Die Klimakatastrophe um 1720: Klimawandel, Erdbeben, Boliden.

Dr. Sebastian Alischer sieht die Sonne explodieren.
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Vermehrt um Ereignisse der Jahre 1719-23 und um einen Anhang.

Dem schweren Erdbeben in Japan ging eine Serie von schwersten Sonnenausbrüchen voraus. Am beeindruckendsten wird dies deutlich im "pic of the week" von dem Sonnenobservatorium sdo, welches am 7.3. 2011 aufgenommen worden ist:

http://sdo.gsfc.nasa.gov/gallery/potw/item/306

und als
<a target="_blank" rel="nofollow" href="http://sohowww.nascom.nasa.gov/pickoftheweek/old/11mar2011/">Soho-Video</a>.

Besteht zwischen diesen Ereignissen ein Zusammenhang? Aufgrund neuerer Forschungsergebnisse erscheint dies sehr wahrscheinlich!

Am besten kann diese Frage beleuchtet werden durch einen Blick in die Vergangenheit, der hier folgt:

Die Klimakatastrophe um 1720

Während das europäische Klima im frühen Mittelalter recht warm war, so, daß die Kinder zur Zeit Karls des großen zu Weihnachten im Rhein badeten, trat um das Jahr 1300 ein plötzlicher und lang anhaltender Kälteeinbruch ein.3 Jahre lang renete es in Frankreich den ganzen Sommer und die Ernten verfaulten am Halm. Im weiteren Verlauf des 14. Jahrhunderts stellte sich auf dem Seeweg nach Grönland ganzjährig ein so starker Eisgang ein, daß die Passage nach W-Grönland unmöglich wurde und die dortigen Siedlungen von Europa abgeschnitten waren. 1389 verbot Königin Margarethe von Dänemark Schweden und Norwegen die Grönlandfahrt ohne ausdrückliche Erlaubnis, doch auch die mit Erlaubnis ausgelaufenen Schiff gingen spurlos verloren. Zur Shaespeare-Zeit war es dann so kalt, daß einem beim Milchholen die Milch im Krug gefror. Viele Burgen wurden aufgegeben weil sie im Winter nicht mehr zu beheizen waren (so auch der Frauenberg bei Marburg).

Die "kleine Eiszeit" endete gegen 1715 geradezu schlagartig. Starke Westwinde stellten sich ein, die oft den ganzen Winter zumindest im Westteil Europas das Wetter bestimmten, während Osturopa im Winter unter furchtbaren und spektakulären Kälteeinbrüchen litt. Begleitet war dies von stark gehäuftem Auftreten von Sonnenflecken und Sonneneruptionen, auf die Furcht und Aufsehen erregende Nordlichtphänomene folgten und das bis in den Süden Europas. Auch eine Häufung von Erdbeben und Bolideneinschlägen wurde beobachtet.

Damals entschloß sich - höchstwahrscheinlich unter dem Eindruck dieser epochalen Klimaveränderung - eine Gruppe von Wissenschaftlern - vornehmlich physikalisch gebildeten Ärzten aus ganz Mitteleuropa um den Breslauer Arzt Johannes Kanold, ihre detailgenauen Beobachtungen aller Naturphänomene zu sammeln und jeweils in Halbjahresbänden zu publizieren. Als Titel wählten sie in vorsichtiger Bescheidenheit "Sammlung von Natur- und Medicin wie auch hierzu gehörigen Kunst- und Literatur-Geschichten". Als Herausgeber firmierte "eine Academia Naturae Curiosorum in Breßlau.", später dann, weil Kanold und auch andere aus dieser Gruppe Mitglied der Kaiserlichen Academia Leopoldina in Wien war, auch "Breßlauer Leopoldina" genannt.. Der erste Halbjahresband enthielt als Berichtszeitraum die Monate Juli bis December 1717. Kanold führte die Reihe fort bis ins Jahr seines Todes 1726, danach wurde sie von seinem Mitstreiter Andreas Elias Büchner noch einige Zeit fortgeführt. Das Hauptanliegen dieser Geistesheroen der frühen Aufklärung war neben der peniblen Dokumentation aller sich ereignenden Naturphänomene insbesondere der Kampf gegen den damals noch hoch im Schwange gehenden Aberglauben, namentlich den unseligen Hexenwahn. Tauchte etwa in den Metropolen Europas ein Charlatan auf, so setzte Kanold seine Leute auf ihn an, die ihm genau auf die Finger schauten und ihn entlarvten, wenn es erforderlich war.

Diesem mehrere zehntausend Seiten umfassenden Werk verdanken wir ein äußerst lebendiges Bild dramatischer Vorgänge, die das, was wir heute erleben, teilweise an Drastik in den Schatten zu stellen scheinen. Nachfolgend eine sehr geraffte und gekürzte Blüthenlese:

1717

An Weihnachtn 1717 ereignete sich an der Nordsee die schwerste Sturmflut seit Menschengedenken, ganz Friesland war betroffen. Die Brandung ging 20 Fuß über die Deiche.Allein bei Aurich über 1000 Tote. Im Holsteinischen sitzen Menschen tagelang auf Böden und Bäumen.

