Japanreisebericht 2012 - Teil 3 "dritter bis siebter Tag"

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Nach den aufregenden ersten drei Tagen mit jede Menge Attraktionen hatten wir uns für die folgenden Tage weiter Highlight Kyotos vorgenommen. Unsere Tour startete mit dem Toji.

Dieser (jap.: „Ost-Tempel“) bzw. Kyo-o Gokoku-ji („Das Land beschützender Tempel des Königs der Lehre“) ist ein buddhistischer Tempel und Haupttempel des To-ji-Zweigs der Shingon-shu. Die Studienhalle (Kodo) des To-ji beherbergt gegenwärtig die ältesten, noch erhaltenen Statuen des Shingon-Buddhismus in Japan. Die fünf-stöckige Pagode des Tempels, ein nationales Kulturgut, ist weithin in Kyoto sichtbar und ist mit einer Höhe von 57 Metern die größte Pagode in ganz Japan. Sie wurde in ihrer heutigen Form in der Edo-Zeit auf Befehl von Tokugawa Iemitsu 1644 wiederaufgebaut, wurde aber ursprünglich zwischen 877 und 888 errichtet.

Weiter führte uns unser Weg zu einem besonderen Highlight, dem Kiyomizu dera, einer auf Stelzen erbauten Tempelstadt. Kiyomizu-dera bezeichnet mehrere buddhistische Tempel, aber meistens ist damit der Otowasan Kiyomizudera gemeint, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Tempel wurde 1994 zusammen mit anderen Stätten zum UNESCO-Weltkulturerbe Historisches KyMto (Kyoto, Uji und Otsu) ernannt.

Die Geschichte des Tempels reicht bis ins Jahr 798 zurück, die heutigen Gebäude wurden allerdings im Jahr 1633 errichtet. Der Tempel erhielt seinen Namen vom Wasserfall innerhalb des Tempelkomplexes, der von den nahen Hügeln herunterkommt – kiyoi mizu bedeutet wörtlich reines Wasser. Gerade an diesem hielten sich viele Leute auf und probierten von diesem Wasser - soll es doch Glück bringen.

Die Haupthalle des Kiyomizu-dera ist für ihre weite Terrasse bekannt, die zusammen mit der Haupthalle auf einer hölzernen Balkenkonstruktion an einem steilem Berghang errichtet wurde. Die Terrasse bietet eine beeindruckende Sicht auf die Stadt.

Die japanische Redewendung „die Terrasse des Kiyomizu hinunterspringen“ bedeutet „sich zu einem Entschluss durchringen“. Dies erinnert an eine Tradition aus der Edo-Zeit, nach der einem Menschen, der den Sprung von der Terrasse wagte, alle Wünsche erfüllt wurden. Dies scheint glaubhaft zu sein, da die üppige Vegetation unter der Terrasse den Aufschlag abdämpft. 234 Sprünge wurden in der Edo-Periode dokumentiert und davon überlebten 85,4 % der Springer den Sprung (heutzutage ist es jedoch verboten, von der Terrasse zu springen). Die Entfernung von der Terrasse bis zum Grund beträgt nur 13 m, dies ist jedoch eine beeindruckende Höhe für eine solche Holzkonstruktion.

Eine breite Treppe führt neben der Haupthalle an den Fuß des Abhanges. Hier befindet der Wasserfall des Otowa-no-taki, wo drei einzelne Wasserkanäle in ein Becken stürzen. Tempelbesucher fangen das Wasser in Metallschalen auf und trinken es, da gesagt wird, dass es heilende Kräfte besitzt und Gesundheit, ein langes Leben und Erfolg bringt.

War Kiyomizu Dera schon etwas besonderes, so staunten wir regelrecht, als wir den Kinkaku-Ji, den goldenen Pavillion, besuchten. Woher der Name? Diese Frage erklärt sich schnell, wenn man vor diesem steht. Er ist ein buddhistischer Tempel und sein ursprünglicher Name lautet Rokuon-ji (dt. „Rehgarten-Tempel“). Kinkaku bezeichnete eigentlich nur den bekanntesten Pavillon der Tempelanlage, dessen obere Stockwerke vollständig mit Blattgold überzogen sind. Aufgrund der Bekanntheit des Pavillons wird heutzutage für die gesamte Anlage der Name Kinkaku-ji verwendet. Spricht man also vom Kinkaku-ji, so ist meist nur der „Goldene Pavillon“ gemeint.

Er wurde 1397 errichtet, 1408 zum Rinzai Tempelkomplex umgewandelt, 1467-1477 während den Onin-Kriegen, zum Großteil zerstört und 1894 nach finanzieller Kriese wieder eröffnet. 1950 wurde der goldene Pavillion durch Brandstiftung zerstört und 1955 wieder aufgebaut.

Yoshimitsu legte 1394 mit 37 Jahren sein Amt als Shogun zugunsten seines Sohnes nieder und konzentrierte sich danach auf die Erbauung seines Alterssitzes. Er übernahm den heruntergekommenen Palast des Saionji Clans und baute einen dazugehörenden Pavillion - den goldenen Pavillion.

Nach diesem besonderen Highlight machten wir erst einmal Rast um die Ereignisse auf uns wirken lassen zu können, erkundigten uns in unseren Unterlagen aber auch sogleich, wie wir denn unser nächstes Ziel ansteuern könnten. Mit einem Linienbus machten wir uns danach auf in Richtung des Arashiyama Bambuswaldes mit dem dort befindlichen Tenryu –Ji.

Letztgenannter ist ein buddhistischer Tempel und wurde 1339 auf dem alten Wohnsitz des Kameyama-tenno unter Anleitung von Muso Soseki und mit der Unterstützung des Shoguns Ashikaga Takauji errichtet, um den Geist des verstorbenen Go-Daigo-tenno zu besänftigen. Der Tenryu-ji gilt als der erste der Fünf Großen Zen-Tempel der Rinzai-shu in Kyoto und war im japanischen Mittelalter einer der Gozan. Hinter der Haupthalle (hojo) liegt der Sogenchi-Garten, der im 14. Jahrhundert vom Meister der Gartenkunst Muso Kokushi im Stil des chisenkaiyu-shiki (etwa: spazieren gehen) angelegt wurde und ist bis heute nahezu genau wie in den ersten Tagen erhalten geblieben.

1994 wurde der Tenryu-ji zusammen mit anderen antiken Gebäuden in Kyoto von der UNESCO zum Weltkulturerbe Historisches Kyoto (Kyoto, Uji und Otsu) ernannt.

Nachdem wir diese Anlage bewundert hatten, machten wir uns sogleich auf den Fußweg durch einen Teil des Arashiyama Bambuswaldes. Schön angelegte Gartenbereiche, abgelöst von wild wachsenden Bambusbäumen - eine herliche Stille, schön zum Relaxen und Entspannen.

Bürgerreporter:in:

Bushido-Kai Meitingen aus Meitingen

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