"Wer trett da haure de Blosebalch?" - Stausebacher Orgel wird 300 Jahre alt.

Den Kirchenbüchern der Pfarrei Anzefahr ist zu entnehmen, dass die barocke Orgel in der Stausebacher Kirche bereits 1716 "vom orgelmacher aus dem westfälischen gelieffert" wurde, zum größten Teil von Spenden finanziert. Die aus einem Mittelturm, der von zwei Seitentürmen flankiert ist, bestehende mit farblichen, offenen Ornamenten bestückte Orgel befindet sich auf der großen Westempore. Seit nunmehr fast 300 Jahren begleitet sie mit den übergroßen Pfeifen den Gesang beim Gottesdienst mit ihren "himmlischen" Tönen.

Noch Anfang der 50er-Jahre wurde die Orgel von einem Blasebalg betrieben, um notwendige Spielwinde zu erzeugen. Damals hieß es: "Wer trett da haure de Blosebalch?" Der Dorflehrer, der gleichzeitig Organist war, suchte sich dann meist starke Schüler aus, die den Faltenbalg treten mussten. Dabei bediente der Organist einen Registerzug, um dem Schüler den Beginn des Tretens zu signalisieren. Es forderte schon eine gewisse Übung und Geschicklichkeit; denn das Treten musste ruhig und gleichmäßig ausgeführt werden. Gelegentliche Schwankungen beim Wechsel wurden durch ein laut hörbares Quietschen im Kirchenraum als störend empfunden, und es folgte dann meist eine Rüge durch den strengen, aber beliebten Lehrer.

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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