Volle Konzentration auf Saarlouis

Emiko Smith (mit Ball) tritt am Samstag bei den Saarlouis Royals mit Brittany Kennedy zum Pokal-Halbfinale an. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
  • Emiko Smith (mit Ball) tritt am Samstag bei den Saarlouis Royals mit Brittany Kennedy zum Pokal-Halbfinale an. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
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Deutscher Damen Basketball Pokal, Top-4: TV Saarlouis Royals – BC Pharmaserv Marburg (Samstag, 17 Uhr, Stadtgartenhalle Saarlouis).

Zwischen dem überaus erfolgreichen Abschluss der Hauptrunde und dem Beginn der Playoffs kämpfen die Marburger Erstliga-Basketballerinnen an diesem Wochenende um den Deutschen Pokal. Gegner sind zunächst die gastgebenden Saarlouis Royals. Nach den beiden Halbfinals am Samstag werden am Sonntag Medaillen und Pokal ausgespielt.

Zum vierten Mal richten die Saarländerinnen das Finalturnier aus. Bei den beiden letzten Ausgaben (2008 und 2010) behielten sie die Trophäe gleich dort. Von der Papierform her scheinen die Hessinnen diesmal jedoch favorisiert: Schließlich haben sie sich als Tabellenzweiter für die in einer Woche beginnenden Playoffs um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, Aufsteiger Saarlouis nur als Achter. Doch BC-Trainer Patrick Unger warnt: „Pokal ist und bleibt Pokal. Ein schlechter Tag entscheidet über Sieg oder Niederlage. Außerdem spielen die Royals vor eigenem Publikum. Das beflügelt.“

Beide Ligaspiele gingen an die Marburgerinnen (72:70 auswärts, 79:59 daheim). Doch auch das will Unger nicht überbewerten: „Gerade deshalb werden die Royals auf Revanche aus sein. Wir haben sie auch noch nie mit Keisha Hampton unterm Korb gesehen, eine überaus athletische und aggressive Spielerin.“ Die US-Amerikanerin kam erst nach dem Hinspiel nach Saarlouis. Beim Rückspiel war sie verletzt.

Während ihrer dreiwöchigen Auszeit blieben die Royals ohne Erfolgserlebnis. Das zeigt, wie wichtig die 1,88 Meter große Flügel- und Centerspielerin für das Team von René Spandauw ist. Mit Toprebounderin Kayla Tetschlag (USA) und Dreierspezialistin Levke Brodersen bildet Hampton das saarländische Topscorer-Trio: Zusammen erzielen sie im Schnitt 45 Punkte. Auch Brittany Kennedy (USA), Jamailah Adams (Niederlande) und Laura Rahn muss Unger auf dem Zettel haben.

Selbst kann der Marburger Trainer personell nicht aus dem Vollen schöpfen: Natta Gohrke hat sich im letzten Ligaspiel am Ellbogen verletzt und fällt noch bis Mitte nächster Woche aus. Ama Degbeon ist ebenfalls angeschlagen, wird aber auflaufen können. Obwohl Kooperationspartner Grünberg spielfrei hat, dürfen die Nachwuchskräfte Elisabeth Dzirma und Isabell Meinhart nicht für den BC eingreifen, weil sie im Pokal nur für ihren Stammverein einsatzberechtigt waren.

Doch die Marburgerinnen fahren voller Selbstbewusstsein zu ihrer ersten Pokal-Endrunde seit drei Jahren. Mit einer fünf Spiele andauernden Erfolgsserie im Rücken fällt das auch leicht. „Gerade nach dem Sieg am vorigen Wochenende. Wir wollen auf der Erfolgswelle weiter reiten“, sagt der BC-Coach. Er gehe aber ohne Erwartungen in das Turnier. „Wir sprechen nicht vom Finale oder gar dem Titel. Wir schauen immer nur auf das nächste Spiel.“

In jedem Fall haben die Lahnstädterinnen am Wochenende zwei Partien. Am Sonntag geht es entweder gegen den TSV Wasserburg, amtierender Meister und Tabellenführer, oder die Baskets Nördlingen, bereits Gegner am letzten Spieltag. Doch die BC-Mannschaft bereitet sich nicht auf alle Eventualitäten vor: „Wir konzentrieren uns voll auf Saarlouis. Gegen wen wir danach spielen ist egal. Wir wollen erst gegen die Royals gewinnen“, sagt Trainer Unger.

Vor seinem Gegenüber auf Saarlouiser Seite hat er großen Respekt: „René Spandauw als Trainer zu haben macht sehr viel aus. Er hat viel Erfahrung und weiß wie man Leute motiviert. Er wird die richtigen Worte finden um alle heiß zu machen.“

Rebounds kontrollieren und Fastbreaks stoppen – so einfach klingt das Rezept, das sich der BC-Coach ausgedacht hat. „Die Defense wird das Spiel entscheiden. Saarlouis spielt verdammt schnell. Wir müssen entspannt aber von Anfang an aggressiv und mit einer positiven Körpersprache auftreten und über 40 Minuten Präsenz zeigen.“

Die wird auch nötig sein. Immerhin wird das Pharmaserv-Team bis zu 1500 Zuschauer gegen sich haben. „Wir hoffen, dass unserer Fans lauter sind“, bittet Unger um Unterstützung durch die BC-Anhänger, die mit mehr als einer Busladung vor Ort sein werden.

Wer es nicht nach Saarlouis schafft, kann das Turnier im Internet verfolgen unter der Adresse www.dbbl-live.tv

Die Oberhessische Presse bietet einen kommentierten Liveticker an unter www.op-marburg.de

Spielplan Top-4 2014:

Halbfinals am Samstag:
14 Uhr: TSV 1880 Wasserburg – Friendsfactory Baskets Nördlingen
17 Uhr: TV Saarlouis Royals – BC Pharmaserv Marburg

Finalspiele am Sonntag:
13 Uhr: Spiel um Platz 3 der Halbfinalverlierer
16 Uhr: Pokalfinale der Halbfinalgewinner.

Kleine Pokal-Historie

Saarlouis:
* Erfolge: 3 x Pokalsieger (2008 – 2010), 3 x Zweiter (2004 – 2006), 2 x Dritter (2007, 2012).
* Weg ins Top-4: 86:33 in Krofdorf (2.Liga), 80:68 in Osnabrück, 71:56 in Freiburg.

Marburg:
* Erfolge: 1 x Pokalsieger (2003), 1 x Zweiter (1993), 3 x Dritter (2002, 2005, 2011).
* Weg ins Top-4: 72:52 in Oberhausen, 76:50 in Hagen (2.Liga), 91:80 in Braunschweig (2.Liga).

Wasserburg:
* Erfolge: 4 x Pokalsieger (2005 – 2007, 2011), 2 x Zweiter (2008, 2010), 2 x Dritter (2004, 2012).
* Weg ins Top-4: 93:33 bei Jahn München (2.Liga), 94:55 gegen Bamberg, 84:65 gegen Herne.

Nördlingen:
* Erfolge: 1 x Zweiter (2011), 1 x Dritter (2001), 2 x Vierter (2010, 2013).
* Weg ins Top-4: 76:64 in Bad Aibling (2.Liga), 69:56 in Wolfenbüttel (2.Liga), 86:63 in Rotenburg (2.Liga).

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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