Kindheitslexikon: Wirtschaft - Teil 1

Quittungszettel aus dem HO. (Welcher bei mir im Kaufmannsladen eine Anschlussverwendung fand.)
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  • Quittungszettel aus dem HO. (Welcher bei mir im Kaufmannsladen eine Anschlussverwendung fand.)
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1. Eine kleine Übersicht sonstiger Betriebe in der DDR (außer Kölleda)

Es soll dies keine wirtschaftsgeschichtliche Abhandlung werden, sondern ein reines "Aufklauben" all dessen, was bei mir an Erinnerungen zu diesem Thema noch vorhanden ist. Sozusagen eine Art "Erinnerungsflohmarkt".
(Vielleicht kann ja meine bescheidenen Ansätze jemand brauchen, der die Möglichkeiten hat, etwas Größeres daraus zu machen.)

Apama VEB Apoldaer Strickwaren:

Aquaristik in der DDR:

Aufschriften von einigen Fischfuttertütchen aus DDR-Zeiten:

"……r Fischfutter (Hier war die Angabe mittlerweile schlecht zu lesen.)
Daphnien
Getrocknete Wasserflöhe
Das ideale, beste und bekömmlichste
Fischfutter"
Verkauft in Papiertütchen zu je 10 Gramm und 1,-- M.

"Spezialfutter Minor"
Verkauft in Papiertütchen zu je 10 Gramm und 1,-- M. Hersteller: C. Pohle Karl-Marx-Stadt. Schl.-Nr. d. ELN 181 90 000.

"Kraftfutter
für Zierfische aller Art
Das beste Vitaminkraftfutter –
dem Lebenfutter gleichkommend"
Bestandteile: Enchydräen, Eiweiß, Kohlehydrate, Fett, Mineral- und pflanzliche Stoffe.
Verkauft in Papiertütchen zu je 10 Gramm und 1,-- M.
Hersteller: Zoo-Richter, 8402 Gröditz.

Buchkunst Leipzig
Betrieb der VOB National:
Frühere Adresse:

  • DDR-7010 Leipzig.

Büroartikel: Ein paar persönliche Erinnerungen zu DDR-Büroartikeln:
Die bekannteste Klebetube zu DDR-Zeiten war Duosan Rapid. Sie wurde in Blechtuben zu 33 Milliliter ausgeliefert. Der Preis betrug 0,50 M. Ich kann mich noch genau an die blaue Schrift auf der silbernen Tube erinnern.
Bei den Sicherheitshinweisen war stets vermerkt, dass sie "Feuergefährlich, Gefahrklasse B1" ist. Die ELN-Nummer (Erzeugnis- und Leistungsnomenklatur) lautete 148 83 100. Hersteller war VEB Filmfabrik Wolfen Fotochemisches Kombinat DDR.

Ziemlich praktisch waren die kleinen Schreibhefte im Format A5 mit dem grau-blauen Umschlag. Sie passten überall rein.
Ein paar "technische Daten" dazu:

  • Art.-Nr. 57 311 101.
  • ZAK-Nr. 155 81 51 018 002000.
  • Preis: 0,06 M.

Ein bekannter Hersteller von Schreibwaren zu DDR-Zeit war die Firma Barock. Bot ein sehr umfangreiches Sortiment. An Büroleim und Nachfülltinte für Filzstifte kann ich mich unter anderem erinnern.

Produzenten von Schutzhüllen für Schulhefte und Schulbücher: VEB Lederwerk Neustadt-Glewe sowie Rema Berlin.

DEMUSA: Seinerzeitiger Exportbetrieb der DDR.
Frühere Adresse:

  • DEMUSA
    Musikinstrumente und Spielwaren
    Volkseigener Außenhandelsbetrieb der Deutschen Demokratischen Republik
    Charlottenstraße 46
    DDR-108 Berlin.

Druckerei "Franz Maecker":
Adresse:

  • Druckerei "Franz Maecker"
    Zweigwerk der Druckerei
    "Märkische Volksstimme Potsdam"
    DDR-1950 Neuruppin.

Druckerei Markneukirchen:

Gebr. Pfeifer KG.: Stellte in einer schwer zu ermittelnden DDR-Ortschaft unter anderem Senkkopfnägel her. Die Zahl 742 war dabei entweder die Postleitzahl oder die Hausnummer.

Grafische Werkstätten Zittau-Görlitz 100:

Grafischer Großbetrieb Interdruck Leipzig:

Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden:

Grisuten: Unter der Bezeichnung Grisuten 7030 entwickelten der VEB Palla, Glauchau und der VEB Greika, Greiz, in Zusammenarbeit mit der Chemiefaserindustrie ein pflegeleichtes Gewebe aus 70 Prozent Grisuten und 30 Prozent Regan. Die beiden Namen sind geschützte Warenzeichen der DDR.

HO: Abkürzung für "Handelsorganisation". Staatliche Einzelhandelskette der DDR. Besaß eine annähernd monopolartige Stellung, der einzige Mitbewerber in derselben Größenordnung war die genossenschaftlich organisierte Konsum-Kette.
War gegliedert in die Bereiche Industriewaren, Lebensmittel, Gaststätten, Warenhäuser und Hotels. Die großen Centrum Warenhäuser gab es in vielen Bezirksstädten der DDR.
Der Begriff fand auch Eingang in die Alltagssprache. So hieß es umgangssprachlich, wenn man einkaufen ging: Man geht in den HO.
1990 wurden die Geschäfte entweder privatisiert oder geschlossen.

InterConsult: Zur Zeit der Wende war eine der Firmen, die westlichen Geschäftsleuten Kontakte in die DDR vermittelte, die InterConsult in der Schönhauser Allee 26a in Ost-Berlin.

INTERDRUCK Graphischer Großbetrieb Leipzig:

Interhotels: Eine auf Exklusivität ausgelegte Hotelkette der DDR, die sich vor allem an Gäste aus dem nichtsozialistischen Ausland richtete. Anschließend die Namen, Adressen, Telefon- und Telefaxnummern:

  • Stadt Berlin
    102 Berlin
    5190
    11-2962
  • (Zimmerbestellungen)
    51 94 44
  • Berolina
    53 08 41
    11-2036
  • Unter den Linden
    108 Berlin
    22 03 11
    11-2109
  • Newa
    801 Dresden
    66441
    2-6067
  • Prager Straße
    44531
    2-221
  • Astoria
    802 Dresden
    44171
    2-442
  • Motel
    44851
    2-442
  • Erfurter Hof
    501 Erfurt
    51151
    61-283
  • Interhotel Gera
    65 Gera
    22991
    58-144
  • Stadt Halle
    402 Halle/Saale
    88041
    4-401
  • International
    69 Jena
    25533
    58-8621
  • Chemnitzer Hof
    901 Karl-Marx-Stadt
    60421
    7-310
  • Moskau
    46611
    7-220
  • Deutschland
    701 Leipzig
    71151
    51-559
  • Astoria
    71710
    51-535
  • Stadt Leipzig
    71131
    51-426
  • International
    7386
    51-488
  • Zum Löwen
    7751
    51-535
  • International
    301 Magdeburg
    33776
    8-375
  • Panorama
    6055 Oberhof
    501
    62-121
  • Interhotel Potsdam
    15 Potsdam
    4631
    15-416
  • Warnow
    25 Rostock
    37381
    31-127
  • Thüringen-Tourist
    60 Suhl
    2536
    62-265
  • Elephant
    53 Weimar
    3129
    61-8961

(Stand 1971.)

Nach der Wiedervereinigung erwarb die Berliner Klingbeil-Gruppe für 2,1 Milliarden Mark alle zu dem Zeitpunkt 28 Interhotels, für welche sie ankündigte, sie samt und sonders zu verpachten. So sollten fünf Häuser, darunter das Grand Hotel in Berlin, künftig von der Kölner Maritim Hotelgesellschaft betrieben werden. Hilton übernahm den Dresdner Hof und Sheraton unter anderem das Merkur in Leipzig. (Quelle: "Sömmerdaer Wochenblatt", 27. Februar 1992)

J. G. Schmidt jun. Söhne AG, Kotteritz: Nicht mehr existente Firma bei Altenburg/Thüringen. Wurde 1923 aus den Offenen Handelsgesellschaften J. G. Schmidt jun. Söhne, Kotteritz (gegründet 1829 in Altenburg, seit 1914 in Kotteritz) und Bernhard Schmidt, Amerika i. Sa., gebildet. Die Gesellschaft übernahm die Fortführung der Geschäfte dieser beiden Firmen: Produktion und Vertrieb von kammwollenen Strickgarnen und verwandten Erzeugnissen der Textilfabrikation.
Die Enteignung nach dem Krieg erfolgte für die Zweigstellen in Amerika i. Sa. und Meerane nach dem Gesetz vom 30. Juni 1946 (Volksentscheid). 1948 wurde das Unternehmen schließlich aus dem Handelsregister gelöscht.

Karl-Marx-Werk Pößneck: Gegründet 1891 als "Vogel-Verlag". 1895 Herausgabe der ersten Fachzeitschrift. 1946 wurde der Betrieb, nun als Teil des "Thüringer Volksverlages", in "Karl-Marx-Werk Pößneck" umbenannt. Firmierte später unter "Graphischer Großbetrieb Pößneck" (GGP). Bis zur Wende produzierte selbiger den Großteil der in der DDR hergestellten Bücher. Ab 1963 auch im Auftrag westeuropäischer Unternehmen für den für die DDR-Volkswirtschaft so enorm wichtigen Devisen bringenden Export.

Kombinat Holzspielwaren VERO Olbernhau: Entstand 1972 aus dem Zusammenschluss verschiedener Volkseigener Spielwarenbetriebe in der DDR. Produziert wurden schwerpunktmäßig Holzspielwaren und Modelleisenbahnzubehör.
VERO leitet sich aus Vereinigte Olbernhauer Spielwarenbetriebe ab.

