neusäß im Jahre 1988 wurde das Blasorchester dann schließlich zur „Stadtkapelle Neusäß“.
Bei den internationalen „Europatagen der Musik“ konzertieren im Juli 1992 die Stadtkapelle Neusäß, das Jugendblasorchester Neusäß sowie das erstmals zu Gast anwesende Hemvärnet-Musikkar Eksjö aus Schweden gemeinsam in Neusäß. Mehrmals reiste die Stadtkapelle im Sommer zusammen mit dem Jugendblasorchester nach Schweden und die Musiker aus Eksjö kamen zu Gegenbesuchen nach Neusäß.
Als Ansgar Weißerth 1993 in Ruhestand ging und den Taktstock niederlegte, übernahm Uwe Rachuth die Stadtkapelle Neusäß. Er motivierte die Musiker zu unterschiedlichen Aktionen wie Gesangseinlagen und intensivierte das „Spielen in kleinen Gruppen“. Seinem Engagement entsprang auch die noch heute stattfindende alljährliche Waldweihnacht.
Außerdem unterstütze Rachuth die Idee der Vereinsgründung, die durch den 1. Bürgermeister Dr. Manfred Nozar angeregt wurde. Seit dem 18.7.1995 ist die Stadtkapelle ein eigenständiger Verein mit heute etwa 60 aktiven Musikern zwischen 14 und 85 Jahren und 140 fördernden Mitgliedern. Die Vorstandschaft des jungen Vereins unter dem Vorsitzenden Heinz Grathwohl organisierte gleich im ersten Jahr das Bezirksmusikfestes des ASM-Bezirks 15, verbunden mit dem 20jährigen Jubiläum der Stadtkapelle.
Im sehr ereignisreichen Jahr 2000, in dem auch Franz Gumpp als neuer 1. Vorsitzender das Amt von Heinz Gratwohl übernahm, reiste die Stadtkapelle nach Cusset/Frankreich zur musikalischen Umrahmung der Unterzeichnung einer weiteren Neusässer Städtepartnerschaft und bewirtete einen Hof bei der 850-Jahrfeier des „Dorfes Täfertingen“. Auch endete 2000 die 7-jährige Amtszeit als Dirigent von Uwe Rachuth.
Josef Basting, der seit 1994 das Jugendblasorchester leitete, übernahm 2001 die Stadtkapelle Neusäß als Dirigent. Unter seiner Leitung erreichte die Jugendarbeit einen Höhepunkt. Erstmals spielten drei Generationen gemeinsam in der Kapelle. Josef Basting brachte eine Vision mit zur Stadtkapelle: Eine Reise nach New York zur Steuben Parade. Und es gelang - 2006 flogen 44 Musiker, inzwischen unter dem neuen 1. Vorsitzenden Werner Donderer, über den großen Teich und verbrachten zwei ereignisreiche Wochen in New York und Toronto an die sich alle Teilnehmer heute noch gerne erinnern. Auf Werner Donderer folgte im Jahr 2009 Florian Langenecker als neuer Vorsitzender der Stadtkapelle.

Mit der beruflichen Veränderung von Josef Basting übernahm 2010 Peter Weber den Dirigentenstab. Auch er baut auf das bisher Erreichte auf und bringt neue Ideen ein. Er motivierte die Musiker zum Neujahrsanblasen in Neusäß. Diese Aktion hat sich inzwischen mehr als etabliert. Die Musiker gehen um den Jahreswechsel zwei Tage durch einen Ortsteil von Neusäß – 2016 war es Alt Neusäß. Trotz Kälte, Wind und Schnee macht es jedes Jahr aufs Neue deutlich, wie schön aktives Miteinander und aufeinander Zugehen sein kann.

2012 kam es zum erneuten Wechsel in der Vorstandschaft. Die auch jetzige 1. Vorsitzende Laurie Neumann-Oblinger übernahm den Vereinsvorsitz. In Ihre Amtszeit fiel dann die Planung und Gestaltung des Hauses der Musik.
Die Stadt Neusäß, unter Federführung des 1. Bgm. Richard Greiner, schuf mit dem Haus der Musik einen Ort, in dem Musikschule, Kammerorchester, Narrneusia und die Stadtkapelle seit Sommer 2015 unter einem Dach zusammenleben. Schon jetzt ist zu erkennen, dass die räumliche Nähe zu neuen Ideen und lebendigem Miteinander führt.

Neben der Jugendarbeit kommt gerade aus der mittleren Generation (40 ++) ein neuer Zweig hervor. Eltern, deren Kinder bei uns musizieren, beginnen, sich selber ans Instrument zu trauen. Inzwischen hat sich daraus auch die Gruppe „Spätzünder“ etabliert.
Auch die neu entstandene Streetband „Scarafons“ ist immer öfters im Namen der Stadtkapelle auf regionalen Veranstaltungen vertreten.

Auch heute ist das große Anliegen der Stadtkapelle, Alt und Jung zusammen zu bringen und traditionelle Blasmusik und moderne Blasmusik das Gemeinschaftleben in Neusäß zu bereichern.

Bürgerreporter:in:

Monika Donderer aus Neusäß

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