1718

In Venedig Ende Januar 1718 "excessive Kälte", in Ungarn so große Kälte wie seit Menschengedenken nicht (immer wieder begegnet einem dieser Satz!). In Ägypten regnet es 16 Tage nacheinander.Anfang Februar 1718 in Schlesien gigantische Schneemassen, ganze Dörfer sind zugeweht, 6 Ellen hohe Schneeverwehungen, auf der Reisen-Kuppe 15-20 Ellen hoch. In Ofen (Budapest) Ende Januar grausame Kälte, Wölfe fressen Menschen und Vieh.Am 1.2. 1718 schweres Erdbeben auf den Azoren.Am 16.3. Nachts in Schlesien großer Sturm, "der so starck noch nie geweht" bei WNW-Wind, wochenlang greuliche Winde.In Kopenhagen stürmt es 14 Tage lang "als bey Menschen Gedencken nicht gewesen. Am 14.3. bei Cadix schwerer Orkan, bis Barcelona zu spüren.Am 4.3. so intensives Nordlicht in Schlesien, daß im Fürstentum Oels die Feuerwehr ausrückte. 26.4. 1718 Hitze wie in den Hundstagen. Der Juli 1718 ist so kalt, daß die Mähder bei der Ernte Handschuhe tragen müssen. Auf den Kanaren bebt Juni/Juli 1718 15 Tage lang die Erde, Berge springen auseinander. In Siebenbürgen mancherorts monatelang kein Regen, sodaß die Bauern ihr Land im Stiche lassen müssen. Im August so große Hitze, daß in ganz Europa die Leupoldschen Thermometer explodieren.In Ungarn fast kein Heu vor Dürre. Im Oktober anhaltend, in Polen kann der Dnjester an einigen Stellen durchwatet werden.Trotzdem ist 1718 in Schlesien ein sehr gutes Weinjahr.Im Dezember 1718 ist die Donau bei Ofen so seicht wie bei Menschen Gedenken nicht gewesen.Am 6. 12. seltsames Himmelsphänomen in Schlesein, feurige Zungen wie Sonnen so hell.

