Energie für 2000 Haushalte aus schwindelnder Höhe

Gesamtbild des 141 Meter hohen Windradkolosses
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Kostengünstige Windkraftanlagen bezeichnen der Energieminister und die meisten Politiker als eine der wichtigsten Motoren zum Gelingen der Energiewende. Um die Windenergie effizient zu nutzen, so braucht es besonders hohe Windräder. Unser Marburger Land ist nicht am Meer gelegen, wo es am Boden viel Wind gibt. Also muss man hier hoch hinaus!

Auf einem sehr windigen Standort in den Kirchhainer Stadtwald führt unser Weg zu einem hohen neu aufgestellten Windrad. Mächtig, fast wie ein drohender Fingerzeig, ragt der Koloss über den wintergrauen Bäumen in den heute nebelverhangenen Himmel. Über einen durch die Anlieferungsfahrzeuge stark verschmutzten Waldweg gelangt man zu dem 141 Meter hohen Stahlbetonturm, der fast die Höhe des Kölner Doms erreicht. Der Platz ist verlassen. Lediglich in einem Wohnwagen machen Mitarbeiter der ausführenden Firmen eine Pause. Unauffällig nähern wir uns dem "Riesen" und stellen fest, dass die Größe des Mastes und der Durchmesser der langen Rotorenblätter, die einen Durchmesser von 117 Meter haben, die wichtigsten Hebel für eine effektive Windgewinnung sind. Wir erfahren, dass dieses Windrad bei 2400 KW Energie für 2000 Haushalte liefern könnte und in Zukunft noch höhere Windräder bis zu einer Höhe von 300 Metern mit EU-Mittel bezuschusst würden. Kaum zu glauben, das wäre Eifelturmhöhe!

Viele tausend Tonnen Stahlbeton sichern die Fundamente. Ein heftiger Graupelschauer und etwas Neugierde lässt uns in das Innere, das einen Raum in der Größenordnung einer kleinen Zwei-Zimmerwohnung bietet, eintreten und den Blick auf einige technischen Geräte werfen. Eine andere Perspektive durch ein Netz abgesichert zeigt eine unendlich erscheinende Spirale in einen nach oben immer enger werdenden Stahlbetonmantel.

Einige Fragen bleiben ungeklärt: Wie kann man die Energie speichern, und gibt es eine Möglichkeit, die Stromüberschüsse nachts auf Privat- Haushalte mit vorhandenen Nachtspeicheröfen auszudehnen?
Wird durch die Größe der Anlage eine weitere von Kritikern sehr heftig
argumentierte "Verspargelung" der Landschaften durch Windparks verhindert?

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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