„Und wir verstehen nur Bahnhof“

Frau Ulrike Jagau erläuterte deutsche Redewendungen in der Asiatischen Frauengruppe  (Foto Yaowante Knüppel)
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Am Dienstag, dem 16.8.16, ging Frau Jagau, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Langenhagen, mit den Teilnehmerinnen der Asiatischen Frauengruppe den deutschen Redewendungen auf den Grund. Punkt 19 Uhr versammelten sich die Frauen an einem großen Tisch, um den Worten der pensionierten Lehrerin zu lauschen. Frau Jagau hatte allerlei Redewendungen der deutschen Sprache auf Herkunft und Bedeutung untersucht. „Wir benutzen einige der Redewendungen und wissen aber gar nicht wo diese herkommen“, hieß es von einer der Frauen. Das traf sich gut, denn im Laufe des Abends erfuhren die Frauen, dass eine Reihe der Sprichwörter ihre Abstammung unter anderem im Mittelalter als auch im Handwerk der Bierbrauerei findet.

Um auch nichts wichtiges zu vergessen, hielten die Teilnehmerinnen interessante Fakten zu dem einen oder anderen Sprichwort auf dem Papier fest. Zwischendurch gab es zur Erhaltung der geistigen Aufnahmefähigkeit Tee und Kekse. Auf einem Block an Karteikarten hatte Frau Jagau ihre Sammlung von Redensarten festgehalten und arbeitete diese Stück für Stück mit der Gruppe ab.
Ein Beispiel wäre das Sprichwort „Etwas auf dem Kerbholz haben.“ Dieses habe den Ursprung in der Zeit, in der der Analphabetismus stark verbreitet war. Damit auch die Menschen, welche die Schrift nicht beherrschten, wussten, wie viele Schulden sie hatten, wurden Kerben in ein Holzstück geschnitten.
„Das ist auch nett“, führte Frau Jagau fort mit dem nächsten Beispiel. „Jemandem den Laufpass geben“. Dieser Satz kommt aus dem Militärdienst. Der genannte Laufpass wurde denen verliehen, welche den Dienst abgeleistet hatten und sich bewerben wollten.

„Das ist witzig wie viele Redewendungen wir eigentlich nutzen“, äußerte eine Frau. „Ja, das stimmt“, sagte Frau Jagau. Sie habe dies erst gemerkt, als sie zum heutigen Treffen kam. Bei der Geschichte vom Sprichwort „etwas mit hängen und würgen zu schaffen“, hört der Spaß auf, bei dem im Kopf entstehenden Bild zuckten die Frauen zusammen. Zwischendurch wurde in der Runde gefragt, ob noch genug Papier zum Schreiben für alle da ist.

Als es dann ums „ins Fettnäpfen treten“ ging, erzählten einige der Frauen grinsend ihre Erfahrungen dazu. „Ich versteh nur Bahnhof“, gestand eine Teilnehmerin. „Ja, das versteh ich“, stimmte eine weitere Frau grinsend zu. Grund für Frau Jagau mit den Frauen die Geschichte dieses Sprichwortes zu teilen.

- Karthiga Manivannan

Diesen Artikel über unseren letzten Themenabend "Deutsche Redewendungen" im Quartiertstreff Wiesenau hat freundlicherweise Karthiga Manivannan für uns geschrieben,

unseren herzlichen Dank, liebe Karthiga.

Liebe Ulrike, einen ganz herzlichen Dank für den schönen und informativen Abend, es hat uns sehr gut gefallen, dass wir unsere Deutschkenntnisse erweitern konnten.

Bürgerreporter:in:

Asiatische Frauengruppe aus Langenhagen

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