Konsum-Seifenwerk Riesa:

"Liegender Eiffelturm": Volksmundbezeichnung für die im ehemaligen VEB TAKRAF Lauchhammer hergestellte und im Lausitzer Braunkohletagebau eingesetzte Förderbrücke F60.

LVZ-Druckerei "Hermann Duncker" Leipzig:

Narva: Im ursprünglichen Sinne Zusammensetzung aus den Abkürzungen N für Nitrogenium (Stickstoff), AR für Argon sowie VA für Vakuum.
Im Kontext der DDR-Geschichte Firmenbezeichnung eines Volkseigenen Betriebes (VEB), später eines Großkombinates, der DDR, der Leuchtmittel, insbesondere Glühlampen, herstellte.
Wurde nach der Wiedervereinigung der gemeinsame Markenname der Produkte der voneinander unabhängigen Nachfolgebetriebe des ehemaligen VEB, die im Warenzeichenverband NARVA e.V. zusammengeschlossen sind.

Papierfabrik Dreiwerdern, Werk III Böhringen: Stellte unter anderem Papiertaschentücher her.

Pentacon: Auszug aus der Wikipedia:
"Pentacon ist das Unternehmen eines zeitweise bedeutenden Fotokameraherstellers in Dresden. Der Name Pentacon leitet sich einerseits von der Marke Contax der Dresdner Zeiss Ikon Kamerawerke und Pentagon (griechisch für Fünfeck) ab, da ein in Dresden erstmals entwickeltes Pentaprisma für Spiegelreflexkameras im Querschnitt diese Form besitzt.
(…)
Zeiss Ikon, Dresden, war in den 1920-er Jahren aus insgesamt sechs Unternehmen der deutschen optischen Industrie hervorgegangen. Zwei der Unternehmen (Ernemann-Werke, Internationale Camera Actiengesellschaft [ICA]) stammten aus Dresden. Nachdem Zeiss Ikon zunächst in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt wurde, erfolgte 1958 eine Umbenennung in VEB Kinowerke Dresden. Durch eine weitere Fusion entstand im folgenden Jahr ein neuer Großbetrieb der fotografischen Industrie in Dresden, der VEB Kamera- und Kinowerke Dresden. Zusammengeführt wurden

  • VEB Kinowerke Dresden (vormals VEB Zeiss Ikon);
  • VEB Kamera-Werke Niedersedlitz (vormals Kamera-Werkstätten Charles A. Noble, vormals Kamera Werkstätten Guthe & Thorsch; hier wurde die Praktica erfunden);
  • VEB Welta-Kamera-Werk Freital (incl. VEB Reflekta-Kamerawerk Tharandt; vormals Welta-Kamera-Werk Freital, u. a. Reflekta II, Weltaflex und Penti), Ausgliederung 1960;
  • VEB Altissa-Camera-Werk Dresden (vormals u. a. Altissa-Camera-Werk Berthold Altmann, u. a. Altissa-, Altiflex- und Altix-Kameras);
  • VEB Aspecta Dresden (vormals Filmosto-Projektoren Johannes Jost, u. a. Projektoren, Vergrößerer, Objektive).

Ab 1964 firmierte das Unternehmen dann als VEB Pentacon Dresden. Als Unternehmenszeichen führte Pentacon die stilisierte Silhouette des Ernemann-Turms."
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Pentacon, Abruf vom 27. Mai 2014)

POLYCIRCLE (Eigenschreibweise) war zu DDR-Zeiten der Markenname einer Zeichenschablone.

PVW Torgau:

Richard Kurth KG: Ein Hersteller von Taschenkalendern zu DDR-Zeiten war die
Richard Kurth KG, Kalenderfabrik
Seitenstraße 3
DDR-8060 Dresden.
Der Betrieb überlebte die turbulenten Jahre nach dem Mauerfall und wurde auch im wiedervereinigten Deutschland erfolgreich als Druckdienstleistungsunternehmen tätig.
Auszug aus der Firmengeschichte, direkt von der Firmen-Homepage übernommen:

  • 1913:
    Buchbindermeister Richard Kurth gründet in der Gerichtsstraße in der Dresdner Altstadt eine Lohnbuchbinderei.
  • 1924:
    Produktionsbeginn von Taschenkalendern und Notizfabrikaten.
  • 1929:
    Umzug in die Pillnitzer Straße 48/50 in der Dresdner Altstadt, der Betrieb wuchs kontinuierlich, bis 1939 circa 100 Personen beschäftigt waren.
  • 1945:
    Vollständige Zerstörung des Betriebes bei Luftangriffen.
  • 1946:
    Wiederaufnahme des Produktionsbetriebes in der Seitenstraße in der Dresdner Neustadt.
  • 1958:
    Aufnahme einer staatlichen Kapitalbeteiligung.
  • 1972:
    Verstaatlichung zum VEB Dresdner Kalenderherstellung.
  • 1991:
    Reprivatisierung zur RICHARD KURTH GmbH, Umstellung der Produktion auf buchbinderische Verarbeitung von Druckerzeugnissen.
  • 2005:
    Umfirmierung zur Bindwerk Gmbh & Co.KG.
    2005 Umzug auf die Saydaer Straße in neue größere Betriebsräume.
  • 2006:
    Neue Klebebbindeline.
    Luftbefeuchtungsanlage.
    Zentrale Spanabsaugung.
  • 2007:
    Bundesweit beste Auszubildende Frau Quasdorf.
  • 2009:
    Umstellung auf Ökostrom.
  • 2010:
    € 2.000,-- Spende für die Opfer der Flutwelle 2010.
    Bundesweit beste Auszubildende Frau Mittag.

Sachsendruck Plauen: Unternehmen, das laut eigenen Angaben seit 1643 besteht.

Servesta (?): Stellte unter anderem Plastikseifendosen her.

VEB ABS-Werk Schneeberg:

VEB Aluglas Lauscha: Zu DDR-Zeiten Hersteller von Weihnachtsdekorationsartikeln. Arbeitete größtenteils für den Export.
Heute sind einzelne Erzeugnisse dieses Betriebes im Museum für Glaskunst in Lauscha zu sehen.

VEB alwo Altenburger Wollspinnerei: Stellte unter anderem die bei Frauen sehr beliebte Merkur-Wolle her.

VEB Anker-Mechanik Eisfeld: Spielzeugunternehmen der DDR, bekannt unter anderem für seine Eisenbahnen zum Aufziehen, die legendäre "Ankerbahn" im Wild-West-Stil.
Im Internet fand ich zu dieser Firma noch folgende Aufzählung ohne eine nähere Erläuterung:

  • Alfa Romeo 1300 Junior Zagato.
  • De Tomaso Mangusta.
  • Panzer T 62.
  • Panzer T 54.
  • Saturn Raupe.
  • Tauchboot Delphin.
  • Jeep Puch G6.
  • Unitrak Raupe u. Traktor.
  • Traktor und Anhänger.
  • Jaguar XJ-S.
  • Audi 100.

(Quelle: http://www.ostfirmen.de/veb-anker-spielwaren-eisfe... Abruf vom 9. Januar 2013)

VEB Astra-Farben Halle (Saale):

VEB Ankerwerk Rudolstadt: Im medizinischen Bereich tätig.

VEB (B) Bauelemente Löbau: Bekannt etwa für sein Bastwaren-Sortiment.

VEB Berlin-Kosmetik DDR: Der "VEB Kosmetik-Kombinat Berlin" erzeugte mehr als 90 Prozent aller Arten von Körperpflegemittel und Kosmetika für den Markt der DDR. Im Kombinat wurde Anfang 1980 eine Vielzahl an Betrieben aus der Leichtchemie zusammengeschlossen. Rund 1.100 der insgesamt mehr als 8.000 Mitarbeiter waren im Stammbetrieb des Kombinates "VEB Berlin-Kosmetik" tätig, wo vorwiegend Kosmetika wie Make-up oder Lippenstifte hergestellt wurden. Der "VEB Aerosol-Automat Karl-Marx-Stadt" oder der "VEB Elbe-Chemie" in Dresden gehörten bereits 1980 zum Kombinat. Der "VEB Florena Werk Waldheim" und der "VEB Decenta Döbeln" als Betriebsteile des "VEB Chemisches Werk Miltitz" kamen 1981 zum Kombinat hinzu.
Nach dem Ende der DDR wurde das Kombinat 1990 aufgelöst und die einzelnen Betriebe privatisiert.
1990 gegründet: "Florena Cosmetic GmbH, Waldheim" (ehemals "VEB Florena Werk Waldheim-Döbeln").
1994 gegründet: "Berlin-Cosmetics GmbH & Co. KG" ("VEB Berlin-Kosmetik, dann Berlin Kosmetik GmbH").
(Quelle: Auszug aus einer Publikation zum Thema "Leben und Konsum in der DDR", Mike Burkhardt, 2011. Zitiert nach: http://www.geschichte-entdecken.com/Publikationen/...)