1719

<a target="_blank" rel="nofollow" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Jakob_Scheuchzer">Johann Jakob Scheuchzer</a> beschreibt seine und anderer Beobachtung eines riesigen Kosmischen Boliden, der am 22.2. 1719 über Eurpa hinwegzog: Groß wie der Mond. den ganzen Himmel des Nachts milchig erhellend. Manche nahmen einen schwefligen Geruch wahr. Zürich ist des Nachts durch ihn taghell erleuchtet. Er
bewegt sich von Ost nach West. Löst sich dann in Streifen (fibrae) auf. Zog einen schweif wie einen Balken nach sich. In Venedig erschien er dreimal so groß wie der Mond und war ein Vaterunser lang am Himmel sichtbar. Als der Meteor den Thunersee passiert hatte, war dieser, der vorher ruhig gewesen war, hoch aufgewühlt. In Venedig folgte auf ihn ein Erdbeben - ähnliches war bei einem anderen Meteor dort schon 1684 geschehen: Die Adria wurde hoch aufgewühlt. Dasselbe Phänomen beobachtete der Astronom Leonhard Rost in Nürnberg: um 19h eine weißblaue Helligkeit, die sich für 6 sec über die Häuser legte wie ein weißes Tuch. Ein Nürnberger Maler malte diese Feuerkugel, die mit einem schweif gemächlich von NO nach SW zog. Die Kugel erschien schwefelgelb mit Regenbogen-Limbus. Er hörte in der Luft ein Rauschen (dies habe ich auch schon bei einem Meteoriten wahrgenommen, es kommt von der Mikrowellen-Strahlung der durch das Objekt ionisierten Luft HR). Die Gesammtdauer dieser Erscheinung in Nürnberg schätzt Rost nach allen vorliegenden Berichten auf 2 Minuten. Rosts Sonnenflecken-Diarium (Auszug): 26.12.1718 am O-Rand der sonne viele faculae.
7.1. 1719 11 Flecken. 16.1. sehr großer Fleck mit nimbus drumherum, "dergleichen ich noch nie wahrgenommen". 18.1. 20 Flecken, manche scheinen braunen Rauch auszusenden. 25.1. 6 Flecken. 1.2. 1719 fleckenlose Sonne. Im März: "Feuer-Kugeln" über Flandern, Nordlicht in Paris und Brüssel, in Paris begleitet von einem gewaltigen Knall. In London 30.3. starkes Nordlicht, so, daß Mond und Sterne
verblassen. In Kiel tobt am 26.5. 1719 ein Orkan. Kupferplatten fliegen über die Häuser ins Meer. Und nach einem Ziegel-Regen sind die Straßen unbetretbar. Am 25.5. schweres Erdbeben in Istambul, ein Teil des sultans-Palastes zerstört. Das Epizentrum lag 40 Meilen (320 km) von der Stadt erntfernt in Anatolien. Dort hat es ganze städte vernichtet. Juni 1719 hat es in Paris über 6 Monate lang nicht
geregnet. In Brüssel so große Hitze, daß die Regimenter nur Nachts marschieren können. In Roussillon versiegen die Bäche. In Spanien werden die Truppen wegen der Hitze auseinandergeschickt. Erst am 30.6. in Paris Regen. In Sizilien sind am 6.6. fast alle ströme eingetrocknet. Man beginnt beunruhigt festzustellen, daß die alten Bauernregeln nicht mehr stimmen. Am 16.6. 30 Sonnenflecken! Am 17.6. 25, einer davon mit einem starken Rauch.
Im ganzen Juli 1719 kein tropfen Regen meldet der Korrespondent aus Warschau Allgemein "excessive und bey Menschen Gedencken nicht erfahrene Hitze und Dürre." Wenn es regnete, dann mit Gewitter und Taubenei-großen Hagelkörnern. In Straßburg 2.7. 1719 Hünerei-große Hagelkörner.9 Stunden langes Unwetter, verheerende Schäden. Extrem heißer und trockener Sommer. Das Gras verdorrt. Grüne Bäume stehen in der Steppe.Nur tiefer wurzelndes Kraut überlebt. In Cattinara fällt ein Hagelkorn von 1 Fuß Breite. Vorher viele Meteoriten.Anfang August in Wien: Gebete um gnädigen Regen. In Nürnberg werden deswegen die Komödien abgeschafft. Am 8.8. regnet es tatsächlich!! Am 11.8. beobachtet Leonhard Rost in NÜrnberg auf der Sonne "viele große und helle Faculae". Am 8.8. erhebt sich in Schlesien ein Staub- und Sandsturm, keine Sicht, Häuser, Bäume und Straßen werden mit Staub überschüttet. Der Staub war als eine von WNW herannahende große Wolcke vorher zu sehen gewesen., ähnlich wie es Dapper in "Africa", Seite 46 von Ägypten schildert. Bei Breslau kann die Oder durchwatet werden. An manchen Orten schmolz in der Sonnenhitze das Blei aus den Fenstern, z.B. aus dem Fenster des Mistbeets von Prof. Lehmann in Leipzig.Die Menschen empfinden keinen Schweiß, sondern nur trockene Hitze. Bei Frankfurt / Main gerät sogar das fette leimigte erdreich in Brand. Sept. 1719 an Rhein und donau Pegelstände so niedrig wie bei Menschen Gedenken nicht gewesen. Stattdessen bei Archangelsk so kalter Sommer wie nie zuvor. 26.9. müssen die Leute in Suffolk an mehreren Orten 10 Meilen weit nach frischem Wasser reisen. In Frankreich an unterschiedlichen Orten 8 Meilen.Auch in Surinam unerträglich Hitze. 14. September in Massel/Schlesien viele Wirbelwinde (Hexen- oder Gwirgelwinde), die das Getreide zerstören und das Wasser aus den Teichen saugen. Am 30.9. gegen Mittag seltsame Veränderungen der Sonne, Sie schien sich irregulär zu bewegen "ac si sol plane omnis motus expers esset". Sonnenflecken verbinden sich durch einen Canal und verschmelzen. 12.10. 1719:"NB. exteriorem solis limbum non rotundum sed valde asperum et lacerum vidi et quasi cum promontorio ejusdem caloris et splendoris cum sole." Offenbar schwerste Sonnenausbrüche, beobachtet von Dr. Sebastian Alischer/Jauer(Schlesien). Am 16. und 19. 10 werden dann intensive Nordlichtphänomene beobachtet. Am 16 10 wieder "sol margine aspero".Extrem heißer November in Breslau, die Menschen suchen Schutz vor der Sonne. In Glocester gibt es im November Kirschen und Sommer Äpfel, selbe Qualität wie die Sommerfrüchte. 11.12. wieder rauher Sonnenrand "instar plurimorum monticulorum". Am 3.12. 1719 9h Abends in Halle ein angeblicher Meteorit erleuchtet den Marktplatz. Das Phänomen dauert eine Stunde: also ein intensives Nordlicht. 23. 12. Nordschein in Ungarn, der N-Horizont ist feuerrot als brennten die Berge..Am 31. 12. 1719 beobachtet Pfarrer Hellwing in Angerburg ein N-Licht, das fast den ganzen Himmel einnimmt.

