Eine Ausbildung als solides Fundament

Martin Jäger, 1. Vorsitzender der Wirtschaftsgemeinschaft Meitingen, bei der Ausstellung der Hobbykünstler im Rathaus
  • Martin Jäger, 1. Vorsitzender der Wirtschaftsgemeinschaft Meitingen, bei der Ausstellung der Hobbykünstler im Rathaus
  • hochgeladen von Viktoria Durnberger

mh bayern: Das Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu. Können Sie schon eine Bilanz für das Wirtschaftsjahr in der Marktgemeinde Meitingen ziehen?

Martin Jäger: Generell war das Jahr 2015 im ersten Halbjahr von einem starken Aufwärtstrend und einer stabilen Entwicklung geprägt. Die Herbstmonate waren etwas ruhiger, aber unterm Strich war das Wirtschaftsjahr 2015 gut.

mh bayern: Welche Ereignisse waren für Sie im Jahr 2015 von großer Bedeutung?

Martin Jäger: Zum einen hatten wir im Frühjahr die Aktion „Mit Rosen in den Mai“. Wenn man in dieser Zeit einkaufen ging, bekam man eine Blume zum Frühlingsanfang geschenkt, als kleines Präsent für unsere Kunden. Dann gab es wieder die Einkaufsaktion im Via Claudia, bei der wir viele Teilnehmer hatten und das Wetter sehr gut war. Dort haben wir auch unter dem Strich ein sehr positives Feedback bekommen. Zum Jahresende fand der verkaufsoffene Sonntag statt, der eigentlich immer das Highlight in der Vorweihnachtszeit ist.

Da konnten wir dieses Mal den Holzwinkler Modellbahnclub e.V. mit seiner Modelleisenbahnanlage für uns gewinnen. Die Ausstellung war das gesamte Wochenende über für die Besucher im Bürgersaal aufgebaut. Für den Sonntag konnten wir zudem den Kindergarten Meitingen dafür gewinnen, Kaffee und Kuchen anzubieten. Der Erlös kommt unseren Kindern im Kindergarten und Kinderkrippe in Meitingen zugute. Gleichzeitig fand wieder, wie jedes Jahr, die Ausstellung der Meitinger Hobbykünstler im Meitinger Rathaus statt. Da freuen wir uns auch immer, dass wir als Wirtschaftsverband vor Ort die lokalen Künstler hier unterstützen können.

mh bayern: Wie zufrieden waren Sie mit der Beteiligung der lokalen Geschäftswelt?

Martin Jäger: Da jammere ich eigentlich jedes Jahr, dieses Mal war ich positiv überrascht. Es ist noch nicht da, wo wir hinkommen müssen, aber gerade im Via Claudia und im Zentrum waren dieses Mal erheblich mehr Geschäfte dabei. In ganz Meitingen hat es durchgehend immer wieder Geschäfte gegeben, die geöffnet waren.

Gleichzeitig startete an diesem Tag auch die neue Weihnachtsverlosung, bei der es heuer einige Veränderungen gab. Denn wir haben die Lose nicht mehr verkauft, sondern beim Einkauf in Mitgliedsbetrieben verschenkt. Ausgelost wurden die Einkaufsgutscheine dann auf dem Meitinger Weihnachtsmarkt am Rathausplatz.

Damit wollten wir den Weihnachtsmarkt zusätzlich stärken. Dieser wird ja in Meitingen von den lokalen Vereinen ausgerichtet und hier erhofften wir uns noch mehr Besucher. Gleichzeitig haben wir auch die Schloßstraße abends beleuchtet, so wie wir es in früheren Jahren schon gemacht haben.

mh bayern: Wenn man auch ein wenig über Meitingen hinausschaut, war in diesem Jahr sicherlich ein beherrschendes Thema die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen. Was meinen Sie, wie die Wirtschaftswelt bei dieser Thematik ihren Anteil leisten kann?

Martin Jäger: Es gibt viele Betriebe, die ausbilden würden und niemanden finden. Mir ist klar, dass das Thema Flüchtlinge / Asyl sehr kontrovers diskutiert ist. Aber eines ist glaube ich Fakt, und zwar dass wir nicht genug Leute mit entsprechenden Qualifikationen haben. Ob es die unter den Flüchtlingen, die jetzt kommen, gibt, kann ich nicht beurteilen.