VEB Biggi: Die Geschichte der Kellner Steckfiguren begann 1919 in Leipzig. Georg Kellner, welcher von 1898 bis 1974 lebte, damals leidenschaftlicher Flugzeugbauer, kam auf die Idee, Bausätze für Boot- und Flugmodelle herzustellen.
Er gründete eine Firma, die sich zu einem der weltweit führenden Hersteller von Modellspielwaren enwickelte. Die Kellner-Boote wurden schließlich sogar im Werkuntericht in den Schulen eingesetzt.
Ende der Zwanziger Jahre erfand der Firmengründer eine elastische und lösbare Steckverbindung für Holzbausteine durch einen Gummi und ließ sich diese patentieren. Die Kellner Steckfigur war geboren.
Eine wirtschaftliche Erfolgsstory begann. Baukästen wie "Gärtner Tulpe", "Familie Übermut" und "Ruck + Zuck" begleiteten viele Generationen.
Nach dem Umzug nach Tabarz im Jahr 1934 entwickelte sich ein vielseitiges Sortiment verschiedener Spielwaren.
1965 ging die Leitung der Firma in die Hände des Sohnes Wolfgang Kellner über.
1972 wurde der Betrieb verstaatlicht und nannte sich nun nicht mehr "Fabrik zur Herstellung feiner Spielwaren", sondern "VEB Plastspielwaren".
1980 erneute Umbenennung in "VEB Biggi".
Im Zuge der Wiedervereinigung und der veränderten Marktbedingungen schien 1990 zunächst das endgültige Aus gekommen zu sein.
Doch 1992 bot sich die Gelegenheit für den Enkel des Firmengründers, Hans Georg Kellner, die Fabrikanlagen zurückzukaufen.

VEB Brillant 8705 Ebersbach: Stellte unter anderm Schnellhefter aus PVC her.

VEB Chemisches Werk Miltitz/Betrieb Florena Waldheim-Döbel: Bekannt für die Hautcreme "Florena Creme", welche nach der Wende den Spitznamen "Ost-Nivea" bekam.

VEB COTTANA Mühlhausen:
Adresse:

  • VEB COTTANA Mühlhausen
    Bahnhofsplatz 1
    DDR-5700 Mühlhausen.

VEB Dewag Signograph: Die "Deutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft", kurz DEWAG, war eine staatliche Agentur der DDR. Zuständig für Werbung sowie öffentliche Informationstafeln und -plakate verschiedener Art. In jeder Bezirksstadt existierte eine Niederlassung. 1990 wurde sie aufgelöst.
Die "Dewag Signograph" im Speziellen war für das Design von landesweit gültigen Hinweis- und Verbotsschildern zuständig.

VEB Druck und Papier Leipzig: Unter anderem Hersteller der Druva Klarsicht-Fotoecken.

VEB Famos Leipzig: Bekannter DDR-Hersteller von Kinderspielwaren.
Adresse:

  • VEB Famos Leipzig
    Reichpietschstraße (Reudnitz)
    DDR-7010 Leipzig.

VEB Feinripp-Wäsche:
Adresse:

  • VEB Feinripp-Wäsche
    Burgstädt 48
    DDR-9112 Burgstädt.
    Betriebs-Nr.: 94308034.

VEB Fließtextilien Lößnitztal Großröhrsdorf:

VEB Freiberger Zellstoff- und Papierfabrik zu Weißenborn:

VEB FROTTANA Großschönau: Stellte unter anderem Handtücher her.

VEB Gothaer Kunststoffverarbeitung: Bekannt unter anderem für den Plastik-Steckbaukasten "Der kleine Großblockbaumeister". Welcher in den Achtziger Jahren an folgender Stelle hergestellt wurde:

  • VEB Gothaer Kunststoffverarbeitung
    Betriebsteil Waltershausen
    Friedrich-Engels-Straße 7
    DDR-5812.

VEB Harzer Gipswerke Rottleberode:
Adresse:

  • VEB Harzer Gipswerke Rottleberode
    Betrieb des VEB Zementkombinat Dessau
    (…)
    DDR- Rottleberode.

Wir bezogen unter anderem Schulkreide von dort.

VEB Hermes Halle (Saale): Bis zur Wende 1989 Hersteller verschiedenster Papierwaren. Bekannt vor allem für sein Kalendersortiment. So gab er etwa im Taschenkalender-Segment den "Hermes Kalender" sowie den Taschenkalender "minor" heraus, beziehungsweise eine Formatreihe, die sich einfach nur "Taschenkalender" nannte.
Markenzeichen waren die drei Schriftrollen.
Irgendwann nach der Wiedervereinigung zogen auf dem ehemaligen Firmengelände Künstler von der der "Kunsthochschule Burg Giebichenstein" mit ihren Ateliers ein.

VEB Industriedruck Bischofswerda: Bekannt unter anderem für die Herstellung von Abreißkalendern.
Übergeordneter Betrieb war die Zentrag.
Löste sich 1993 auf.
Adresse:

  • VEB Industriedruck Bischofswerda
    Betriebsteil "Aktivist" Bad Liebenwerda.

VEB Kali-Chemie Farbenfabrik Nerchau:

VEB Kamenzer Spielwaren: Bekannter Spielwaren- und Adventsschmuckhersteller in der sächsischen Stadt Kamenz.
Hervorgegangen aus der Kurt Haufe KG.
Ab Mitte der 1950-er Jahre fertigte Kurt Haufe in Kamenz Spielwaren, zum Beispiel Klappern, Kinderwagenrasseln, Federbälle, Knallpistolen.
Ab 1962 auch Modellautos im Maßstab 1:87. Von 1961 bis 1965 übernahm der Betrieb außerdem die "LINEOL-Plastik Dresden", vormals "VEB Blech- und Spielwarenfabrik". Hier wurde das Sortiment mit dem "Optik-Baukasten" und anderen optischen Spielwaren erweitert. Begehrtes Sammlerobjekt wurde nach der Wiedervereinigung der "Melkus" Rennwagen, der in Zusammenarbeit mit den DEFA-Filmstudios produziert wurde.
Ab 1981 hieß das Unternehmen "VEB Kamenzer Spielwaren".
Ab, sehr grob geschätzt, ungefähr 1985 zum "VEB Kombinat Spielwaren Sonneberg" gehörend.
Adresse:

  • VEB Kamenzer Spielwaren
    Betrieb des VEB Kombinat Spielwaren Sonneberg
    DDR-8290 Kamenz.

(Quelle: http://www.ddr-lexikon.de/Spielzeug)

VEB Kartonagen und Bürobedarf Karl-Marx-Stadt: Der Betrieb war vor allem bekannt für seine Spielkarten- und Brettspiellinie "Spika".
Bei meinen Recherchen stieß ich im Zusammenhang mit der Marke "Spika" auf folgende historische Firmenadresse:

  • VEB PLASTICART Annaberg-Buchholz
    Spielewerk Karl-Marx-Stadt
    (auch genannt "Werk 4 Karl-Marx-Stadt")
    Lutherstraße 56
    DDR-9022 Karl-Marx-Stadt.

VEB Kartonagen Quedlinburg:

VEB Kombinat Holzspielwaren VERO Olbernhau:
Adresse:

  • VEB Kombinat Holzspielwaren VERO Olbernhau
    Schließfach 27
    DDR-933 Olbernhau.

Unter Freizeitbastlern beliebt war die Produktlinie "VERO HOBBY".

VEB Leipziger Arzneimittelwerk:

VEB Magnetbandfabrik Dessau:
Adresse

  • VEB Magnetbandfabrik Dessau
    Betrieb im VEB Fotochemisches Kombinat Wolfen.

VEB Messedruck Leipzig:

VEB Metallwaren Güstrow:
Adresse zu DDR-Zeiten:

  • VEB Metallwaren Güstrow
    Neue Straße 34/35
    DDR-2600 Güstrow.

Im Genios Firmenverzeichnis fand ich dazu folgenden Eintrag:
"Über die Firma Metallwaren Güstrow GmbH (Ersteintragung im Handelsregister) HRB 292 -- 21. 01. 1991 Metallwaren Güstrow GmbH (Neue Str. 34, 2600 Güstrow). Gegenstand des Unternehmens Entwicklung, Herstellung, Vertrieb sowie Im- und Export von Geschirr, insbesondere von Haushaltsgeschirr. Stammkapital 100.000,00 DM. Als Einlage auf das Stammkapital werden in die Gesellschaft eingebracht von dem Gesellschafter Treuhandanstalt technische Anlagen und Maschinen unter voller Anrechnung auf seine Stammeinlage von 100.000,00 DM. Die Gesellschaft entstand aus dem VEB Metallwaren Güstrow und ist dessen Rechtsnachfolger. Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
(…)
Metallwaren Güstrow GmbH vom Amtsgericht Schwerin-Stadt.
Ersteintragung am 27.02.1991"
(Quelle: http://www.genios-firmen.de/firma,ME,1,metallwaren... Abruf vom 15. Mai 2013)

VEB (K) Metallwarenfabrik Lychen: Produzent von Reißnägeln.

VEB Metaplast Quedlinburg:
Adresse:

  • VEB Metaplast Quedlinburg
    Gneisenaustraße 23
    DDR-4300 Quedlinburg.

VEB Modische Lederwaren Dresden:

VEB Musikinstrumentenbau
Betrieb im VEB Kombinat Musikinstrumente
9659 Markneukirchen/9652 Klingenthal

VEB Nadelwerk Ichtershausen: Bekannt für seine solidor Reißzwecken, ebenso für seine Rouladen-Nadeln.

VEB Niles Pressluftwerkzeuge Berlin im VEB Werkzeugkombinat Schmalkalden, Betriebsteil Werkzeuge Leipzig: Stellte Heftklammern her. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit einer Firma namens VEB Metallverarbeitung Leipzig.

VEB Novopack Dresden:

VEB Papierfabrik Wolkenburg: 9614 Wolkenburg (Mulde).

VEB Pirol Lößnitz: Hersteller von Büroordnern.

VEB PHILOPHARM QUEDLINBURG: Bekannt unter anderem für die Menthol-Eukalyptus-Gelatinetten unter dem Markennamen "REMLOFECT".

