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Auf der Spur des „weißen Goldes“ im Deutschen Salzmuseum Lüneburg

Auf der Spur des "weißen Goldes" im Lüneburger Salzmuseum (Foto: Katja Woidtke)
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Eine Wildsau soll der Legende nach Jägern den Weg zur Solequelle gezeigt haben, die Lüneburg Reichtum brachte. Damals war die Gegend waldreich und Jäger begaben sich auf die Spur eines Wildschweines in den Wäldern der Ilmenauniederung. Als sie es erlegten, fielen ihnen die weißen Borsten des Tieres auf. Schnell merkten die Jäger, dass es sich um Salz im Fell der Wildsau handelte. Sie folgten der Spur des Tieres zurück, bis sie auf eine salzhaltige Quelle stießen. Somit war der Grundstock für die Salzförderung und somit für den Reichtum Lüneburgs gelegt. Denn Salz war im Mittelalter äußerst wertvoll. Es wurde zur Konservierung von Lebensmitteln benötigt und vor allem nach Lübeck geliefert. „Um fünf Fässer Hering zu konservieren, benötigte man ein Fass Salz“, heißt es im Salzmuseum Lüneburg.


Das Museum ist passenderweise in der ehemaligen Saline Lüneburgs untergebracht. Bis 1980 wurde hier das „weiße Gold“ gefördert. Durch einen alten Güterwaggon geht es in die spannende Ausstellung, in der uns die Geschichte des Salzes in Lüneburg informativ und anschaulich näher gebracht wird. Ein großer Salzblock ist hier zu sehen, und in einem nachgebauten Salzstollen bekommen wir einen Eindruck, unter welchen Umständen dort früher gearbeitet wurde. Im Siederaum wird gezeigt, wie im Mittelalter das Salz gesiedet wurde. In Siedehütten rund um den Salzbrunnen wurden Siedepfannen über hölzerne Rohrleitungen aus ausgehöhlten Baumstämmen mit der Sole versorgt. Um das Wasser dieser Lösung zu verdampfen, wurde unter diesen Pfannen kräftig eingeheizt. Sülzbegüterte waren die Besitzer dieser Pfannen, die an Siedeberechtigte verpachtet wurden. Die Sülfmeistertage, die jedes Jahr in Lüneburg mit einem rauschenden Fest und lustigen Spielen gefeiert werden, erinnern an diese vergangenen Zeiten.

Bevor es weiter zur riesigen Siedepfanne aus dem letzten Jahrhundert geht, bewundern wir die originellen Salzstreuer, die hier in Vitrinen gezeigt werden. Die Siedepfanne selbst ist 20m lang und 8m breit. Im Siedehaus der Saline standen hier früher sechs solcher Pfannen. Doch 1980 schlossen sich die Türen der Saline. Heute wird in der denkmalgeschützten Anlage eine spannende Ausstellung gezeigt, die man einfach besichtigen muss, wenn man in Lüneburg zu Besuch ist.

Auf dem Außengelände wird u.a. ein rekonstruierter Teil des Pumpgestänges gezeigt, das von der Ratswassermühle über 1,3 Kilometer zur Saline führte und dort mit der weitergeleiteten Wasserkraft die Pumpen am Solebrunnen antrieb. Die Konstruktion machte in Aktion früher zwar einen großen Radau und war aufgrund ihrer Länge reparaturanfällig, beeindruckte uns aber dennoch.

Auf keinen Fall verpassen wollten wir auch die Sonderausstellung „So schön war die Zeit!?“, die im alten Eselstall der Saline zu sehen ist. Tütenlampe, Musiktruhe und Nierentisch wecken Erinnerungen an die 1950er Jahre – klasse!

Info:

Im Rathaus Lüneburg wird die Lüneburger Salzsau auf ungewöhnliche Art geehrt: Hier wird ein Schulterknochen des Tieres aufbewahrt, das der Stadt einst großen Reichtum bescherte. Alles nur ein Märchen? Dann bucht doch eine Führung im Rathaus und überzeugt euch selbst!

Tipp:

Wenn ihr auch den Wasserturm in Lüneburg besuchen möchtet, könnt ihr eine Kombikarte Salzmuseum / Wasserturm kaufen und so etwas Eintrittsgeld sparen.

Rund um Lüneburg

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Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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