Willkommen im Heimatmuseum und Hedwig Courths-Mahler Archiv in Nebra ! (Teil 4) Heute - Die Geschichte der Unstrutschiffer !

23. August 2011
Manni57, 06642 Nebra (Unstrut)
Schiffsbauplatz am Bleichplan
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  • Schiffsbauplatz am Bleichplan
  • hochgeladen von Manfred W.

Die Schiffbarmachung der Unstrut !

In der Zeit als die Gräfin Luise Henriette von Reuß Nebra besaß,fällt ein Ereignis,welches für den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt von hoher Bedeutung war,nämlich die " Schiffbarmachung der unteren Unstrut ".
1788 wurden Vorschläge über die Schiffbarmachung der Flüsse in Sachsen(damals) gemacht.
Auch der Berghauptmann von Trebra auf Bretleben interessierte sich lebhaft für diese Angelegenheit und regte seinen Freund,den geheimen Finanzrat Scheuchler in Dresden an,die Sache in Gang zu bringen.
Dieser wurde von nun an die gute Seele des ganzen Unternehmens.Er hielt dem Kurfürsten Friedrich August Vorträge,welche dessen Beifall fanden.
So wurden 1789 die stattliche Summe von 3 Millionen Talern für dieses Kanalprojekt bereitgestellt.
Zuerst sollte die untere Unstrut von Arten bis Großjena und die Saale von dort bis Weißenfels schiffbar gemacht werden.
Die Leitung des Unternehmens wurde am 15.Dezember 1790 vom Kurfürsten dem Maschinendirektor Mende übertragen.Dieser richtetet in Bottendorf sein Büro ein.
Es begann ein lebhaftes Treiben:Schiffbauer,Steinmetze,Zimmerleute,Maurer,Schmiede,Schlosser und andere viele Handwerker fanden sich zum Teil aus weiter Ferne ein um an dem Werke mitzubauen.
Es wurden 12 große Unstrutschleusen und dazu 3 Saaleschleusen gebaut.
Für den Transport der Materialien wurden vier schwere(12-1400 Zentner) und vier leichte Schiffe mit der Tragkraft von (4-500 Zentner) gebaut.
Sehr viel Baumaterial kam aus den Nebraer Steinbrüchen.
Am 19. November 1793 wurde durch die Burgscheidunger Schleuse das erste Schiff durchgelassen,wobei Graf Moritz Levin Friedrich von der Schulenburg Böllerschüsse abfeuern lies.
Im Jahre 1794 waren die 12 Unstrut- und 3 Saaleschleusen fertiggestellt !
Im April des Jahres 1795 wurde die Fahrt auf der Unstrut und Saale für 6 Grochen Schleusengeld für jedermann freigegeben.
In Nebra kam nun ein neuer Nahrundszweig in Aufnahme.
Das Kirchenbuch II von 1793 erwähnt einen Steuermann "Richter" und 1796 einen Schiffer "Hammer" !
Nun wurde auch die Schiffbaukunst im Unstruttale heimisch,1791 kamen Schiffbauer noch aus Dresden in unsere Gegend,1820 liesen sich ein Schiffbaumeister "Füffel" und ein Schiffbauer "Peschke",dauernd in Nebra nieder.
Sie nahmen dann auch Lehrlinge und machten somit die Schiffsbaukunst hier heimisch !
Der erste Schiffsheer in Nebra der 1820 ein Schiff besaß,hieß "Bürg".
Auch das Steinhauergewerbe wurde jetzt lohnend.
Der wirtschaftliche Aufschwung Nebra's war damit nicht mehr aufzuhalten !

Einen besonderen Dank für die Unterstützung zur Herstellung dieses Beitrages gilt auch in diesem Fall der guten Seele vom Heimatmuseum,Roswitha Hartmann !

Nachzulesen in der Chronik von Ernst Pfeil:
http://www.myheimat.de/nebra-unstrut/gedanken/will...

... und hier die anderen Teile :
http://www.myheimat.de/nebra-unstrut/freizeit/will...

http://www.myheimat.de/nebra-unstrut/freizeit/will...

http://www.myheimat.de/nebra-unstrut/freizeit/die-...

http://www.hjstrumpf.de/geschichte.html

Bürgerreporter:in:

Manfred W. aus Nebra (Unstrut)

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