VEB PIKO Elektrik: Der Betrieb war zu DDR-Zeiten in 6100 Meiningen angesiedelt.
Der Firmenname ist übrigens eine Verballhornung des Wortes Piccolo, als Symbol für die Kleinheit der hergestellten Erzeugnisse. Die Schreibweise war in der Firmenanfangszeit daher auch für eine kurze Weile "Pico", bevor dann das "c" durch das "k" ersetzt wurde.
Nach der Wiedervereinigung konnte sich der Betrieb erfolgreich auf dem gesamtdeutschen Markt etablieren.

VEB Plast- und Holzspielwarenwerke 6406 Steinach: Produzierte unter anderem auch Ostergras.

VEB Plast- und Textilverarbeitung Dresden:
Adresse:

  • VEB Plast- und Textilverarbeitung Dresden
    Nöthnitzer Straße 40, Haus N
    DDR-8027 Dresden.

VEB Plastanza Leipzig Werk III Bad Düben: Stellte Tubenfarben, Klebstoffe und Ähnliches her.

VEB PLASTICART Annaberg-Buchholz:
Das Werk 2 hatte folgende Adresse:

  • Werk 2 – Zschopau
    August-Bebel-Straße 2
    DDR-9360 Zschopau.

Durch eine Verpackung ist mir auch eine Adresse im sächsischen Markneukirchen bekannt.

VEB Plastverarbeitungswerk Staaken:

VEB Prefo Dresden: Die Wikipedia gibt Auskunft:
"Prefo (von Pressformwerk) war ein Volkseigener Betrieb der DDR, welcher Werkzeuge, Pressformen und Spielwaren produzierte und insbesondere durch Modellautos, Autorennbahnen, Modellstraßenbahn-Bausätze und ähnliche Produkte bekannt war.

Im Jahr 1928 entstand das Unternehmen durch Gründung der Werkzeugfabrik Schölz mit Firmensitz Dresden, nach 1945 produzierte das Unternehmen ohne Eigentümer Werkzeuge und Pressformen. Das Unternehmen wurde 1952 durch Verstaatlichung zum VEB Prefo Dresden.
Prefo wurde 1972 dem Kombinat VEB Modell- und Plastspielwarenkombinat Annaberg-Buchholz zugeordnet. Dieses Kombinat bestand unter anderem aus dem VEB Blech- und Spielwarenfabrik Dresden, VEB Kunststoff-Verarbeitung Zschopau, VEB Spezialprägewerk Annaberg-Buchholz (mit der Marke ESPEWE) sowie ab 1974 dem VEB Modellbahnzubehör Glashütte vormals Hruska (mit der Marke Permot).
Prefo direkt unterstellt waren der VEB Modellbahnzubehör Glashütte, der VEB Modellbahn Oybin, vormals Stärz & Co und der VEB Modellbahnwagen Dresden, früher Schicht, die Modelleisenbahnwagen und Zubehör in der Nenngröße H0 herstellten. Der Vertrieb erfolgte anfangs durch Prefo und später unter dem Handelsnamen Piko.
Im Jahr 1981 entstand das VEB Kombinat Spielwaren Sonneberg, das unter anderen aus den VEB Plasticart Annaberg-Buchholz, VEB Piko Sonneberg, VEB Prefo Dresden und VEB Anker-Mechanik Eisfeld bestand, wobei Piko der Erzeugnisgruppenleitbetrieb für Modelleisenbahnen war und der VEB Plasticart Annaberg-Buchholz der Leitbetrieb für Plastspielwaren.
Das Kombinat fertigte neben Werkzeugen auch Autorennbahnen, mechanische Spielzeuguhren, Modellbahnwagen, Modellbahnzubehör, Roulette, Kindertelefone, Modellstraßenbahnwagen, Modellautos, elektro-mechanische Boote, aber auch normale Telefone. Im Jahr 1986 wurde mit der Fertigung der Prefo Auto-Trans begonnen, die Produktion wurde 1989 wieder eingestellt.

Infolge der Reprivatisierung der Volkseigenen Betriebe nach der Wiedervereinigung wurde 1990 aus dem VEB Prefo Dresden eine GmbH unter Treuhandaufsicht, welche später in dem Unternehmen Wilken Werkzeug und Formenbau aufging. Somit verschwand der Name Prefo.
Aus dem VEB Modellbahnzubehör Glashütte ging das inzwischen insolvente Unternehmen Hruska-Modelle (Modellautos) hervor und aus dem VEB Modellbahn Oybin entstand das Unternehmen Sachsenmodelle. Auch Sachsenmodelle meldete 1999 Insolvenz an, das Sortiment und die Vertriebsrechte wurden 2001 von Tillig aus der Insolvenzmasse aufgekauft. Der Standort in Zittau wurde geschlossen.

Im Jahr 2003 wurde unter dem Namen Prefo ein neues Unternehmen mit Firmensitz in Beinstein gegründet. Prefo ist seitdem als Schutzmarke eingetragen und vertreibt in Anlehnung an das ursprüngliche Modelleisenbahnangebot wieder Modelleisenbahnzubehör."
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Prefo, Abruf vom 9. Januar 2013)

VEB Schloss- und Metallwarenfabrik Brandenburg im VEB KSB Döbeln: Bekannter Produzent von Reißbrettstiften.

VEB Schraubenwerk Tambach: Bekannt für seine Eska-Heimwerkernägel.

VEB Schreibfedernfabrik Berlin:

VEB Schreibgeräte
Stammbetrieb markant
DDR-8601 Singwitz

VEB Schreibgeräte
Betrieb im VEB Kombinat Musikinstrumente Markneukirchen/Klingenthal
Betriebsteil Heiko
Weinbergstraße
DDR-3700 Wernigerode:
Bekannt für seine legendär Finger einfärbenden Schulfüllfederhalter.

VEB Spiel- und Festartikel Leipzig: Der Vorgängerbetrieb hieß vermutlich Rudolph Thümmel, Leipzig. Angabe aber nur unter Vorbehalt.

VEB Spielwaren-Mechanik: 5631 Pfaffschwende.

VEB Sportgerätewerk Karl-Marx-Stadt
Betrieb des VEB Kombinat Sportgeräte Schmalkalden. Führte unter anderem die Marke "Germini".

VEB Strumpfkombinat "ESDA"
VEB Strumpfwerke "Max Roscher"
DDR-9363 Gornau

VEB Thüringer Glasschmuck Lauscha: Stellte unter anderem auch Lametta her.

VEB Vereinigte Hemdenbetriebe Auerbach
Betrieb im Kombinat Baumwolle

VEB Verpackungsmittelwerke Ehrenfriedersdorf: Hatte eine breite Palette an Erzeugnissen. Stellte unter anderen Schultüten, Kaffeelöffeletuis, Lampions oder Advents- und Weihnachtssterne her.

VEB Wäscheunion/Damastweberei Oberoderwitz: Produzierte unter anderem die in flachen, grauen Schachteln mit blauem Aufdruck vertriebenen Tischdecken-Sets "Damino-Tischwäsche".

VEB Welton Herrenwäschefabrik Meiningen
Betrieb im Kombinat Baumwolle

VEB Wittol Wittenberg Lutherstadt: War unter anderem ein bedeutender Lieferant für Weihnachtsbaumkerzen.
Seinerzeitige Adresse:

  • VEB Wittol Wittenberg Lutherstadt
    Betriebsteil Kerzenfabrik Salzwedel
    Fuchsberger Straße
    DDR-3560 Salzwedel 4.

VEB (K) Wittstocker Holzdestillation Wittstock/Dosse:

VOB Eichsfelddruck Heiligenstadt:

Wilhelm Kimmel GmbH & Co. KG: Kunststoffproduzent, 1952 in Sebnitz in Sachsen gegründet.

2. Der Mythos von der angeblichen DDR-Nostalgie

In den Jahren nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde an Stammtischen und in niveaulosen Zeitungsartikeln oft das Klischee verbreitet, der Erwerb regionaler Erzeugnisse aus den neuen Bundesländern hinge ursächlich mit einer angeblichen "DDR-Nostalgie", also einem Wiederhaben-Wollen der DDR des Jahres 1989 – zusammen – und nicht etwa mit …
… einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Erzeugnis;
… dem äußerst simplen Zusammenhang, dass die Unterstützung von Firmen vor Ort auch Arbeitsplätze vor Ort bedeuten;
… der Tatsache, dass dadurch auch Zulieferindustrien in Deutschland und im Ausland gestärkt werden, was auch dort für positive Beschäftigungseffekte sorgt, welche sich wiederum günstig auf das Konsumklima auswirken, womit das ganze Spiel wieder von vorn beginnt;
… einem gestillten Nachholbedarf bei Erzeugnissen aus dem Westen nach den Jahren unmittelbar nach der Wiedervereinigung, sodass man wieder zu dem zurückkehrt, was sich bereits vor 1990 bewährt hat;
… dem Entstehen begleitender Infrastruktur in der Nähe von erfolgreichen Unternehmen, von welcher viele Menschen einen Nutzen haben – Eisenbahnlinien, die erhalten bleiben, Straßenausbau, Schulen, Kindergärten, Supermärkte, Tankstellen, Gastronomiebetriebe, von Firmen finanzierte Sporteinrichtungen;
… der Tatsache, dass es fast ausschließlich Klein- und Mittelbetriebe sind, welche in westeuropäischen Volkswirtschaften den Löwenanteil des Reichtums erwirtschaften;
… der Tatsache, dass dadurch das Steueraufkommen in einer Stadt oder Region steigt;
… einem gewissen Vertrauensverhältnis zu Betrieben in der Nähe, die man vielleicht auch schon mal von innen sah;
… Lokalpatriotismus;
… der simplen Tatsache, dass schon seit Jahrtausenden Menschen überall auf der Welt Erzeugnisse erworben haben, die vor ihrer Haustür hergestellt wurden;
… Vermeidung von CO2-Emissionen durch den Erwerb von Erzeugnissen mit kurzen Anfahrtswegen.
Es ist traurig, erwachsenen Menschen mit derart primitiven wirtschaftlichen Basisfakten wie für 14-jährige Schüler kommen zu müssen. Aber die Faktenallergie nimmt scheinbar mit der räumlichen Stammtischnähe zu.
Hier meine Gegenrede, in der ich dieses Vorurteil anhand geschichtlicher Tatsachen als völlig gegenstandslos "zerpflücke":

Die Geschichte des "Trabant"-Herstellers "VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau" etwa geht direkt auf den seinerzeitigen Oberklasse-Automobil-Produzenten Horch in Zwickau zurück.

