Das “Alte Brauhaus“ in Marburg wird zur Schnitzelscheune!

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Eines der ältesten und schönsten Gebäude Marburgs geht in eine neue Zukunft. Nach längerem Leerstand tut sich im Alten Brauhaus mal wieder etwas. Ein neuer Pächter wurde gefunden, der den Betrieb ab Oktober als Schnitzelscheune aufnehmen will. Die Oberhessische Presse berichtete darüber. Wen wundert es, dass sich mancher Bürger und früherer Brauhauskunde seine Gedanken darüber macht.

Denn es ist schon befremdlich, dass die Hessische Traditionsgaststätte nicht nur den seit Generationen in Marburg und Umgebung zum Begriff gewordenen Namen “Altes Brauhaus“ aufgeben will, sondern auch den Charakter eines Brauhauses. Als beliebige XXL-Schnitzel- und Wurstbraterei, ein Konzept, das an anderer Stelle durchaus erfolgreich sein kann, werden nun auch die letzten Hoffnungen der Kunden auf ein endlich zukunftsfähiges Brauhaus-Konzept, das auf Tradition und Qualität setzt, zu Grabe getragen.

Auch der letzte Pächter hatte bereits zur Schnitzeljagd auf die Kundschaft geblasen. Mit sage und schreibe 20 Schnitzelgerichten auf der Mittagskarte, die man sich noch heute unter http://www.altesbrauhaus-marburg.de auf der Zunge zergehen lassen darf, hatte er den Betrieb an die Wand gefahren. Er begründete, wie auch sein Vorgänger seinen Misserfolg u.a. mit dem fadenscheinigen Argument fehlender Parkplätze. Dabei befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft 3 Parkhäuser und ein paar Schritte weiter noch ein viertes. Mit Verlaub, so fußkrank werden in Marburg die Gäste nicht gewesen sein, um die wenigen Meter bis zum Brauhaus zu schaffen. Die wahren Gründe dämmerten jedoch jedem: zuerst beim Service und dann nach dem ersten Bissen.

Nein, das “Alte Brauhaus“ hat wirklich eine bessere Zukunft verdient. Gerade als Stammhaus einer der ältesten Brauereien Hessens und historische Braustätte des Marburger Bieres, dessen Gläser nun auch schon seit Jahren ausgetrunken sind, verdient es im Sinne seiner ursprünglichen Bestimmung erhalten und weitergeführt zu werden. Alles andere wäre eine gastronomische Todsünde!

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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