1720

Als Ergebnis der großen Dürre des vergangenen Sommers stellt sich schon Anfang 1720 in Sachsen und Laußnitz eine große Hungersnot ein.Die Leute versuchen aus trockenen Heidekraut-Blüten und Saamen Brod zu backen "und dafern der Dantziger Hof-Jude in Anschaffung des Geträydes nicht noch Rath geschaffet, dürffte es noch wohl am Preisse höher gestiegen seyn." 12.2. 1720 schwerer Sturm über Deutschland, der Dreßdner Zwinger wird beschädigt, Schaden allein am Gehöltze in Sachsen 4 Tonnen Goldes.Am 15 .2 wieder das gleiche. Im Blankenburgischen steilweise über 30 Ellen Schnee.In Fettan/Engadin werden 26 Häuser von einer Lawine begraben. Die der Lawine vorausgehende Luftdruck-Welle wirft die Glocken aus dem Gestühl. Märtz 1720 große Häufung von Sonnenflecken. April 1720 wird der Brot-Mangel immer schlimmer.Am 28.5. zählt Rost in Nürnberg über 30 Sonnenflecken, Alischer in Jauer ähnlich. Die Beobachtung geschah mittels eines Teleskops, das Bild wurde hinter dem Ocular auf eine 12 Zoll-Scheibe projiziert und abgezeichnet. In Angerburg 26.6. 1720 Nachtfrost. Schlimme Überschwemmungen in Zürich, der Haßlebach schwemmt Felsbrocken auf die Matten. 11.6. schweres Erdbeben in Apulien, in Peru wird Guamauca durch ein 8-tägiges Erdbeben vollständig zerstört. Anfang 1721 läuft dann die Nachricht von einem furchtbaren Erdbeben am 20.7. 1720 ein, das Peking zerstörte. In Rom grausame Hitze, in Deutschland wieder große Dürre. 16.8. 1720 furchtbares Unwetter in Chalons, das 400 Häuser und eine Kirche ruiniert. In Ungarn Dauerregen,das Korn wächst aus. 24.9. "insignissima macula" solis. 9.9. zeitgleich schwere Erdbeben bei Zürich und Messina. Orkane 26.10. in Massel und 18.10. in Köln, Nürnberg 8.11 schwerer Sturm, in Wien wirft der den neuerbauten Kirchturm Mariae Brunn um. 7. 11. länglicher kohlschwarzer Sonnenfleck.Der 25. 12. 1720 eher ein Frühligstag als ein Wintertag Warm bei ganz heiterem Himmel. In St. Petersburg seit 10.11. gräuliche Kälte "daß man dergleichen bey Menschen Gedencken nicht gehabt, indem viele Leute, wenn sie nur über die Strassen gegangen, die Nase, andern die Backen oder das Kinn, erfroren, und verschiedene Pasagiers, die von Kronschloot hieher gewolt, auf dem Wege todt gefunden worden." Am 30.12. hält die Strenge Kälte dort immer noch an.21.12. Erdbeben am Bodensee "ut totius lacus superioris alvus fuerit succussus". Ebenso Erdbeben in Castello Arbonense

1721

1.1. 1721 Sturmflut in Hamburg wie Weihnachten 1717. Posen 29.1. frühlingshaft mild. Göteborg 23.1.: Niemand kann sich eines so gelinden Winters erinnern. 25.1. Kosmischer Bolide in der Schweiz 2-4 Minuten lang kann man in Zürich Nachts jeden Dachziegel sehen, in Bern das gleiche. 17.2. beobachtet Rost große längliche Sonnenflecken "utraque macula, tam vetus quam nova, iride coronata est egregie.", 21.-25.2. haufenweise Sonnenflecken "omnes circumdatae sunt coronis et nimbis.". 18.2. bei Dresden ein Nordschein, der mehr als die Hälfte des Himmels bedeckte.Mitte März in der Provence Schnee und große Kälte, auf Mallorca Starkregen wie seit Menschen Gedenken nicht. Erdrutsche.Auf den Regen folgt ein schweres Erdbeben, das Felsen splittern läßt. In Spanien weiter große Dürre.April: in America furchtbare Stürme, z.B. am 5.4. über Bahia de Todos los Santos.In der Zitadelle gehen die Steine aus den Fugen.In der Barbarey (N-Arfika) große Dürre, Kornmangel, Viehsterben. In Klausenburg/Siebenbürgen Ende April schweres Gewitter mit Hagelsteinen groß wie Hünereier.Heuschreckenplage in N-Italien und S-Frankreich, wo noch die Pest wütet.. Im Elsaß treten massenhaft Canthariden auf. 3.6. 1721 In Berlin Nachtfrost, die gewässer frieren zu. Am 7.6. kippt ein Sturm in der Normandie Kirchtürme um. Am 18.6. erschlägt ein schwerer Hagel in siebenbürgen alle Störche auf den Rauchfängen.