Der "DDR"-Autohersteller "VEB Automobilwerk Eisenach" (AWE), Lieferant des Pkw "Wartburg", hat seine Ursprünge in dem 1896 als "Fahrzeugfabrik Eisenach" gegründeten Werk, welches 1928 von den "Bayerischen Motoren Werken AG" übernommen wurde.

Der "DDR"-Betrieb "VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt", Produzent des sehr bekannten Kleintransporters "Barkas", geht auf die von Jørgen Skafte Rasmussen im Jahr 1923 als Zulieferer für sein DKW-Werk in Frankenberg/Sachsen gegründeten Metallwerke Frankenberg zurück.

Die Geschichte des "DDR"-Lkw-Herstellers "VEB Industriewerke Ludwigsfelde", bekannt für seinen W 50, begann 1936, als die Daimler-Benz Motoren GmbH, ein Tochterunternehmen der Daimler-Benz AG, in einem Waldgebiet der Genshagener Heide am Rande von Ludwigsfelde ein Werk zur Produktion von Flugmotoren, das Flugmotorenwerk Genshagen, errichtete.

Der "DDR"-Lkw-Hersteller "VEB Robur-Werke Zittau" entstand, als im Jahr 1888 Karl Gustav Hiller ein Unternehmen zum Vertrieb einer von ihm erfundenen und 1894 patentierten Textilmaschine zur Herstellung von Fadenbällchen gründete.

Ebenfalls ein "DDR"-Betrieb: Im Jahre 1920 wurden die ADE-Werke des Unternehmers Arthur Ade gegründet. Es wurden landwirtschaftliche Geräte, Fahrzeuganhänger und Anhängerkupplungen für Lkw und Traktoren hergestellt. Im Jahr 1948 erhielt der Betrieb den Namen "VEB Fahrzeugwerk Waltershausen", den er bis zu seiner Privatisierung 1991 trug. Die Firma wurde schon zu DDR-Zeiten weltweit bekannt für ihren universell einsetzbaren Klein-Lkw "Multicar".

Das "DDR"-Traktorenwerk Schönebeck, wo die Traktoren ZT 300 und ZT 303 entstanden, entwickelte sich aus der 1885 gegründeten Fahrradfabrik "Weltrad", den FAMO Fahrzeug- und Motorenwerken Breslau und den Junkerswerken in Schönebeck (Elbe).

Ursprung des "DDR"-"VEB Weimar-Werk" war die 1898 gegründete "Waggonfabrik Weimar AG". Populärstes Erzeugnis der Firma war der ab 1965 gebaute Mobilbagger mit hydraulischem Antrieb T 174.

Der Prototyp des "DDR"-Campinganhängers "Dübener Ei", technische Bezeichnung: "Würdig 301", wurde 1936 von Max Würdig konstruiert. Der Legende zufolge wollte sich der Tüftler damit ein lauschiges Plätzchen für seine amourösen Abenteuer schaffen …

Die "DDR"-Autoreifen-Marke "Pneumant" geht auf die 1906 erfolgte Gründung des Bereiches Gummireifen bei der "Deutschen Kabelwerke AG" (DeKaWe) in Berlin zurück.

So wurde die "DDR"-Motorradfabrik "Simson" 1856 von der alteingesessenen jüdischen Unternehmerfamilie Simson gegründet. Damals natürlich noch mit einem anderen Unternehmensgegenstand.

Die "DDR"-Fahrradfabrik "MIFA" wurde 1907 von dem Geschäftsmann Emil Schütze und dem Fahrradexperten Emil Hesse gegründet.

Ihr "DDR"-Branchenkollege "Diamant Fahrrad" besteht seit 1885. Das Unternehmen wurde in jenem Jahr von Friedrich Wilhelm Nevoigt und seinem Bruder Wilhelm Friedrich Nevoigt in Reichenbrand bei Chemnitz als "Gebrüder Nevoigt Reichenbrand/Chemnitz" in das Handelsregister eingetragen.

Der "DDR"-Kinderwagen-Hersteller "ZEKIWA" aus Zeitz wurde 1846 von Stellmacher Ernst Albert Naether gegründet.

Die "DDR"-Schwermaschinenbau-Firma "TAKRAF" geht im Wesentlichen auf die Firma "Adolf Bleichert & Co., Fabrik für Drahtseilbahnen, Leipzig-Gohlis", gegründet 1874, zurück.

Die Geschichte einer weiteren "DDR"-Schwermaschinenbau-Firma namens "Schwermaschinenbau-Kombinat 'Ernst Thälmann'" begann im Jahr 1838 mit der Gründung der "Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie".

Immer noch Bereich Schwermaschinenbau: Der "DDR"-Betrieb "VEB Hebezeugwerk Sebnitz" ging 1948 aus der 1909 gegründeten Georg Kirsten GmbH hervor.

Der "DDR"-Anlagenbauer "VEB Zemag Zeitz" entstand 1855 als kleine Maschinenwerkstatt unter dem Namen "Schäde & Co., Eisengießerei und Maschinenbaugeschäft", später Eisengießerei, Maschinen- und Kesselfabrik, mit anfangs nur zehn Mitarbeitern. Gründer und technischer Leiter war der Ingenieur Hermann Schäde; als Geldgeber wirkte der Zeitzer Stadtrat Ludwig Lange mit.

Die "Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG", kurz Buckau-Wolf, ist ein ehemaliges Maschinenbau-Unternehmen mit Sitz in Magdeburg-Buckau. Das Unternehmen entstand 1928 aus dem Zusammenschluss der "R. Wolf AG" mit der "Maschinenfabrik Buckau AG". Später wurde die Tradition vom "VEB Schwermaschinenbau 'Karl Liebknecht'" in Salbke und dem "VEB Schwermaschinenbau 'Georgi Dimitroff'" in Buckau weitergeführt.

"DDR"-Baggerbau im ehemaligen "VEB Schwermaschinenbau NOBAS Nordhausen": Die Firma NOBAS wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges aus zwei Privatunternehmen gebildet, die eigentliche Firmengründung erfolgte 1948. Näheres war über das Internet nicht zu erfahren.

Die "DDR"-Lokomotiv-Geburtsstätte "VEB Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg" war vor dem Zweiten Weltkrieg einmal die "Maschinenbau und Bahnbedarf Aktiengesellschaft, vormals Orenstein & Koppel, Berlin".

Der "DDR"-"VEB Dampfpflugbau Gatersleben" begann 1870 mit der Gründung eines Lohnpfluggeschäftes.

Das "DDR"-Maschinenbauunternehmen "VEB Schwermaschinenbau S.M. Kirow Leipzig" entstand 1880, als der Ingenieur Karl Richard Liebig das "Technische Bureau und Maschinenbauanstalt" in Leipzig zur Herstellung von Handaufzügen und Kranausrüstungen gründete. Nach dem Eintritt von Gustav Unruh, Experte für Stetigförderer, in die Maschinenfabrik, erfolgte 1887 die Umbenennung in "Unruh & Liebig AG".

Den "DDR"-"VEB Förderanlagen '7. Oktober' Magdeburg" begann man ab 1916 als "Maschinenfabrik und Eisengießerei A.W. Mackensen G.m.b.H." zu errichten.

Der "DDR"-Metallbauer "VEB Draht- und Seilwerk Rothenburg" hat seine Ursprünge in dem 1934 gegründeten "Metallwerk Friedrich Ottohütte, Inh. Otto Zahn".

Das "DDR"-Metallbauunternehmen "VEB Fahrzeugausrüstung Berlin" war ein Nachfolgebetrieb der "Julius Pintsch AG", seinerzeitiger Unternehmensgegenstand Leuchtkörper. Gegründet von dem 1815 in Berlin geborenen "DDR"-Klempnermeister und Unternehmer Julius Pintsch.

"VEB Spinndüsen-Fabrik Gröbzig": 1910 meldet der "DDR"-Uhrmacher Christian Friedrich Eilfeld sein "DDR"-Patent auf die weltweit erste "DDR"-Metall-Spinndüse an und gründet die "DDR"-Spinndüsenfabrik Gröbzig.

Die zwei "DDR"-Schifffahrtsbetriebe "VEB Elbe-Werk" und "VEB Roßlauer Schiffswerft" in Roßlau gehen zurück auf die drei "DDR-Bürger" Gottfried, Friedrich und Wilhelm Sachsenberg. 1844 bauten die Brüder die geerbte väterliche Schmiede durch Zukauf eines Geländes an der Hauptstraße aus und begründeten 1851 die "Eisengießerei und Maschinenfabrik Gebr. Sachsenberg".
Da das Unternehmen florierte, setzten bald Expansionen ein. 1900 kam es zur Eröffnung eines Zweigbetriebes in der "DDR-Großstadt" Köln, 1940 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Schlosswerft in der "DDR-Hafenstadt" Hamburg-Harburg ein weiterer Zweigbetrieb eröffnet.

Der "DDR"-Elektro-Zulieferer "Kabelwerk Oberspree" (KWO) wurde 1897 von AEG-Gründer Emil Rathenau, einem strammen SED-Parteibonzen, wie man weiß, eröffnet.

