Playoff-Ticket in der Tasche

Am Ende war es nochmal knapp. Mit 72:68 besiegten die Marburgerinnen die Chemcats. (Foto: dbbl.de)
  • Am Ende war es nochmal knapp. Mit 72:68 besiegten die Marburgerinnen die Chemcats. (Foto: dbbl.de)
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1. Damen Basketball Bundesliga:
BC Pharmaserv Marburg – Chemcats Chemnitz 72:68.

Endlich! Mit einem Heimsieg hat das Pharmaserv-Team die Teilnahme an den Playoffs gesichert. Damit treffen die Marburgerinnen im Viertelfinale auf Meister Wasserburg, der dem BC durch seinen Erfolg bei den Rhein-Main Baskets Schützenhilfe leistete.

Als ein Wechselbad der Gefühle beschrieb Marburgs Trainer Patrick Unger die Partie. Am Anfang sei sein Team nervös gewesen, wie auch er selbst. Über weite Strecken habe seine Mannschaft jedoch „das Spiel kontrolliert“. Der Lohn: eine 51:39-Führung nach 25 Minuten und 62:53 sieben Minuten vor dem Ende. Doch „in den letzten vier Minuten verlieren wir ein bisschen die Fassung“, haderte Unger. Und es wurde nochmal spannend.

Dreieinhalb Minuten vor Schluss glich Molly Schlemer aus (65:65) und verkürzte nochmal auf 66:67. Birte Thimm behielt an der Freiwurflinie die Nerven und Tonisha Baker krönte ihre starke Leistung nach Offensivrebound mit dem 71:66 (103 Sekunden vor Schluss). Schlemer zum 68:71 (bei 17 Sekunden). Pierce mit einem Freiwurf zum 72:68. Und als Lisa Koop drei Sekunden vor Schluss einen Dreierversuch ihrer ehemaligen Mitspielerin Amanda Davidson blockte, war es geschafft.

45 Prozent von der Dreierlinie

„Wir hatten ein paar schlechte Momente. Aber wir haben uns gut zurückgekämpft. Jetzt hoffen wir, nächste Woche unser Heimspiel gewinnen zu können und so die Klasse zu halten“, sagte Amanda Davidson, die sechs Jahre lang für Marburg spielte. „Es ist immer schön, hier alle Leute wiederzusehen.“ Die 31-Jährige erzielte an alter Wirkungsstätte zwölf, die andere Ex-Marburgerin Tina Menz neun Punkte.

Mit dem offensiven Auftritt seiner Schützlinge war Patrick Unger zufrieden, vor allem mit der Treffsicherheit von der Dreierlinie: „45 Prozent sind schon eine gute Quote.“ Größten Anteil daran hatten Brittany Wilson (3/3) und Tonisha Baker (4/6). „Brittany hat uns am Anfang im Spiel gehalten. Und ,Bakeʻ hat das gemacht, was sie kann“, lobte ihr Trainer. „Sie hat immer Ideen. Wir wissen, was wir an ihr haben.“ In dieser Partie jedenfalls die Topscorerin und beste Rebounderin des Teams – als kleinste Spielerin auf dem Feld.

Die beiden Marburger US-Amerikanerinnen drückten der Anfangsphase den Stempel auf: Wilson eröffnete mit zwei Dreiern. Baker blockte die einen Kopf größere Schlemer, ehe sie mit der 24-Sekunden-Sirene selbst ihren ersten Dreier versenkte.

Unger lobt Chemnitzer Defense

Gute Noten verdiente sich Lisa Koop diesmal vor allem in der Defensive. Und vorne schuf sie immer wieder Räume für ihre Mitspielerinnen. Birte Thimm war unter dem eigenen Korb nicht nur die ordnende Hand. Mit fünf geblockten Würfen sorgte sie immer wieder für Szenenapplaus. Alissa Pierce sprühte vor Spielfreude und versorgte ihre Kolleginnen mit fünf Assists. Finja Schaake übertraf nach kurzer Durststrecke diesmal wieder ihren Punkteschnitt.

„Wir haben in der Halbzeitpause die Defense nochmal umgestellt“, sagte Unger. Das half zunächst. Trotz Marburger Zonenverteidigung kamen die Chemcats nur zu neun Dreierversuchen. Nur zwei davon saßen. Doch in den letzten Minuten begehrten die Gäste wieder auf. „Chemnitz hat gut verteidigt. Toni Dirlic hat sie auch super gecoacht“, lobte Unger seinen Gegenüber. „Sie haben den Ball am Ende gut nach innen gebracht. Lisa Koop hatte ja vier Fouls.“ Doch anders als in der Vorwoche im Hessen-Derby fanden die Marburgerinnen rechtzeitig zurück in die Spur.

Als erster Absteiger stehen die Bad Aibling Fireballs fest. Am letzten Spieltag spielen im Fernduell die punktgleichen Mannschaften aus Oberhausen (in Saarlouis) und Chemnitz (gegen Freiburg) den zweiten Absteiger aus. Die Playoffs beginnen am 28. März. Das Pharmaserv-Team muss zunächst in Wasserburg antreten. Die zweite Partie wird am Karsamstag, 4. April, in Marburg ausgetragen. Ein etwaiges Entscheidungsspiel fände am Ostermontag, 6. April, in Wasserburg statt.

Fun Fact: Marburg blockt elf gegnerische Würfe, Birte Thimm allein fünf.

Fail Fact: Mal wieder die Freiwurfquote von 65 Prozent.

Statistik
Viertel: 17:12, 22:19, 16:21, 17:16.
Marburg: Baker 24 Punkte / 4 Dreier (9 Rebounds, 3 Steals, 2 Blocks), Crowder, Köppl 2, Koop (7 Reb., 3 St., 3 Bl.), Masek 1, Pierce 14/1 (5 Ass.), Schaake 13/1, Thimm 9 (8 Reb., 4 Ass., 5 Bl.), Wilson 9/3; Rodefeld, Winterhoff (n.e.). Feldwürfe 44 Prozent (26/59), Freiw. 65 Prozent (11/17), Reb. 36 (def. 21), Turnovers 20, Ass. 11, St. 12, Bl. 11, Fouls 23.
Chemnitz: Böhmke, Bondarenko 2 (3 St., 2 Bl.), Davidson 12/1, Dzinic 6, Menz 9 (6 Reb., 3 Ass.), Peak 18/1 (12 Reb., 3 Ass.), Priede 6, Schlemer 15 (6 Reb.); Mihalyi, Peroche (n.e.). Feldw. 41 Prozent (25/61), Freiw. 64 Prozent (16/25), Reb. 40 (d. 22), TO 19, Ass. 7, St. 11, Bl. 3, Fo. 17.
SR: Brendel, Bruchof. Z: 700.

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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