Hier sind am Anfang sicher gerade sprachliche Hürden zu überwinden. Wie schnell sie Deutsch lernen können, wirklich integriert werden können, das wird eine große Aufgabe unserer Gesellschaft sein, die uns die nächsten Jahre bevorsteht. Wichtig ist, dass wir etwas tun, auch als Wirtschaftswelt. Denn nur Leute, die auch arbeiten, werden hier entweder dauerhaft bleiben können und sich selbst versorgen oder nach einer gewissen Zeit auch wieder in ihre Heimatländer zurückgehen. Und das kann dann zukünftig auch von Vorteil sein, wenn man auf mögliche zukünftige Wirtschaftsbeziehungen in andere Länder blickt.

Wir müssen uns hier aktiv beteiligen und versuchen, diese Leute hier möglichst schnell auch über Arbeitsplätze zu integrieren. Die Politik muss definitiv bald Möglichkeiten bieten, dass wir diese Leute auch beschäftigen können und zwar zeitnah und unbürokratisch.

mh bayern: Das Jahr 2015 war ein Jahr ohne Mega. Welche Ereignisse haben die Wirtschaft in Meitingen in den vergangenen zwölf Monaten stattdessen geprägt?

Martin Jäger: Da sind wir ja vorher schon ein wenig darauf eingegangen. Was sie sonst noch geprägt hat, ist die Standortanalyse des Markts Meitingen. Da haben wir uns natürlich eingebracht: Wie stellt man sich denn so die Zukunft in Meitingen bezüglich Gewerbe und Handel vor? In welchen Regionen soll sich was ansiedeln? Der Markt Meitingen ist hier momentan sehr aktiv, auch was den Ankauf von Grundstücken und Gebäuden betrifft. Deshalb müssen und wollen wir uns einbringen, damit wir es schaffen, in Zukunft auch im Zentrum große, frequenzbringende Einkaufsmöglichkeiten zu bieten.

mh bayern: Können Sie uns schon eine Vorschau auf die Mega 2016 geben? Was wird die Besucher erwarten, sind Neuheiten geplant?

Martin Jäger: Eine Neuheit gibt es definitiv. Wir konnten als Sponsor für die nächste Mega die Brauerei Kühbach gewinnen. Die Gastronomie wird wieder Herr Killensberger vom Gasthof Neue Post übernehmen. Wir werden die Messe wieder im Zentrum auf der großen Wiese und im Umfeld veranstalten, das können wir auch schon sagen, selbstverständlich ohne Eintritt nach unserem bewährten Konzept.

Die Preise für Aussteller sind etwas günstiger geworden und die Fläche werden wir insgesamt wieder erweitern. Wir hoffen auf mehr als 100 Aussteller, so dass wir überregional für jeden Geschmack etwas anbieten können.

mh bayern: Auch in diesem Jahr blieben zahlreiche Lehrstellen unbesetzt. Wir hatten das Thema ja vorhin schon einmal kurz angeschnitten. Wie würden Sie die Lage in Meitingen beurteilen?

Martin Jäger: Ich denke, eine Ausbildung ist das Fundament eines jungen Menschen für sein späteres Leben. Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit den Schulen, sowohl die Meitinger Mittelschule als auch die Realschule sind hier auch sehr aktiv und haben enge Kontakte zu den Firmen vor Ort. Deswegen haben wir in Meitingen auch keine großen Probleme, dass unsere Schüler nach ihrem Abschluss keinen Ausbildungsplatz finden.

mh bayern: Schauen wir auf die Zukunft, das Wirtschaftsjahr 2016. Können Sie schon Prognosen für das Wirtschaftsjahr 2016 machen?

Martin Jäger: Große Vorhersagen für 2016 möchte ich keine machen. Man hat die letzten Jahre gesehen, dass es doch besser lief, als vorher angenommen.

In Meitingen wird es von unserer Seite auf jeden Fall wieder die Rosenaktion geben, den Aktionstag am Via Claudia und natürlich das Highlight, die Mega2016, außerdem die verkaufsoffenen Sonntage. Da haben wir mittlerweile schon ein eingespieltes Programm, das sich auch etabliert hat.

myheimat-Team:

Viktoria Durnberger aus Augsburg

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