Der "DDR"-Nachrichtentechnik-Herstellerverbund "Rundfunk- und Fernmelde-Technik", kurz RFT, entstand unter anderem aus ehemaligen Betriebsteilen von Siemens und AEG heraus.

Gründungsjahr des "DDR"-Betriebes "Eska VEB Schraubenwerk Tambach" war 1881, als an gleichem Standort in Chemnitz unter der Firmenbezeichnung "Sächsische Schrauben- und Muttern-Fabrik" mit der industriellen Massenproduktion von Schrauben und Muttern begonnen wurde, dem Zeitpunkt der Erfindung des Automobils noch voraus.

Der "DDR"-Baustofflieferant "VEB Zementwerk Karsdorf" in der Nähe von Merseburg wurde 1927 aufgrund der dort vorhandenen Vorkommen von Kalkstein und verschiedenen Tonmineralen gegründet. Die erdgeschichtlich natürlich auch alle erst in der DDR entstanden.

Der "DDR"-Chemie-Gigant "Chemiekombinat Bitterfeld" geht zurück auf die "Elektrochemischen Werke Bitterfeld", welche seit 1925 zur I.G. Farben gehörten.

"DDR"-Wäschereinigungsservice-Unternehmen "VEB Kombinat Rewatex Berlin": 1832 gründete Wilhelm Spindler in Berlin das Wäscherei- und Färberei-Unternehmen W. Spindler.

Der "DDR"-Explosivstoff-Hersteller "VEB Sprengstoffwerk Gnaschwitz" wurde 1874 gegründet.

Ein anderer "DDR"-Sprengmittelproduzent, der "VEB Sprengstoffwerk I" in Schönebeck, begann seine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte mit dem Bau mehrerer ziviler Munitionsfabriken ab dem Jahr 1829. Es handelt sich somit um das älteste Sprengstoffwerk Deutschlands.

Die "DDR"-Keramikfabrik "VEB Keramische Werke Haldensleben" wurde 1810 von Johann Gottlob Nathusius gegründet. War zu jener Zeit SED-Parteisekretär seines Ortes.

Die "DDR"-Porzellanfabrik Kahla wurde 1844 von Christian Eckardt ins Leben gerufen.

Die "DDR"-Marken-Porzellanmanufaktur "Meissener Porzellan" wurde 1710 von August dem Starken als "Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur" gegründet.

Die Anfänge der Produktion von "DDR"-Porzellan im sachsen-anhaltinischen Annaburg gehen bis in das Jahr 1874 zurück.

Der "DDR"-Glasproduktionsstandort Lauscha geht zurück auf die Glasmacher Hans Greiner und Christoph Müller. Diese erhielten am 10. Januar 1597 vom "DDR"-Herzog Johann Casimir zu Sachsen-Coburg die erbliche Konzession zum Betreiben einer Glashütte.

Die "DDR"-Glühbirnenfabrik "NARVA", von der heute noch untereinander unabhängige Nachfolgebetriebe bestehen, geht im Wesentlichen zurück auf die seit 1905 produzierte Wolframlampe mit einem Glühfaden aus Wolfram, für deren Vertrieb Carl Auer von Welsbach den Phantasienamen OSRAM kreierte. Dabei handelt es sich um ein Kofferwort aus Osmium (OS) und Wolfram (RAM).

Und generell die erste "DDR"-Glühbirne wurde 1830 in der kleinen Ortschaft Stützerbach im Thüringer Wald hergestellt, bis zur Wiedervereinigung 1990 ein wichtiges Zentrum für Industrieglasfertigung.

Um gleich in der Branche zu bleiben: Der Jenaer "DDR"-Industrieglas-Gigant "Schott" wurde im Jahr 1884 von Otto Schott, Ernst Abbe, Carl Zeiss sowie dessen Sohn Roderich Zeiss gegründet.

Der "DDR"-Fotokamerahersteller "Pentacon" in Dresden ging in den 1920-er Jahren aus insgesamt sechs Unternehmen der deutschen optischen Industrie hervor. Damals nannte er sich noch Zeiss Ikon, Dresden. Ab 1964 firmierte das Unternehmen dann als "VEB Pentacon Dresden".

Die Produktion der "DDR"-Uhren der Marke Ruhla nahm ihren Lauf, als in der gleichnamigen Stadt die "Uhren- und Maschinenfabrik Gebrüder Thiel" im Jahr 1891 mit der Produktion von Taschenuhren begann.

Der "DDR"-Hersteller optischer Feingeräte "Carl Zeiss Jena" geht zurück auf eine feinmechanisch-optische Werkstatt, die der aus Weimar stammende Mechanikermeister Carl Zeiss 1846 nach einer zuvor erhaltenen "Großherzoglichen Konzession zur Fertigung und zum Verkauf mechanischer und optischer Instrumente" in der Neugasse 7 in Jena eröffnete.

Der "DDR"-Elektronik-Betrieb "VEB Robotron Büromaschinenwerk 'Ernst Thälmann' Sömmerda" wurde 1814 von Zündnadelgewehr-Erfinder Johann Nikolaus von Dreyse und dem Kaufmann Friedrich Kronbiegel als Firma "Dreyse und Collenbusch" gegründet und ab 1901 von der Rheinmetall AG Düsseldorf weitergeführt.

Die Produktion von Spielsachen in der "DDR"-Spielzeugmetropole Sonneberg begann mit dem Jahr 1789, in welchem Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen den Sonneberger Kaufleuten das "Große Sonneberger Handelsprivileg" erteilte. Auftakt zu einem bis dahin ungeahnten Wirtschaftsboom.

Die "DDR"-Holzwarenproduktion im erzgebirgischen Seiffen nahm ihren Ausgang, als ab 1635 sich im Ort politische Flüchtlinge aus dem benachbarten Böhmen niederließen.

Der "DDR"-Hersteller von Werkzeugen, Pressformen und Spielwaren "Prefo" entstand 1928 durch Gründung der Werkzeugfabrik Schölz mit Firmensitz in Dresden.

Der "DDR"-Lieferant von Modellbahnzubehör "VEB Modellbahn Oybin" geht zurück auf die 1941 gegründete Firma Stärz & Co.

Das "DDR"-Modellbauunternehmen "VEB Plasticart Annaberg-Buchholz" geht zurück auf die Gebrüder Herold, welche um 1890 herum unternehmerisch tätig wurden.

Der "DDR"-Spielkartenhersteller "VEB Altenburger Spielkartenfabrik" geht unter anderem zurück auf eine Spielkartenfabrik, die der "DDR-Bürger" Johann Kaspar Kern 1765 in Stralsund gründete.

Der "DDR"-Kunstblumenbetrieb "VEB Kunstblume Sebnitz" geht zurück auf zahllose böhmische Kunstblumenmacher, die sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Großraum Sebnitz ansiedelten und somit eine regionale Handwerkstradition begründeten.

Der "DDR"-Musikalienbauer "Harmonia Klingenthal" geht zurück auf den Musikinstrumentenhändler Wilhelm Rudolf Glier, der 1829 eine Mundharmonika von einer Geschäftsreise mit in seine Heimatstadt brachte.

Der "DDR"-Fachzeitschriftenverlag "Karl-Marx-Werk Pößneck" wurde 1891 als "Vogel-Verlag" gegründet.

Der "DDR"-Kalenderhersteller "VEB Dresdner Kalenderherstellung" wurde 1913 von Buchbindermeister Richard Kurth in der Gerichtsstraße in der Dresdner Altstadt als Lohnbuchbinderei gründet.

Das "DDR"-Filmstudio Potsdam-Babelsberg, übrigens das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt und das größte Filmstudio Europas, welches heute von HOLLYWOOD(!)-Filmfirmen für ihre Produktionen "geplündert" wird, nahm seinen Lauf, als 1912 das Filmunternehmen Bioscope den Chemnitzer Filmschaffenden Guido Seeber damit beauftragte, zum Zwecke einer Ateliervergrößerung ein geeignetes Grundstück im Berliner Umland zu suchen.

Zeulenroda, einstiger Standort des "VEB Möbelkombinat Zeulenroda": Die industrielle Produktion von "DDR"-Möbeln begann hier Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die "DDR"-Hautcreme "Florena", im Volksmund auch "Ost-Nivea" genannt, wurde 1920 beim Reichspatentamt in München angemeldet.

Die Produktion von Kosmetikerzeugnissen im sachsen-anhaltinischen Zeitz setzte im Jahre 1714 ein.

Der "DDR"-Seifenhersteller "Konsumseifenwerke Riesa" im Riesaer Stadtteil Gröba ist im Jahr 1910 als erste große Produktionsstätte der "Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine" (GEG) gebaut worden.

Das vollsynthetische "DDR"-Feinwaschmittel "Fewa" wurde 1932 in Chemnitz von dem Chemiker Heinrich Gottlob Bertsch für die Firma "Böhme Fett-Chemie GmbH, Chemnitz" entwickelt.

Das "DDR"-Waschmittelwerk Genthin wurde 1921 von Henkel als Produktionsstätte für Wasch- und Reinigungsmittel gegründet.

Der "DDR"-Reinigungsmittelhersteller "Stern Waschmittel" Weißenfels wurde 1855 gegründet.

Das "DDR"-Scheuermittel "Ata" war seit 1920 der erste Haushaltsreiniger von Henkel.

"DDR"-Reinigungsmittel "domal" aus Stadtilm im Thüringer Wald: Seit 1889 werden am Standort Reinigungsmittel produziert.

Die "DDR"-Schuhpflegemittelfabrik "Eg-Gü" in Dresden wurde 1890 von Egbert Günther gegründet.

Die Geschichte des "DDR"-Fotofilmherstellers "ORWO" begann mit der 1909 gegründeten "Agfa AG" in Wolfen.

