Glück auf, die Sänger kommen! - VOX CORONA besuchte beim Chorausflug Schongau und seine Umgebung

Basilika in Altenstadt | Foto: Peter Henkel
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Der Vereinsausflug von VOX CORONA, ehemals Liederkranz, führte dieses Jahr in den Pfaffenwinkel, nach Schongau und dessen Umgebung.

Der Chor steuerte als Erstes das frühere Schongau, Altenstadt, an. Altenstadt ist vor allem bekannt durch seine romanische Basilika St. Michael. Schon beim Eintritt waren die Sängerinnen und Sänger beeindruckt von der Harmonie des Raumes. Sogleich jedoch richtete sich der Blick auf die Kreuzigungsgruppe über dem Altar mit dem überlebensgroßen Christus am Kreuz, der "Großer Gott von Altenstadt" genannt wird. Bei der Führung in der dreischiffigen Wehrkirche bestaunte der Chor das reich verzierte romanische Taufbecken und die mittelalterlichen Fresken, die Szenen aus der Bibel und einen acht Meter großen Christophorus darstellen.

Die Königsbrunner Besucher wurden weitergeführt nach Schongau. "Schongau, am Lech auf einem Hügel gelegen, war im Mittelalter eine bedeutende Handelsstadt, hier kreuzten sich wichtige Handelsstraßen", erklärte die Stadtführerin. In der Kirche "Mariä Himmelfahrt", die im Rokoko-Stil ausgestattet ist, waren Deckengemälde von Matthäus Günther und Stuckarbeiten der Wessobrunner Schule zu bewundern. Im sogenannten Ballenhaus wurden früher Waren gelagert, im Obergeschoß befand sich die Ratsstube. Der mit Zirbenholz getäfelte und mit Schnitzereien versehene Raum mit einem imposanten Eisenofen wird heute für besondere Gelegenheiten genutzt.

Die Sängerinnen und Sänger schritten auf der Stadtmauer, die länger ist, als es der erste Münchner Stadtmauerring war, voran bis zum Karmeliterkloster. Dort befindet sich ein kleiner Garten, in dem für jede Frau, die im 16. Jahrhundert in den Schongauer Hexenprozessen verurteilt wurde, ein Rosenstock gepflanzt wurde. Eine Gedenkstätte für die Opfer der beiden Weltkriege erinnert insbesondere an den Soldaten Georg Kössl, der aus Glaubensüberzeugung den Militärdienst verweigert hatte und deswegen 1939 in Berlin hingerichtet wurde.

Am Nachmittag besuchte der Chor das Bergbaumuseum in Peißenberg. Geführt von einem ehemaligen "Steiger" erfuhren die Chormitglieder viel Interessantes, unter anderem, dass unter dem Berg 100 km Gleise für die Grubenbahn verlegt sind, dass es bis 1250 Meter hinunter ging, dass 1971 die letzte Schicht gefahren wurde, obwohl der Bergbau am Hohenpeißenberg damals auf dem modernsten Stand war und, dass die Berghalde Drehort für die Sciencefiction-Fernsehserie "Raumpatrouille Orion" war. Die Sängerinnen und Sänger informierten sich in 14 Räumen über die Entwicklung des Bergbaus, betrachteten Bergmannsuniformen, Werkzeuge, Schachtmodelle und Grubeneinrichtungen und stellten fest: Die Arbeit unter Tage war sehr mühsam.

Höhepunkt des Museumsbesuchs war die Fahrt mit der Grubenbahn. Helm auf, und ab ging' s rittlings auf dem Transportwagen unter den Klängen des Steigerlieds mit der Grubenlok in den ehemaligen Tiefstollen! So konnte man sich an Ort und Stelle einen Einblick in die Arbeitswelt des Bergmanns verschaffen. Nicht mehr ganz geheuer war's den Chormitgliedern allerdings, als da unten auch noch eine Sprengung simuliert wurde.

Entspannen konnten sie sich anschließend wieder auf dem Peißenberg beim weiten Ausblick auf die Seen des Voralpenlandes und die Alpenkette, der letzten Station des von Anton Gruber bestens organisierten Chorausflugs.

Bürgerreporter:in:

Irene Henkel aus Königsbrunn

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