Abschied auf Onjala – Nambia, Tag 14 und 15

Junger Kudu-Bulle auf Onjala
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Am Montag, dem 14. Tag unserer Reise durch Namibia, steuern wir die Onjala Lodge an, wo Chamäleon-Reisen in der Regel einen schönen Ausklang erhalten, ehe uns unser Lieblingsreiseleiter Alex von Alten am Dienstag schweren Herzens zum Flughafen bringt. Womöglich sehen wir (Christa, Klaus, Michael, Petra, Rosi und Tobias) Alex ja nicht zum letzten Mal, denn er begleitet nun auch Reisen nach Zimbabwe und wir waren ja schon von diesem Namibia-Aufenthalt und Botswana unter seiner Regie begeistert. Ein letztes Mal öffnet Stofftier-Leopardin Amara ihr Namibia-Reisetagebuch für ihre Leser.

Beim Frühstück in der Kalahari Anib Lodge fallen Spatzen über Muffins auf der Anrichte her während sich Maskenweber in Position für Essensreste bringen. Auf der Fahrt zur Onjala Lodge blicke ich mal wieder in Vogelscheiße. Diesmal muss ich aber nicht kotzen. Der Fleck auf der Frontscheibe sieht sogar einigermaßen lustig aus, nämlich wie ein Warnschild. Dann klatscht ein Falter vor meinen Augen gegen die Scheibe und prallt nach oben hin ab. Alex erzählt zwei Witze: von der Giraffe im Schlagloch und einen über's Kinder kriegen. Er hätte lieber einen Jungen als ein Mädchen, denn dann muss er nur auf einen Penis aufpassen und nicht auf die ganzen Penisse der Stadt.

49 Kilometer vor Onjala vertreten wir uns nochmal kurz die Beine. Michael fährt mit der Hand durch das hüfthohe gelbe Gras und hat plötzlich braune, klebrige Hände. Das dürfte dann hoffentlich nur das Drüsensekret der Klippspringer gewesen sein. Direkt vorm Eingang der Onjala Lodge toben einige Paviane, die wir später beim Sundowner wieder treffen. Bis es soweit ist, bekommen wir riesige Bungalows zugeteilt. Was riesig in diesem Fall bedeutet? Tobias hat sich auf der Suche nach dem Zimmer-Mülleimer angeblich fast verlaufen und ich habe in Michaels Hütte einen eigenen Eingang und ein eigenes Klo. Das ist schon Luxus. Trotzdem raus aus der Bude, ab auf Pirschfahrt.

Neue Böcke zum Abschluss freigegeben

Wir sehen einen Blessbock und Wasserböcke – zwei Arten, die uns auf dieser Reise bislang nicht unter die Augen getreten sind. Außerdem Springböcke, Strauße, Streifengnus, Weißschwanzgnus, Warzenschweine, Zebras, eine sabbernde oder rotzende junge Giraffe, Erdhörnchen mit Jungtieren – leider zu weit weg für Fotos – und einen jungen Kudu-Bullen, der hervorragend im Licht steht. Achtung, ich betone noch einmal: Wir sehen all diese Tiere. Wer die Zwischenüberschrift nämlich nicht ganz genau gelesen hat, könnte auf den bizarren Gedanken kommen, wir hätten Böcke mit dem Gewehr erlegt! Vom höchsten Punkt der Umgebung aus blicken wir schließlich, mit Gin Tonic in der Hand, über die weite Landschaft, die zur Onjala Lodge gehört, lautmalerisch begleitet von den Pavianen auf dem Nachbarhügel. Petra, Tobias, Michael und ich gucken anschließend den Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre im Observatorium. Schließlich lassen wir den Tag mit Oryx-Gulasch und vier weiteren Gängen ausklingen.

An unserem letzten Morgen im Rahmen dieser Namibia-Rundreise wandern Petra, Michael und ich kurz nach Sonnenaufgang den Klippspringer-Pfad – einen der kürzeren Rundgänge auf dem Gelände der Onjala Lodge – entlang. Genau genommen laufe ich nicht mit, sondern schaue hinten aus Michaels Rucksack heraus. Darum sehe ich auch ganz viele Tiere, die ich als Futter einordnen würde, während meine zweibeinigen Reisegefährten bis auf die scheuen Kudus und Strauße kurz vor Schluss quasi gar nichts sehen. Frühstück gibt’s im offenen aber überdachten Speisesaal. Die Vögel ergaunern sich hier aber im Gegensatz zur Kalahari Anib Lodge kein Frühstück, denn ihnen steht direkt nebenan ein Körner-Buffet zur Verfügung. Da fällt auch mal ein Korn für Mäuse ab. Am frühen Abend verabschieden wir uns von Alex und steigen in den Flieger. Der Beinahe-Erstickungstod im Koffer kommt für mich nicht in Frage. Ich kleine Leopardin werde im Rucksack an Bord der Maschine geschmuggelt und darf dann auch Filme gucken, falls die Unterhaltungselektronik auf dem Rückflug funktioniert.

Nochmal einzelne Kapitel meines Namibia-Reisetagebuchs lesen?
Kapitel 1: Windhoek
Kapitel 2: Großkatzenprojekt
Kapitel 3: Etosha Nationalpark
Kapitel 4: Nochmal Safari im Etosha
Kapitel 5: Burenwurst im versteinerten Wald
Kapitel 6: Twyfelfontein
Kapitel 7: Swakopmund
Kapitel 8: Apfelkuchen in Solitaire
Kapitel 9: Sossusvlei - ein "Gastbeitrag"
Kapitel 10: Wo ist der Gin Tonic in Klein Aus Vista?
Kapitel 11: Kolmanskop, Lüderitz
Kapitel 12: Fish River Canyon
Kapitel 13: In der Kalahari

Lust auf Michaels Reiseberichte und Bildergalerien aus anderen Ländern?
Botswana
Honduras
Kuba (6 Bildergalerien)
Madagaskar (Teil 1 von 8)
Mexiko: Yucatan und Quintana Roo
Peru
Schweden: Stockholm und Winter in Lappland
Tansania mit Sansibar

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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