Der "DDR"-Streichholzproduzent "VEB Zündwarenwerke Riesa" wurde am 1. Mai 1923 gegründet.

Der "DDR"-Betrieb "VEB BÜROCHEMIE DRESDEN", bekannt unter anderem für seine Tinten der Marke "Barock", entstand 1826 durch August Leonhardi.

Die "DDR"-Firma "VEB Schuhchemie Mölkau", bekannt als Produzent des seit 1947 als Markenzeichen geschützten Klebstoffs "Kittifix", wurde 1921 von der Holzverkohlungs-Industrie AG in Konstanz durch Verselbständigung der seit 1916 bestehenden chemischen Fabrik in Mölkau, Industriestraße 18, die zuvor Teil der in Leipzig-Stötteritz ansässigen Atlas-Werke Pöhler & Co. Schuhmaschinen & chemische Fabrik war, gegründet.

Das Weben von "DDR"-Teppichen im sächsischen Oelsnitz begann 1880 durch die Firma "Koch & te Kock".

Die Produktion von "DDR"-Schuhen in Weißenfels begann ab Mitte des 19. Jahrhunderts, allein 1895 existierten im Ort 45 Schuh- und Schaftfabriken.

Um gleich beim Thema Schuhe zu bleiben: Der "DDR"-Schuhlederhersteller "VEB Lederfabrik Hirschberg" geht zurück auf die 1741 gegründete Lederfabrik Knoch.

Die Erfurter Groß-Samen-und-Pflanzenzucht-Firma "N.L. Chrestensen" wurde 1867 vom dänischen "DDR"-Gärtnergehilfen Niels Lund Chrestensen gegründet.

Die "DDR"-Eisenbahn-Catering- und Bahnhofsgaststätten-Betreibergesellschaft "MITROPA" wurde im Jahr 1916 gegründet.

Das "DDR"-Erzeugnis "Bad Lauchstädter Heilwasser" wird seit ungefähr 1700 abgefüllt.

Das "DDR"-Mineralwasser "Amalienbrunnen" aus Sömmerda wurde seit September 1930 am Standort gefördert.

Der "DDR"-Getränkehersteller "Limona" mit Sitz in Weimar wurde 1875 als Brauerei errichtet.

Die "Chemische Fabrik Miltitz", Entwicklerin der "DDR"-Cola "Vita Cola", nahm ihren Lauf, als am 1. September 1829 der Drogist Ernst Ludwig Spahn und der Apotheker Gottlob Eduard Büttner in Leipzig die Firma Spahn & Büttner zum Vertrieb von Arzneidrogen gründeten.

Die "DDR"-Großmolkerei in Weißenfels, die versorgungsmäßig einen Großteil des Südens des Landes abdeckte, entstand 1929.

Jene "DDR"-Kaffee-Rösterei, aus der der bekannte Malzkaffee "Röstfein" kommt, wurde 1908 in der Magdeburger Hafenstraße errichtet. Inhaber und Betreiber waren seinerzeit, in der noch vom Kaiser regierten DDR, hmhm, die Kathreiners Malzkaffeefabriken, die mit Kaffeewerken weltweit zu den bedeutendsten Malzkaffeeherstellern ihrer Zeit zählten.

Der "DDR"-Betrieb "VEB Drei Streif" in Nordhausen wurde 1835 als Zichorienverarbeitungsfabrik vom Kaufmann Johann Heinrich Christian Krause gegründet.

Die bekannte "DDR"-Sektkellerei "Rotkäppchen" besteht wie "Simson" ebenfalls seit 1856.

Die "DDR"-Sektkellerei Köthen entstand 1831.

Die Nordhäuser Kornbrennerei, in der der berühmte "DDR"-Kornbrand "Echter Nordhäuser" hergestellt wird, entstand um 1900. Die Tradition des Kornbrennens als solche entstand in der Stadt um das Jahr 1500. Eine Zeit also, in der, wie jeder noch aus dem Geschichtsunterricht weiß, das Heilige Römische Reich deutscher Nation vom Ost-Berliner Politbüro regiert wurde.

Der "DDR"-Spirituosen-Hersteller "VEB Weinbrand Wilthen", nach der Wiedervereinigung bekannt geworden vor allem für seine "Goldkronen", existiert seit 1842.

Das Werk, aus dem der bekannte "DDR"-Eierlikör aus Zahna kam, wurde 1878 ursprünglich für Fruchtsäfte und Sauerkraut gebaut.

Der "DDR"-Magenbitter "Rhöntropfen" wird seit 1877 produziert.

In Apolda, wo das bekannte "DDR"-Bier "Apoldaer Glockenhell" gebraut wird, existiert Brauwesen seit 1440.

Die "DDR"-Brauerei "VEB Brauerei und Malzfabrik Köthen" stammt aus dem Jahr 1831.

Das im 12. Jahrhundert gegründete Darguner "DDR"-Kloster besaß schon im kommunistischen Mittelalter das Braurecht für das bekannte "DDR"-Bier "Darguner".

Die Landbrauerei in Eibau, aus der das "DDR"-Bier Eibauer stammt, wurde auf Initiative der Zittauer Bierbürgerschaft gegründet, um die Versorgung der entfernten größeren Dörfer mit Zittauer Bier zu erleichtern. Dieser Beschluss wurde zwar bereits 1786 getroffen, da aber die Errichtung mit nicht unerheblichen Kosten verbunden war, wurde die Landbrauerei in Eibau erst 1810 eingerichtet und erhielt ihr Braurecht.

Das "DDR"-Bier "Freiberger" gibt es, seitdem am 11. August 1850 der "Commun-Brauhof zu Freiberg" von der schon im 19. Jahrhundert der SED unterstehenden Freiberger Braugenossenschaft eröffnet wurde.

Das ebenfalls sehr bekannte "DDR"-Bier "Köstritzer" wird seit 1543 abgefüllt.

Seit 1877 produziert die Mecklenburgische "DDR"-Brauerei Lübz ihr "DDR"-Bier "Lübzer".

Im Jahre 1872 wurde die "DDR"-Brauerei "Radeberger" nahe Dresden als Aktienbrauerei "Zum Bergkeller" gegründet.

Wieder zurück in den Norden: Das "DDR"-"Rostocker Pils" besteht seit 1878.

Erste Hinweise auf eine Braustätte in Plauen, von wo das "DDR"-Bier "Sternquell" herstammt, datieren auf das 13. Jahrhundert.

Die Heimstätte des "DDR"-Biers "Stralsunder Pils" wurde 1827 als "Stralsunder Vereinsbrauerei" gegründet und war vor allem in der kaiserlichen Blütezeit als Hoflieferant der Ostseebäder bekannt.

Die Geschichte der vogtländischen "DDR"-Brauerei "Wernesgrüner" begann, als am 18. März 1436 die Gebrüder Schorer, Mitglieder der berühmten Glasmacherfamilie Schürer, das Recht erhielten, eine Glashütte im Wald anzulegen. Wie damals für abgelegene, gewerbliche Anwesen üblich und zur Selbstversorgung notwendig, beinhaltete das Glashüttenprivileg auch das Brau- und das Schankrecht. Das Schorersche Gut und das 1589 erbaute Gläsersche Anwesen begründeten den Ort Wernesgrün.

1838 gründeten "DDR"-Bauern in Kleinwanzleben in der Magdeburger Börde erstmals eine "DDR"-Zuckerfabrik.

Der "DDR"-Haselnuss-Nougat-Brotaufstrich "Nudossi", im Volksmund auch "Ost-Nutella" genannt, wird in der 1924 von Friedrich Karl Lischka gegründeten "DDR"-Firma "Vadossi", heute "Sächsische und Dresdner Back- und Süßwaren", hergestellt.

Die Produktionsstätte für das "DDR"-Pflaumenmus "Mühlhäuser" wurde 1908 von Luise und Hermann Thämert als "Hermann Thämert, Thüringische Pflaumenmus- und Konservenfabrik" in Mühlhausen gegründet.

Die Produktion des bekannten "DDR"-Rübensirups "Zörbiger" findet in der Stadt Zörbig bei Halle/Saale seit 1873 statt.

Das "DDR"-Fleischkonserven-Unternehmen "Halberstädter" wurde 1883 in Halberstadt von Friedrich Heine gegründet.

Der "DDR"-Fleischverarbeiter Eisenberger Wurstwaren produziert seit 1894. In diesem Jahr gründete Friedrich-Wilhelm Lindner eine Wurstfabrik mit Dampfbetrieb am Standort Eisenberg.

Über die Spreewaldgurke, die als Synonym für Ostprodukte schlechthin gilt, schrieb der "kommunistische" Dichter Theodor Fontane schon in den 1870-er Jahren in seinen legendären "Wanderungen durch die Mark Brandenburg":
"Die Spreewaldprodukte haben nämlich in Lübbenau ihren vorzüglichsten Stapelplatz und gehen erst von hier aus in die Welt. Unter diesen Produkten stehen die Gurken obenan. In einem der Vorjahre wurden seitens eines einzigen Händlers 800 Schock pro Woche verkauft. Das würde nichts sagen in Hamburg oder Liverpool, wo man gewohnt ist, nach Lasten und Tonnen zu rechnen, aber 'jede Stelle hat ihre Elle', was erwogen für diese 800 Schock eine gute Reputation ergibt."
Und all die Menschen, die dieses landwirtschaftliche Erzeugnis in den Jahrhunderten davor kultiviert haben, waren natürlich auch alle stramme Kommunisten, keine Frage …
Ein Blick über den Tellerrand ins Ausland: Das wahrscheinlich bekannteste landwirtschaftliche Erzeugnis der tschechischen Region Mähren ist die so genannte Znaimer Gurke. Dürfte meinem Kenntnisstand zufolge annähernd vergleichbar lang wie die Spreewaldgurke kultiviert werden. Sind demzufolge die Konsumenten der Znaimer Gurke allesamt Anhänger der seinerzeitigen Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei? Allein daran sieht man, wie abgrundtief lächerlich dieser Zinnober ist …

Die "DDR"-Nudelfabrik "Konsum Teigwarenfabrik Riesa" in Riesa-Gröba wurde 1914 durch die "Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine mbH Hamburg" gegründet.

