ENGELSTRÄUME (1)

Mein Beitrag zum Dezembermotto "Engelsträume" der Gruppe -Ansichtssache-.
Ein kleines Märchen für kleine und große Kinder ... ;)

Nein, nein“ … der kleine Engel schüttelte heftig seinen zerzausten
Lockenkopf, als er vom Oberengel gefragt wurde, wo er sich denn so
lange rumgetrieben habe und ob er beim Einsammeln der
Weihnachtswünsche bei den Menschen dort unten auf der Erde
wieder einmal die Zeit verbummelt und durch die Gegend geträumt
habe.
Und noch einmal, diesmal etwas leiser: „Nein“ und dann kam es
stockend aus ihm heraus, wobei er versuchte, seinem Stimmchen
etwas mehr Festigkeit zu verleihen: „…ich, ich habe wirklich nicht
gebummelt aber die meisten Wunschzettel hatten schon die anderen
Engel eingesammelt, ich habe nur noch ein paar gefunden und ….“
„Soso…“, fiel ihm der Oberengel streng ins Wort „….weil du immer
der letzte bist, und womit hast du dann die Zeit verträumt? Und
überhaupt, wie siehst du bloß aus? Was ist mit deinem Kleidchen und
vor allem mit den Flügeln passiert?“
„Ich habe nicht rumgebummelt und auch nicht geträumt, nicht
wirklich und nicht absichtlich. Ich habe den Menschen nur einmal
kurz beim Schlafen zugesehen und dabei bin ich ausversehen in ihre
Träume geraten. Wirklich, das wollte ich nicht.“
„Und…?“ hakte der Oberengel nun etwas sanfter nach, „…was hast
du denn gesehen, dass du die Zeit dabei völlig vergessen hast?“
Der kleine Engel überlegte, wie er das wohl am besten erklären
könnte, und sein kleines Herzchen pochte heftig, als er antwortete:
„Es war so verwirrend und oft auch traurig aber irgendwie auch
wieder so seltsam schön. Ich sah, wonach sich die Menschenkinder -
ja, sie ganz besonders- und die Erwachsenen sehnten, fühlte ihre
Ängste und hörte ihre Wünsche, wirkliche Wünsche, die aus
tiefstem Herzen, aus ihrer Seele aufstiegen wie tiefe Seufzer…“
Und weil der Oberengel ihn nicht weiter unterbrach und es unter den
Engeln, die sich inzwischen dazugesellt hatten, mucksmäuschenstill
geworden war, holte der kleine Engel tief Luft und fuhr etwas
selbstsicherer fort: „ ….und darum habe ich statt der üblichen
Wünsche der Menschen ihre Traumwünsche eingesammelt und
mitgebracht. Es sind so viele und sie wiegen so schwer, viel, viel
schwerer als alle anderen Weihnachtswünsche zusammen. Es war
sehr mühsam, damit in den Himmel hoch zu fliegen und einmal bin
ich abgestürzt, “ dabei schaute er schuldbewusst an sich herunter
auf die Flecken in seinem Kleidchen und seine Flügel schmerzten
sehr, aber das sagte er nicht.
So stand er nun da, der kleine Engel, den prall gefüllten
Wünschesammelsack neben sich, flügellahm und arg zerknittert aber
unendlich erleichtert...
Was die anderen Engel dann aber aus dem Sack hervorholten,
machte sie sehr nachdenklich, denn jeder einzelne Traumwunsch,
den sie in ihre Hände nahmen, war so inhaltsschwer, dass sie sich
wunderten, wie der kleine Engel dies alles ganz alleine hatte tragen
können:

Frieden – Liebe
Vertrauen – Gesundheit – Zuversicht –
Verzeihen – Hoffnung - Geborgenheit –
Anerkennung – Achtung - Verständnis - Glück –
Zärtlichkeit – Hilfsbereitschaft – Schutz - Versöhnung - Nachsicht –
Gerechtigkeit – Freundlichkeit - Wärme - Mitgefühl – Sicherheit –
Freiheit – Mut – Ehrlichkeit -
Verbundenheit - Wahrheit – Vertrautheit –
Gemeinsamkeit – Zufriedenheit - Herzlichkeit –
Zuwendung – Offenheit – Unversehrtheit –
Selbstvertrauen – Freude - Lebenskraft -
- - -

(Dezember 2012-gafrise)

(….. und jeder, der mag, kann seinen Herzenswunsch noch
hinzufügen.)

Bürgerreporter:in:

Gabriele F.-Senger aus Langenhagen

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