Juli 1721 hat sich in Marseille das Leben nach dem Abflauen der Pest normalisiert, an anderen Orten in Südfrankreich wütet sie noch.In Arles sterben an ihr in 4 Tagen 300 Personen.In Toulon sterben 4 bis 6 pro Tag.In arles sind die Pestwunden der Kranken mit Fliegenmaden infiziert. 2 Pest-Aufstände, der Anführer wurde arkebusiert - half nichts. In Paris 7.7. grausames Unwetter an einigen Orten von
einem Erdbeben begleitet. In Neapel 22.7. anhaltende schwere Stürme, man weiß nicht, ob Sommer oder Winter ist. In Genua 4 Pfund schwere Hagelkörner. Im Juli 1-3 Sonnenflecke.Ende August 1721 in Boulogne und der Picardie furchtbares Unwetter, Hagelkörner zwischen 1 und 8 Pfund, Millionenschäden. Pest-Bilanz in Toulon: bisher dort 17.522 Tote, sie läßt langsam nach. In Arles verheerende
Zustände, die toten werden im freien gestapelt, keine Ärzte. In den Pestbeulen wimmeln die Maden wie in einem faulen Käse. Im ganzen August 1721 auf der Sonne ein fetter Sonnenfleck. 21.8. bricht der Ätna aus, Im April 1721 schweres Erdbeben in Tauris/Persien: 200.000 Tote. Die Christen verlassen das Land, da aus den Erdspalten unsäglicher Leichengeruch empordringt.Sept. 1721 Languedoc:
aufgrund der anhaltenden Dürre arbeitet keine Mühle mehr.Nov. 1721 ist die Pest in der Süd-Provence vorbei, es ist, als hätten sich bei den Überlebenden Resistenzen gebildet. In avignon totales Chaos, schon 1539 Tote, Menschen mit Pest Beulen spazieren ganz normal auf der Straße, so gut ist ihr Gesammtzustand. Zwischen 19.9. und 10.11. starben in Avignon 1718 Personen. In Mende triumphiert die
Seuche 250 Tote bisher. In Orange ist die Pest wegen der strengen Quarantäne der Pest Häuser im Griff! In Avignon schlägt sich ein Jacobitermönch, der viele Pest-Häuser besucht hat, vor Verzweiflung mit dem Hammer selbst den Schädel ein. In Istambul sterben in kurzer Zeit 40.000 Menschen an der Pest. Der Handel des deutschen Reiches mit der Türkei wird eingestellt. Schwere November-Stürme,
insbesondere St. Petersburg.In Luzin/Schlesien zu Weihnachten Frühlingswetter, die Leute machen Feldarbeit. Ähnlich in Schweden. In England große Sturmschäden. Venedig wegen Hochwassers vom Postverkehr abgeschnitten.

1722

am 7. Juni 1722 trifft ein Hagelschauer mit 3/4 Pfund schweren Hagelkörnern Wien. Nur 10 Häuser bleiben unbeschädigt. Die gesamte Erndte in der Umgebung Wiens vernichtet. Am 17.6. geschieht ähnliches in Hamburg. In den Vormonaten hatte lange anhaltende Dürre in Mitteleuropa geherrscht, sodaß die Bauern bereits begannen, das Vieh abzuschaffen, da kein Futter mehr vorhanden war. In der Walachei töteten schwere Hagelschauer sogar Hirsche und Rehe. In Mailand hielt die Dürre noch den ganzen August über an, im September dann sintflutartiger Regen. Am 1.9. 1722 trifft ein Hagelschauer Bologna schwer, zerstört den Wein und viele Häuser. Ähnlich ergeht es Lemberg. Bei Limbach beobachtet man im August Reifbildung. Samuel Koeleser von Keres-Eer in Transsilvanien schickt einen Bericht über die unglaublichen Wetter-Extreme dort. Seit einigen Jahren spielt dort das Wetter verrückt: ad inversas anni tempestates, d.h. man meint, im Sommer sei Winter und umgekehrt. "Alternant frigus et calor, siccitas, imbres, venti procellae, turbines, morbi insolito dramate, praevisione improvisa, et tempore non tempore." Im März wird es plötzlich warm, alles keimt aus, dann kommt der April mit scharfem Frost und zerstört alles. Alles keimt aufs neue aus, danach wird es wieder durch Frost zerstört. Dieses geschieht 3 mal hintereinander. Es folgt dürre und nach dieser wochenlanger Regen, der dem Vieh das Futter nimmt. Im Juni dann schwere Stürme, riesige Hagelkörner zerhauen Dächer und Bäume. Südwind zerstört mehrere Provinzen, darauf folgen Pocken, Dysenterie und andere Seuchen. Nahrungsmangel. Koeleser selbst ist schwer erkrankt "Proteus Febrilis". er schreibt aus Cibinium, wohl Sibiu, Hermannstadt. Dr. Siegesbeck in Seehausen hat 1722 15 mal Nordlichterscheinungen dort wahrgenommen, allein im Oktober 6.

