Eine Begegnung mit dem "Langen Anton"

Gigantisch wirkt das Bild des "Langen Anton" auf den Betrachter
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  • hochgeladen von Peter Gnau

"Wow, was für ein langer Kerl", so ist mein erster Gedanke, als ich im Haus des Marburger Kunstvereins das Gemälde eines gigantisch großen Mannes entdecke. Noch ahne ich nicht, welche Geschichte dahintersteckt. Etwas sprichwörtlich "aus dem Rahmen geraten", so empfinde ich diese erste Begegnung mit dem "Langen Anton" von Marburg.

Alles ist überproportioniert. Der riesige Oberkörper, der auf etwas kurzen Beinen ruht, lange Arme mit relativ kleinen Händen und dazu ein fast normaler Kopf. Ich erfahre, dass das Bild, bevor es restauriert wurde, schon seit vielen Jahren im Treppenhaus der Anatomie in Marburg hing. Im 16. Jahrhundert soll dieser übergroße Mensch mit einer Größe von 2,44 m tatsächlich gelebt haben.

Riesen kommen in vielen Geschichten und Sagen vor, besonders bekannt ist dabei der biblische Riese Goliath, der gegen den kleinen David kämpfte und von ihm mit einer Schleuder besiegt wurde. Auch kennen wir die Mär von dem gewaltigen Rübezahl, der im Riesengebirge mit seiner Keule die Menschen vor allem Bösen bewahrte.

Ein Foto nebenan zeigt uns das Skelett des "Giganten", das in der Anatomischen Sammlung der Philipps-Universität aufbewahrt wird. Es erklärt uns die Kombination des Gesamtbildes und der Echtheit. Anhand eines aufgeschnittenen Schädels und einiger Armknochen dokumentieren die Aussteller in einer Vitrine diese einzigartige Kuriosität. Sicher gehörte er zu den größten Menschen, die je weltweit gelebt haben. Ich vermute, dass eine sehr seltene Krankheit diese körperliche Veränderung beim "Langen Anton" hervorgerufen hat.
Noch bis zum 09.04.2015 sind die Exponate und das Gemälde des Riesen im Haus des Kunstvereins in Marburg zu sehen.

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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