WARNUNG VOR SOFTWARE “PINNACLE STUDIO HD, VERSION 15”

Teneriffa. Eigentlich ist man heutzutage schon vertraut mit Betrügereien an Konsumenten. Das beginnt bei Lebensmittelverpackungen und endet beim Autokauf. Doch darüber hinaus tappt man manchmal, trotz größter Skepsis und Vorabinformation über das benötigte Produkt, in unangenehme Verbraucherfallen.

Eine solche Falle ist die Software „Pinnacle Studio HD Ultimate, Version 15“, die unter dem Motto „Filme machen wie ein Profi - über 12 Millionen Anwender weltweit“ für knapp siebzig Euro im Internet angeboten wird. Hersteller-Originalton:
„Unsere innovativen digitalen Audio- und Videolösungen revolutionieren immer wieder die Kunst des kreativen Geschichtenerzählens und haben bereits Hunderte von Auszeichnungen gewonnen, darunter zwei Oscars®, einen Grammy® und zwölf Emmys®.“

Als ich die Software auf meinem PC installiert hatte, begann eine endlose Serie von Problemen jenseits aller Oscars. Alle Fehler und Schwierigkeiten, die man sich bei einer Filmbearbeitung überhaupt nur vorstellen kann, erlebt man mit diesem Programm. Entsprechende Details kann man bei anderen frustrierten Käufern dieses Mistes auf Amazon nachlesen.

Bei mir kam zu all diesen Fehlfunktionen noch hinzu, dass die unter vielen Flüchen und Schweiß fertig gestellten Filme nach wenigen Tagen einfach auf nimmer wiedersehen aus dem Speicher verschwanden, obwohl ich sie ordentlich „gespeichert“ und „archiviert“ hatte.

Der angebotene „Custumer-Success-Service“, der sich nach vielen Beschwerden meinerseits als ein Service-Center in Ungarn entpuppte, gab zwei Monate lang ausweichende, dilettantische Antworten, wahrscheinlich von Leuten, die das deutsche Wort Versager noch nicht einmal buchstabieren können. Abgesehen vom schlechten Deutsch waren die Antworten einfach inhaltslos ,allerdings mit wiederholtem Hinweis auf das Rückgaberecht innerhalb von vier Wochen (sechs Wochen Nervenkrieg waren aber – in Ungarn unbemerkt - schon vorbei) unter Ausfüllung unendlicher Formulare.

Und dann kam „der Hammer“: nach zwei Monaten teilte man mir mit:

a) dass dieses „Custumer-Success-Service“ nicht mehr für den Hersteller AVID.COM (USA) zuständig sei,
b) dass die Software einen „Bug“ habe (der meine wochenlange Arbeit aufgefressen hatte), und
c) ich mir ja das neueste Produkt von „Pinnacle“ kaufen könnte, denn DAS wäre ohne Fehler.

Na gut, in Ungarn kennt man nicht das HB-Männchen. Der aufmerksame deutsche Leser kann sich jedoch vorstellen, wie begeistert ich über diese Antwort war.
Doch meine Ansage, dass ich meine Erfahrungen mit „Pinnacle“-Müll und dem unfähigen „Custumer-Success-Service“ im Internet veröffentlichen werde, stieß (wegen Sprachmangels?) auf absolut taube Ohren. Schließlich kann man ja auf „über 12 Millionen Anwender weltweit“ zurückgreifen. Kein schlechtes Geschäft, wenn man davon ausgeht, dass 12 Millionen Konsumenten à 70 Euro betrogen wurden.

Der letzte Satz des „Custumer-Success-Service“ lautet:
“We appreciate your loyalty and thank you for being a part of the AVID family.”

Da frage ich Sie: „Sind die Amis nicht nett?!“

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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