1723

4.7.1723 Howa bei Marienstadt in Schweden: ein Sturm, der eine Kirche zum Einsturz brachte. Etliche Vermißte. 2 Kinder sind von einem Berg weggefegt worden. Ihre Kleider fanden sich 1/4 Meile (2km) entfernt von dort. In Stockholm sind 24 Menschen in einer Kirche zerschmettert worden. 27.7. ein Orkan tobt über Brüssel. In Malta 14.7. exzessive Hitze, viele Tote. In Rom 31.7. so große Hitze,
daß keine lebendige Seele dergleichen erinnern kann. (Die Daten sind diejenigen der Korrespondenten-Meldungen). Südwind, dunstige Nächte fast schlimmer als die Tage. Auch in der Schweiz ungemeine Hitze schwere Gewitter. Genf, 30.7. Hagelkörner wie Hühnereier, große Mengen erschlagener Vögel. Ähnliches in Masuren. 11.8. Orkan über Paris, Schornsteine kippen, die Läden auf dem Pont Neuf werden abgerissen und in die Seine gespült. Ein sturm stürzt in Genf am 12.8. sogar Mauern um. Im Kirchspiel St. Sulpice exzessive Hitze, 1800 Kinder sterben an den Pocken. Im September Kindsblattern-Epidemie in Paris. Nordschein in Jauer/Schlesien 17.9. die Strahlen kommen aus einem weißen Bogen am N-Horizont. 15.9. Schweres Unwetter in Madrid, der Palast des Herzogs von
Mirandola wird während dessen Geburtstagsfeier überschwemmt, alle weiblichen Gäste ertrinken. Im Oktober 1723 beginnen die Wohlhabenden die Stadt Paris wegen der Pockenepidemie zu verlassen, die exzessive Hitze hält bis Mitte des Monats an und begünstigt die seuche, die so schlimm wütet, wie 1720 die Pest in Marseille. In 4 Monaten gab es in Paris 10.000 Todesfälle durch die Pocken. 15.10. furchrbares Unwetter in Languedoc. Bei Montpellier werden ganze Dörfer weggeschwemmt. Durch lange Hitze und Dürre ist in London die Themse im November 1723 so klein, daß man mit dem Wagen hindurchfahren kann zum ersten mal seit 80 Jahren. Auch im Rhein extremes Niedrigwasser bis zum 8.11. danach folgt infolge starker Unwetter starkes Hochwasser. Auch Loire und garonne können nur mit kleinen Schütgens befahren werden. In New York 16.11. schwerer Sturm, der 1500 Häuser und alle ankernden Schiffe zerstört. Ähnliches geschieht 11.11. in Boston. Am 19.12. in Köln trotz vielen Regens wieder derartiges Niedrigwasser, daß viele Mühlen nicht mehr gehen. 16.12. ist der Rhein dann wieder hoch angelaufen. Schwere Stürme fegen über ganz West und Mitteleuropa, viele Tote. 7.12. Nordschein in Jauer: 2 weiße Regenbögen, die sich fast von W nach O erstrecken. Das Phänomen währt 1/2h
.
Diese extremen Naturerscheinungen ermöglichten den Mitgliedern der Leopoldina erstaunliche Entdeckungen. So veröffentlichte der Bayreuther Arzt Gottfried Held von Hagelsheim im März 1721 folgende Bemerkung über das Nordlicht: "Meteora kommen also nirgend anders her, als von den Strahlen und Hitze der Sonne, welcher der Ursprung der Wärme und des Lichts in der Lufft billig zuzuschreiben, wodurch denn in der oberen Lufft die daselbst befindlichen particulae sulphureo- nitrosae et aliae bituminosae pingues commotae leichtlich entzündet werden können." Johann George Estor,der Schüler Johann Jacob Scheuchzers in Zürich, eines der Breslauer Akademiker, entdeckte um 1730 als Landesgeograph von Hessen Darmstadt die sogenannten "sprites" oder "Kobolde", von den Oberseiten von Gewitterwolken ausgehende höchstenergetische, sogar im Gamma-Bereich strahlende Blitzentladungen, als er durch eine Gewitterfront hindurch im Vogelsberg auf einen Berg,den Burgharts, ritt, wo er die Wolke unter sich hatte. (J.G. Estor, "Neue kleine Schriften", Marburg 1761, 2. Band S. 196). Estor war einer der bedeutendsten Staatsrechtler Deutschlands und veröffentlichte ab 1751 in Marburg mit seiner "Bürgerlichen Rechtsgelehrsamkeit der Teutschen" die Grundlage für das BGB.

