Kalmia angustifolia - Moorrose im Kolshorner Moor

Moorrose

Wenn die Kalmia blüht, steht das Moor in Flammen
Es lohnt sich, der schönen Moorblume seine Reverenz zu erweisen/ Einst von Hermann Löns wiederentdeckt

Von Lothar Rolf Luhm

Kolshorn-Lehrte. Der Sonnenschein der letzten Wochen hat es auch im Moor zwischen Kolshorn und Altwarmbüchen grünen und sprießen lassen und darüber hinaus ein geheimnisvolles Feuer entfacht, das Feuer der Kalmia angustifolia, das alle Jahre aufs neue Naturfreunde in Scharen anlockt. Das vermeintliche Feuer aber darf niemand löschen, denn es steht unter Naturschutz und stammt von der sagenumwobene Torfblume, jener schönen Nordamerikanerin, die Hermann Löns auf seinen Streifzügen um 1898 dort wiederentdeckt hat. Allerdings soll sie vor ein paar Jahren auch im Teufelsmoor bei Bremen gesichtet worden sein
Doch die Bauern des Großen Freien, die seit alters her uneingeschränktes Jagdrecht im Kolshorner Moor vor den Toren der Stadt Lehrte besitzen, kannten die Kalmia angustifolia schon viel früher. Man nimmt an, dass sie um 1834 von Naturfreunden , die die Landschaft veredeln wollten, ins Moor gesetzt wurde. Hundert Jahre zuvor war die Moorrose - auch Berglorbeer genannt - in den englischen Königsgärten heimisch geworden, so auch in Herrenhausen.
Ihren Namen erhielt die Kalmia angustifolia nach dem schwedischen Botaniker Pehr Kalm, einem Meisterschüler Carl von Linne’s, der Anfang des 18. Jahrhunderts die binäre Nomenklatur einführte. Die ursprüngliche Heimat der Moorrose ist Kanada, wo sie auch Sheepmurder/ Schafsmörder genannt wird, weil Schafe ihr überaus giftiges Gestrüpp gern fressen und meist daran verenden.
Es lohnt sich, der schönen Moorblume seine Reverenz zu erweisen, zumal sie ansonsten an keiner anderen Stelle - mit Ausnahme vielleicht im Teufelsmoor - in freier Natur in Europa zu bewundern ist. Doch sollte man sich einem ortskundigen Naturfreund anvertrauen und nicht zu lange warten, denn die Blütezeit ist bald vorbei.. Ein Abweichen von den ausgetretenen Pfaden ist meist für eine Überraschung gut, zumal zwischen grünen Birken und flockigem Wollgras braunes Moorwasser Blasen wirft und Fleisch fressende Pflanzen am Wegesrand lauern : Aber keine Angst, der Sonnentau (Drosera) frisst nur Fliegen, allerdings gibt es dort auch Zecken und unzählige angriffslustige Mücken.

Bürgerreporter:in:

Lothar Rolf Luhm aus Lehrte

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