Yohns Rekord krönt tolle Team-Leistung

Katlyn Yohn (Nr. 10) wurde nach dem Spiel von Mannschaftskameradinnen und Zuschauern als neue Marburger Dreier-Königin gefeiert. (Foto: M.Schneider / belichtbar.net)
  • Katlyn Yohn (Nr. 10) wurde nach dem Spiel von Mannschaftskameradinnen und Zuschauern als neue Marburger Dreier-Königin gefeiert. (Foto: M.Schneider / belichtbar.net)
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Planet-Cards-DBBL: BC Pharmaserv Marburg – evo New Basket Oberhausen 85:44.

Marburgs Erstliga-Basketballerinnen sind zurück in der Erfolgsspur. In einem schnellen Spiel bezwangen sie den Tabellenvorletzten aus Oberhausen deutlich. BC-Flügelspielerin Katlyn Yohn stellte mit acht Dreipunktewürfen einen neuen Vereinsrekord auf. Das Pharmaserv-Team trennt als Fünfter weiterhin ein Sieg Rang drei.

Defizite im Rebound hatten die Hessinnen am Freitag die Partie in Rotenburg gekostet. In eigener Halle ließen sich Marburgs Große, Svenja Greunke, Julia Köppl, Stephanie Lee und Birte Thimm, diesmal nicht die Butter vom Brot nehmen.

Schon im ersten Viertel zeigten die Marburgerinnen, ich welche Richtung die Partie gehen sollte: sowohl die Mannschaft als auch die Scharfschützin mit der Nummer 10. 13:4 stand es nach fünf Minuten, darunter drei Dreier von Katlyn Yohn.

Mit aggressiver Verteidigung setzte das Pharmaserv-Team die Gäste unter Druck. Bis zum 20:14 nach zehn Minuten hielt New Basket noch mit. Dann zündeten die Hessinnen den Turbo: nach einer Serie von 17 Punkten war die Partie beim 38:16 nach 17 Minuten quasi entschieden. Oberhausen gelang im zweiten Viertel nur ein Feldkorb und ging mit 21:45 in die Kabine.

Doch die klare Führung schien den Marburgerinnen nicht klar genug. Sie hielten die Intensität hoch, übten weiterhin großen Druck auf die Gäste aus und warfen sich auf jeden freien Ball. Besonders Tonisha Baker und Patricia Benet begeisterten die Zuschauer mit Flugeinlagen, die an Fußball-Torhüter erinnerten. Der Lohn des vorbildlichen Einsatzes: ein 16:0-Lauf – garniert von Yohns Dreiern Nummer fünf, sechs und sieben – und die 68:34-Führung vor dem letzten Durchgang. So war auch die hohe Marburger Foulbelastung kein Problem.

Die Spannung zog die Partie nun nur noch aus der Frage: Knackt Yohn den Rekord? Nach dem Motto „In allem Schlechten steckt auch etwas Gutes“ stand die starke Finja Schaake mit einem verworfenen Freiwurf Patin: Offensivrebound Greunke, und 2:20 Minuten vor Schluss schlug Yohns achter Dreier in Oberhausens Reuse ein, zum 79:42.

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Wir hatten nach der ärgerlichen Niederlage vom Freitag etwas gutzumachen. Oberhausen hat zuletzt immerhin Keltern geschlagen. Wir haben heute endlich mal wieder über 40 Minuten lang Druck aufgebaut. Dabei hilft unser tiefer Kader und die hohe Trefferquote. Wir haben vor dem Spiel über Physis und Rebounds gesprochen und uns da langsam reingefuchst. In der Halbzeit habe ich gesagt, dass wir im Kopf wieder bei 0:0 starten und nochmal 20 Minuten lang volle Kanne Defense spielen wollen. Anders als in Rotenburg haben wir heute schlechte Würfe erzwungen und kaum offene zugelassen. 19 Assists und 20 Offensivrebounds für uns sprechen eine deutliche Sprache. Die acht Dreier von Yohn sind toll, aber nur möglich, weil die Mannschaft ihr die nötigen Blocks stellt.“

Katlyn Yohn (Spielerin Marburg):
„Freitag hatten wir Probleme beim Rebound und unsere Defense war nicht gut. Heute wollten wir beweisen, dass wir das besser können und eine der besten Defense-Teams der Liga sind. Wir haben viel positive Energie aufs Feld gebracht und eine gute Mannschafts-Leistung gezeigt. Aber wir können uns noch weiter verbessern. Unser Ziel muss sein, gar keinen Offensivrebound zuzulassen. Für mich war es schon ein besonderes Spiel: den Rekord vor heimischem Publikum zu knacken, und dann sogar in einem Spiel, in dem meine Tante in der Halle zuschaut.“

Fun Facts: Katlyn Yohn ist jetzt mit acht Dreiern in einem Pflichtspiel alleinige Team-Rekordhalterin. Sie überflügelt Amanda Davidson (2012) und Cornelia Günther (1992: größerer Ball, nähere Distanz), die jeweils sieben Mal trafen. Noch keine Spielerin vor ihr schaffte seit Marburgs Bundesliga-Zugehörigkeit 1992 zwei Mal sieben oder mehr Dreier in einem Bundesliga-Spiel (Yohn: 7 am 20. Dezember 2015 in Nördlingen). – Julia Köppl erzielt Marburgs 1000. Bundesliga-Punkt der Saison. – 19 Assists sind BC-Saisonbestwert. – Marburg hat nach dem 15. Spieltag die wenigsten Punkte im Oberhaus zugelassen. – +41 ist der höchste Heimspiel-Pflichtspielsieg seit dem 12. Februar 2000 (95:52 / +43 gegen CB Berlin).

Fail Fact: BC-Trainer Patrick Unger hat noch nie beide Partien an einem Doppelspieltag oder Wochenende gewonnen.

Statistik
Viertel: 20:14, 25:7, 23:13: 17:10.
Marburg: Baker (3 Assists), Benet 7 Punkte (6 Rebounds, 4 Ass.), Gaudermann, Greunke 7 (9 Reb., 3 Ass.), Köppl 4, Lee 8, Schaake 13 (3 Ass.), Thimm 19/2 Dreier (7 Reb.), Yohn 27/8 (3 Ass.).
Feldwürfe 39 Prozent (28/71), Freiw. 82 Prozent (18/22), Reb. 49 (def. 29), Turnovers 14, Ass. 19, Steals 11, Blocks 2, Fouls 25.
Oberhausen: Aizsila 10/2, Fussell, Maticka 10, J.Menz 1, Schlatt 4, Stiller 9/1, Tews 2, J.Williams 7 (7 Reb.), M.Williams 1.
Feldw. 22 Prozent (15/55), Freiw. 77 Prozent (17/22), Reb. 38 (d. 23), TO 23, Ass. 5, St. 5, F. 18.
Schiedsrichter: Freiwald, Bruchof. Zuschauer: 320.

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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