Unausgesprochen aber doch zwischen den Zeilen steht eine andere Mutmaßung der Breslauer, die für uns Heutige von Bedeutung ist: Gibt es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen gesteigerter Sonnenaktivität und dem gehäuften Auftreten von Erdbeben und kosmischen Boliden und Meteoriten? Denkbar wäre es. Bei Sonneneruptionen werden gigantische Massen (hohe Vielfache der Erdmase) bis viele Sonnendurchmesser weit aus der Sonne herausgeschleudert und wieder eingefangen. Mit diesen Phänomenen müssen zeitliche Veränderungen in der Struktur der Raumzeit um die Sonne einhergehen: Einsteinsche Gravitationswellen, wenn man so will, bzw. Gezeitenwellen. Diese Prozesse zerren an der Raumzeit. Möglicherweise gibt es Strukturen im Erdinneren, die Eigenschwingungen besitzen, die im Bereich der in diesen Sonnenvorgängen enthaltenen Partialschwingungen liegen. halten diese Phänomene an, so kann sich eine Schwingung energetisch aufschaukeln und ein Erdbeben erzeugen. Ein Korrelations-Analyse der Sonnenaktivität mit der Erdbebenaktivität der Erdkruste könnte hier schnelle Klarheit schaffen. Denkbar wäre auch, daß diese Sonneneruptionen, bzw. die von ihnen ausgehenden Schwerewellen Energie in die Meteoritengürtel der Sonne pumpen. Stellt man sich eine glatte Tischplatte vor, auf der eine Suppenterrine steht (Planet) und auf der Erbsen verstreut sind (Kuiper Gürtel, OOrtsche Wolke), so gliche die Aktion dieser Wellen auf diese Anordnung der Wirkung eines eingeschalteten Rasierapparates, den man an die Tischkante hält: Die Suppe würde sich kräuseln und die Erbsen zu tanzen beginnen. Sollte sich das bewahrheiten, wäre dies ein später verdienter Triumph für die Leopoldiner.

Gibt es astronomische Ursachen von Erdbeben?

Diese sind schon postuliert worden,und zwar zuerst von <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Marcus_Porcius_Cato_der_%C3%84ltere">Marcus Porcius Cato dem älteren</a> (Aulus Gellius "Noctes Atticae", Buch 2, Cap. 28). Dieser sah in den Bewegungen von Sonne und Mond die Ursachen für Erdbeben. Hintergrund war die Tatsache, daß es während des <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Peloponnesischer_Krieg">peloponnesischen Krieges</a> in Griechenland eine totale Sonnenfinsternis und gleichzeitig schwere erdbeben und weitere Naturkatastrophen gegeben hatte. In unserer Zeit von <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.rafoeg.de/20,Dokumentenarchiv/10,Personenbezogenes_Archiv/,Meyl_Konstantin/Sofi1.PDF">Konstantin Meyl</a>, der darauf hinwies, daß im gefolge von totalen Sonnenfinsternissen häufig serienweise schwere Erdbeben auftreten. Allerdings hält er die in diesem Fall kollinear zur Sonnenanziehung hinzutretende Schwerewirkung des Mondes in den betroffenen Gebieten für zu gering, um einen solchen Effekt auszulösen. Seiner Ansicht nach sind es die solaren Neutrinos, die, vom Mond wie in einer Sammellinse gebündelt, den Erdkern anstießen und die Erdbeben auslösten. Auch aufgrund von wechselnden Schwerewirkungen von Mond, Sonne und Planeten auf die Erdkruste erstellte der Geologe <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.annalsofgeophysics.eu/index.php/annals/article/viewArticle/4621">Raffaele Bendandi</a> 1931 bis in unsere Zeit reichende Prognosen von Erdbeben. Unter anderem sagte er für den 11. Mai dieses Jahres ein Erdbeben in Rom voraus: dieses liegt auf der selben Plattengrenze wie Spanien, wo tatsächlich die Erde am 11.5. schwer gebebt hat.

Da ich, wie oben gesagt, vermute, daß auch Sonnenausbrüche Erdbeben auslösen können, habe ich das <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://sohowww.nascom.nasa.gov/classroom/glossary_middle.html">Soho- Diagramm</a> der Sonnenaktivität (unter "solar cycle") mit der <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Erdbeben">Wikipedia-Erdbebenliste</a> verglichen. Ich griff die Daten der Jahre zwischen 1980 und 2000 heraus, da dort die Erdbeben-Daten dicht liegen und dieser Zeitraum von 21 Jahren fast 2 Sonnenzyklen umfaßt. Über den Ausfruck des soho-Diagramms legte ich ein
Papierfenster mit Bemaßung von der Breite eines Jahresstreifens, um die mittlere Zahl der Sonnenflecken im jeweiligen Jahr besser schätzen zu können. Diese 21 Mittelwerte stellte ich der Summe der Erdbeben-Magnituden für dasselbe Jahr entgegen. Letzteres, um sowohl Stärke als auch Anzahl der Erdbeben zu erfassen. So ergaben sich 2 mal 21 Daten: Mittlere anzahl Sonnenflecken 1980 bis 2000:

(152,128,100,70,40,20,20,50,140,152,150,140,100,50,30,10,15,30,80,100,120) und Summe der Magnituden der erdbeben in den gleichen Jahren:

