Die Weihnachtswichtel zu Köln retten die Ehrlichkeit

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Meine Weihnachtswichtelgeschichten über Blinki & Flinki erfreuen sich großer Beliebtheit. Hier nun auch für my Heimat Leser, eine weitere Wichtelgeschichte.

Die Weihnachtswichtel zu Köln retten die Ehrlichkeit

Blinki & Flinki die beiden Weihnachtswichtel, die in Köln jedes Jahr zum Heinzelmännchenmarkt kamen, um dort jemanden glücklich zu machen, saßen am Rande der großen Eisbahn und schauten den fröhlichen eislaufenden Menschen zu.
In diesem Jahr war die Eisbahn besonders groß und so gab es viel zu sehen. Die zwei kleinen Wichtelmännchen waren durch ihre Filzhüte unsichtbar für die Menschen, jedoch die Katzen konnten sie erkennen und die Hunde konnten sie hören. So war es auch nicht verwunderlich wenn mancher Hund an der Leine zog, wenn die Wichtel miteinander redeten.
„Wollen wir mal zum Riesenrad gehen?“ fragte Blinki. Das Riesenrad war wie fast alles auf dem Markt der Heinzel, nostalgisch und drehte sich jedes Jahr erneut zwischen dem Alter Markt und Heumarkt. Flinki antwortete: „Ich glaube, da ist gerade nicht viel los, wir können ja mal die Glühweinbuden besuchen.“ Blinki musste grinsen als er sagte: „Du hast wohl Durst!“ Flinki lachte laut: „Och Blinki, du weißt doch, dass wir Wichtel keinen Alkohol trinken!“ „Komm gib zu, du würdest gerne mal daran naschen. Oder?“ „Manchmal schon, doch wenn man etwas nicht darf, dann sollte man es auch nicht tun.“ Die kleinen Weihnachtswichtel waren eben sehr ehrlich und genau deswegen mochte ihre Wichtelmannfamilie sie sehr gerne. Wenn spät abends die Buden auf dem Weihnachtsmarkt geschlossen wurden und nur noch die schöne Beleuchtung über den Markt schien, trafen sie sich alle an dem alten Karussell, einer sogenannten Bodenmühle und saßen beisammen und redeten über die Taten, die sie am Tage alle vollbracht hatten. Wenn sie müde wurden, krabbelten sie alle in die Wohnwagen der Schaustellerfamilien. Die meisten Weihnachtswichtel waren schon viele Generationen in einer Familie und kannten alle Mitglieder. Die Schausteller selber ahnten nichts von ihren kleinen Mitreisenden und die Wichtel bemühten sich seit Jahrhunderten unauffällig zu bleiben und nur Gutes zu tun.
Dies wollten sie auch heute, denn es war ihre Aufgabe und so schauten sie an den zahlreichen Glühweinbuden ob alles in Ordnung sei. An einer der Buden stand ein Mann mit einem großen Hund. Eine Frau näherte sich ihnen und betrachtete den Hund. Dieser saß brav neben seinem Herrchen und wartete bis es wieder weiter gehen würde. Herrchen trank einen Glühwein und es schien nicht der Erste zu sein. Die Frau beobachtete ihn eine Weile. Dann trat sie an den Stand heran und bestellte sich einen Kakao. Der Mann und auch der Hund nahmen wenig Notiz von ihr. Sie fasste plötzlich mit ihrer Hand in Richtung Hundeschnauze und Blinki & Flinki sahen wie die Frau dem Hund an seinen feinen Barthaaren zog. Der Hund schüttelte sich und die Frau begann zu kreischen. „Er wollte mich beißen! Was haben sie denn da für ein gefährliches Vieh!“ Der Mann schaute erstaunt zu seinem Hund und schimpfte ihn an: „Mach Sitz Filou, benimm dich anständig und belästige die Dame nicht.“ „Haben sie mich nicht verstanden? Er hat nach mir gegriffen, er wollte mich beißen!“ „Der beißt nicht!“ erwiderte der Mann nun etwas irritiert. „Ich schwöre ihnen er wollte, aber wenn sie hier stehen und trinken, bekommen sie so etwas natürlich nicht mit!“