(21.4,20.5,6.0,14.6,0,15.9,8.1,6.9,13.4,7.1,30.2,14,21.5,13.9,6.7,14,6.6,7.2,13.6,36,15.9). Ich wollte wissen, ob sich das starke Auf und ab in der Sonnenaktivität in dieser Zeit irgenwie im Erdbebengeschehen abbildet. Deshalb bildete ich den <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Korrelationskoeffizient">empirischen Korrelationskoeffizienten</a> dieser beiden Eigenschaften dieser Jahre. Ergebnis: R=0,4749. Im "Bronstein-Semendjajev" steht über diese Größe: "Betrag von R nahe bei eins bedeutet einen sehr engen Zusammenhang, während Betrag von R nahe null einen sehr schwachen oder gar keinen Zusammenhang anzeigt". Man kann also feststellen, daß Erdbeben und Sonnenaktivität in diesen Jahren eine Korrelation von mittlerer Stärke aufweisen. Das ist mehr als ich persönlich erwartet hatte, da doch Erdbeben eine Vielzahl von Ursachen haben können (Bergstürze, andere Erdbeben, etc.). Da der Zeitraum 1980 bis 2000 rein zufällig herausgegriffen worden ist, ist es wahrscheinlich, daß diese mittlere Korrelation auch darüber hinaus Bestand hat.
Der empirische Korrelationskoeffizient wurde eingeführt von dem Hilbert-Schüler
<a target="_blank" rel="nofollow" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Baule">Bernhard Baule</a>. In seinem Standardwerk "Die Mathematik des Naturforschers und Ingenieurs", 2. Band, Graz 1966, schreibt Baule über die Bedeutung von Korrelationsanalysen das folgende: "Es leuchtet auch unmittelbar ein, daß das Aufdecken von Zusammenhängen dieser Art, auch wenn sie nur statistisch erkannt und erfaßt werden können, für die Wissenschaft wie für die Wirtschaft von großer Bedeutung sein kann." (Seite 95).
Können also Sonnenausbrüche Erdbeben auslösen? Dazu betrachtet man am besten nicht eine Protuberanz, bei der das ausgeworfene Material wieder in die sonne einsinkt, sondern einen solaren Massenauswurf <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Coronal_mass_ejection">CME</a>, bei dem die Masse aus der Sonne abgeblasen wird. Bei der mitttleren Masse dieser Auswürfe von 1,6E+12 kg (das "E" bedeutet "mal zehn hoch.."), die von Wikipedia angegeben wird, tut sich da garnichts. Wie werden diese Massen empirisch bestimmt? Indem man aus der Helligkeit dieser Vorgänge vor dem Hintergrund der Corona auf die anzahl der vorhandenen Elektronen und von dieser auf die vorhandenen Wasserstoff- und Heliumkerne schließt. Wenn ein solcher Massenauswurf aus dem
Sonneninneren in die Corona austritt, dringt er nicht in leeren Raum vor, sondern in ein Gas, gegen dessen Druck er Arbeit leisten muß. Er durchläuft eine adiabatische Expansion. Die ist aber mit Abkühlung verbunden. Die abkühlung geschieht nach folgender Gesetzmäßigkeit: T ende = T anfang *(V anfang/V ende)^0,67 (einatomiges Gas), setzt man für das Volumenverhältnis mal 1/10 ein, so
sieht man wie stark die Abkühlung sein kann. Gibt es womöglich kalte Zonen in einem solchen Massenauswurf mit verkappten weil rekombinierten und abgeregten Elektronen, die nicht mehr in Erscheinung treten? Setzt man mal die Masse eines solchen Auswurfs mit dm=1/1000 Erdmasse an - Bert Goepfert nannte diese Zahl in seinem Kommentar als obere Grenze - , so kann man sich fragen, um wieviel der Schwerpunkt des Systems Erde-Sonne sich bei gleichbleibendem Abstand der beiden verschiebt. Will man diese Verschiebung berechnen, so muß man den Ausdruck (Ms-dm)/(Ms-dm+Me)*Entf. Erde-Sonne um Ms mit dm als Increment nach Taylor entwickeln, das lineare Glied der Reihe ergibt die Verschiebung: 1,3mm. Immerhin womöglich spürbar. Berechnet man nun noch die Differenz der Anziehungskraft der Sonne auf die Erde vor und nach dem Auswurf von dm=0,001Me, so ergibt sich ein Unterschied von 1,075E+14 Newton. Das ist die Gewichtskraft eines Bleiwürfels von 919m an der Erdoberfläche. Wirkt sich womöglich auch irgendwie aus.
Aufgrund des groben Zeitrasters der zitierten Daten habe ich bei der Berechnung von R die Beben-Magnitudensumme eines Jahres der Anzahl Sonnenflecken desselben Jahres gegenüberstellen müssen. Mit Daten, die eine feinere zeitliche Auflösung besitzen, müßte es allerdings möglich sein, durch Gegenüberstellung geeigneter Meßdaten (Anzahl Sonnenausbrüche zwischen den Zeiten t1 und t2 und Beben-Magnitudensummen zwischen t1plusT und t2plusT, T>0) eine Zeit Tmax zu ermitteln, für die der Korrelationskoeffizient R bei Zugrundelegung einer sehr großen Zahl von Datenpaaren (z.B. die aus einem Bereich von 100 Jahren stammenden) maximal wird. Tmax wäre dann so etwas wie eine "Vorwarnzeit" vor durch Sonneneruptionen ausgelösten Erdbeben.

Bürgerreporter:in:

Heinrich Rautenhaus aus Marburg

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