Der Hund schaute sein Herrchen an und wunderte sich, warum dieser so ärgerlich war. Die Frau wollte dem Mann glauben machen, das sein Hund böse sei und die Menschen drum herum wurden nun aufmerksam. Leute, die nichts gesehen hatten, mischten sich ein und einige sagten, man dürfe solche gefährlichen Hunde nicht ohne Maulkorb laufen lassen. Eine große Diskussion entstand und der Mann und sein Hund fühlten sich zusehends unwohler. Der Mann zweifelte an der Aussage der Frau, er kannte doch seinen Hund. So etwas hatte er noch nie gemacht. Der Hund blickte ihm mit treuen Augen entgegen und hier schrien gerade Menschen etwas von Maulkorb, Tierheim und wegnehmen. Blinki & Flinki hatten das alles gesehen und wussten genau, die Frau hatte es absichtlich gemacht und eigentlich gab es keinen Grund zur Aufregung. Scheinbar mochte die Frau keine Hunde oder keine Glühweintrinker. Hier musste etwas positives geschehen um die Menschenmenge, die mittlerweile immer größer geworden war zu beruhigen und von der Unschuld dieses Hundes zu überzeugen. Viel zu oft schon hatten Menschen über Dinge, die sie nicht begreifen konnten geurteilt. Da kam eine Katze unter dem Stand hervor und Blinki und Flinki kletterten auf die Schulter der Frau. Die Katze wollte unbedingt auch dort hinauf und sprang an der Frau hoch, diese kreischte und Blinki & Flinki liefen über ihren Mantel. Die Katze wurde immer wilder und die Frau schrie immer lauter und rief man solle sie doch von dieser Katze befreien. Niemand der Umstehenden half ihr, niemand konnte die Weihnachtswichtel sehen, außer die Katze und der Hund konnte hören, wie sie sich gegenseitig zu riefen: „Los, lass uns erst einmal durch die Glühweinbude rennen und dann weiter!“
„Ja das machen wir und du Hund, knurr sie an was das Zeug hält!“
Im nächsten Moment sprang der erste Wichtel in die Bude und die Katze schaute ihm hinterher und der zweite lief um die Schulter der Frau herum. Wieder wollte die Katze die Frau anspringen, da knurrte der Hund laut und vernehmbar die Katze an. Nun sprang auch der andere Wichtel in die Bude und die Katze konzentrierte sich auf diesen. Die Wichtel lenkten die Katze Richtung Eisbahn und der Hund bellte ihr hinterher. Die Menschen, die sich eben noch über den Hund geärgert hatten, lobten ihn nun: „Das hast du gut gemacht!“ Die Frau schaute ihn dankbar an und sein Herrchen sagte: „Sehen sie, er tut nix. Er hat ihnen sogar geholfen.“ Die Frau war ein wenig beschämt und wurde sogar etwas rot, als sie sich bei Hund und Herrchen entschuldigte. Sie lud nun den Mann zu einem Glühwein ein und wollte dem Hund über seinen Kopf streicheln, dieser zog ihn aber vorsichtig zurück.
Die umherstehenden Menschen lächelten nun alle freundlich und Blinki & Flinki, die mittlerweile die Katze abgehängt hatten, kehrten zum Glühweinstand zurück. Dort saß ein glücklicher Hund neben seinem Herrchen, denn alle Menschen um ihn herum waren ihm nun wieder freundlich gesinnt. Und die beiden Wichtelmännchen hatten einmal mehr ihre Weihnachtswichtelaufgabe erfüllt und der Ehrlichkeit geholfen.

Flinki sagte zu Blinki: „Ob die Menschen eigentlich wissen, dass viele Dinge nicht so sind, wie sie scheinen?“

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©(Eine Weihnachtsgeschichte von Elisabeth van Langen, alle Rechte vorbehalten.)

Bürgerreporter:in:

Elisabeth van Langen aus Köln

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