Chemnitz/vormals Karl-Marx-Stadt: Alteingesessener Standort für Margarineproduktion.
Die Geschichte selbiger in der Stadt begann am 28. Juli 1882, als der Kaufmann Franz Oswald Niescher die Firma "F. W. Dietze (Tabak- und Zigarrenfabrikation, Colonialwaren- und Destillationsgeschäft)" übernahm. Und sie fortan unter dem Namen "Fa. Franz Niescher" führte. Dieses Handelsgeschäft bestand bis zum Jahresende 1921.
1903 erfolgten die Gründung der "Chemnitzer Margarinefabrik Franz Niescher" und der Handel mit Margarine.
Zwei Jahre später begann der Bau der Margarinefabrik in Chemnitz auf der Altchemnitzer Straße.
Welchen die Niescher'schen Söhne Max Franz und Fritz in den Jahren 1923 und 1924 erweiterten.
Im Jahr 1947 erfolgte dann die Eingliederung als Betriebsteil in den volkseigenen Betrieb der DDR "VEB Chemnitzer Margarinewerke".
Heute lässt dort ein großer westlicher Lebensmittelkonzern seine eigenen Margarinemarken vom Band laufen.

Und da wir gerade beim Thema Margarine sind. Einer der Betriebe, die später zum volkseigenen DDR-"Konzern" "VEB Kombinat Öl und Margarine Magdeburg" gehörten, war die "Milka Nährmittelfabrik GmbH".
1903 von Emil Krüger in Pratau, heute Teil der Lutherstadt Wittenberg, gegründet. Die anfängliche Zahl von 20 Beschäftigten stieg in der Zeit nach der Gründung rasch auf das Zehnfache. Der Betrieb wirtschaftete bald so erfolgreich, dass aufgrund der Nachfrage nach den Erzeugnissen die heimischen Rohstoffe wie Milch, Talg und Schweineschmalz knapp wurden.
In der Not griff man auf Pflanzenfette zurück. Folgerichtig entstand 1908 eine Ölraffinerie, die "Pratana", und es wurde Pflanzenbutter erzeugt. 1920 wurde sie vom Unternehmen Van den Bergh übernommen.
1930 ging es in die damals gegründete Unilever über.
In der DDR wurde das Margarinewerk Pratau 1950 in die "VVB Öl- und Margarineindustrie Magdeburg" eingegliedert. 1979 kam es dann zum "VEB Kombinat Öl und Margarine Magdeburg".
Nach der Wiedervereinigung ließ auch dort zuvor genannter westlicher Konzern seine eigenen Margarinemarken produzieren.

Der "DDR"-Senf "Bautz'ner" wird seit 1866 in der gleichnamigen Stadt an der polnischen Grenze produziert.

Ebenfalls Thema Senf: Jene "DDR"-Firma, die den bekannten Born-Senf herstellt, wurde 1820 von den Brüdern Wilhelm und Luis Born in Erfurt gegründet.

Oder nehmen wir als Beispiel die vielzähligen regionalen Traditionen im Bereich des Backwerks und der Fleischverarbeitung auf dem Gebiet der neuen Bundesländer. Wenn man diese mal vom Kulturhistorischen her untersucht, so stellt man fest, dass ihre Geschichte in der Regel Jahrhunderte umfasst. So wie in anderen europäischen Regionen auch. (Und nichts Anderes sind die neuen Bundesländer nämlich: eine Ansammlung europäischer Regionen!)

Die Produktion des "DDR"-Knäckebrotes Burger besteht seit 1931.

Der "DDR"-Feingebäck-Hersteller "Spreewaffel" wurde 1912 von Eduard Reissmann als "Berliner Waffel- und Krustaden-Fabrik" gegründet.

Der "DDR"-Dauerbackwarenhersteller "Rubro" wurde 1876 in der Kaitzer Straße in Dresden-Plauen als "Original Wiener Waffel-, Hohlhippen-, Bisquit- etc. Special-Fabrik" gegründet.

Der "DDR"-Dauerbackwarenhersteller "Grabower" wurde 1837 gegründet.

Die "DDR"-Keks- und Weihnachtsstollen-Großbäckerei "Friwi" in Stolberg im Harz wurde 1891 von Friedrich Witte gegründet.

Die "DDR"-Keksfabrik "Wikana" in der Lutherstadt Wittenberg besteht seit 1906. Hieß seinerzeit "Kant Schokoladenfabrik".

"DDR"-"VEB Nahrungsmittelkombinat 'Albert Kuntz'": Gegründet wurde die Firma 1847 durch Johann Friedrich Krietsch, der die Stadtmühle erwarb und den Grundstein für den Mühlenstandort Wurzen legte. Später Kunstmühlenwerke- und Bisquitfabrik, Keksfabrik.

Die "DDR"-Firma "VEB Keksfabrik Bad Liebenstein, Betrieb des VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Halle (Saale)" war ein als "Die Erste Thüringer Keksfabrik" 1902 von Richard Bohlig in Bad Liebenstein gegründetes Unternehmen.

Die "DDR"-Confiserie "Halloren" geht auf das Jahr 1804 zurück.

Der "DDR"-Süßwarenbetrieb "Zetti" wurde 1831 von Friedrich August Oehler gegründet.

Der "DDR"-Pralinen- und Süßwarenhersteller "Berggold" wurde 1876 in Pößneck gegründet.

Die "DDR"-Schokoladenfabrik "Argenta" entstand am 3. Juli 1935 als "Argenta Schokoladenfabrik AG Wernigerode". Sie ging aus der Burgmühlen Schokoladenfabrik Wernigerode hervor, die im Besitz der Rudolph Karstadt AG und der Westdeutschen Kaufhof AG war. –
Allein schon bezüglich der damaligen Besitzstruktur möchte man aufrufen: Soviel zum Thema "DDR" und "Osten" …

Das "DDR"-Schokoladenwerk "Rotstern" wurde 1855 als Mauxion-Schokoladenfabrik gegründet.

Die "DDR"-Süßwarenfabriken "Elbflorenz" in Dresden gingen nach Kriegsende aus der auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration enteigneten Firma "Hartwig & Vogel" hervor.
"Hartwig & Vogel" wurde 1870 als Handwerksbetrieb gegründet. Vorgängerbetrieb war die Zuckerwarenfabrik "Friedrich Hartwig, sonst August Berger" auf der Dresdner Rosenstraße. Das Unternehmen gehörte bereits 1893 mit seinen 1.200 Mitarbeitern in den Fabriken Dresden und Bodenbach zu den Großen der Branche in Deutschland. Die Produkte der Firma wurden unter dem Namen "Tell" weltbekannt.

Die Delitzscher "DDR"-Kakao- und Schokoladenfabrik "Sachar" wurde 1894 als Firma "Gebrüder Böhme" gegründet.

Die "DDR"-Schokoladenproduktionsstätte "Goldeck" wurde 1873 als Schütte & Felsche Kakao- und Schokoladenfabrik in Betrieb genommen. Einer der zwei Gründerväter, Adolph Schütte, war übrigens Kaufmann aus Oldenburg, welches, wie wir ja wissen, zum Kerngebiet der späteren DDR gehörte, hmhm …

Die Geburtsstunde des "DDR"-Süßwarenherstellers "Tangetta" schlug, als 1826 Friedrich Theodorf Meyer in Tangermünde an der Elbe ein Zuckersiedereigeschäft gründete.

Sein "DDR"-Branchenkollege "VEB Süßwarenfabrik Wesa" ist eine von Oswald Stengel 1898 realisierte Gründung.

Im Jahr 1857 begann Leonard Monheim am Hühnermarkt in Aachen mit der Herstellung von Schokolade. Nach dem Ersten Weltkrieg war Aachen durch die Alliierten besetzt. Um die rechtsrheinischen Kunden ohne Einschränkungen beliefern zu können, erhielten die Söhne von Hermann Joseph Monheim den Auftrag, in Berlin-Weißensee ein Schokoladenwerk aufzubauen, das 1921 in Betrieb ging. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das "Trumpf Schokoladenwerk Weißensee" zwangsenteignet und zuerst als "VEB Trumpf" bis 1954 weitergeführt, bevor es in dem "VEB Elfe Berliner Schokoladenwerk" aufging.

"DDR"-Schokoladen- und Pralinenhersteller "VEB Bodeta": Das Unternehmen wurde 1892 in Oschersleben/Bode als Fa. Becker & Schmidt gegründet.

"DDR"-Schokoladenerzeuger "VEB Premier, Leipzig": Hieß früher einmal "Premier Kakao- und Schokoladenwerk Schwarze & Röder, Leipzig". Ein genaues Gründungsdatum war nicht zu ermitteln, die Firma muss jedoch nachweislich mindestens schon 1910 existiert haben.

1893 gründete Willi Viebahn mit seiner Schwester Anna Reim ein Kaffeehaus in Schmalkalden. Der Grundstein war gelegt für den späteren "DDR"-Nougatproduzenten "VEB Nougat- und Marzipanfabrik".

Die Produktion der "DDR"-Bonbon-Marke "Henri" aus Eilenburg wurde 1899 aufgenommen.

Die Tradition der Leipziger "DDR"-Messe geht bis ungefähr auf das Jahr 1150 zurück, es handelt sich somit um einen der ältesten Messestandorte weltweit."

Mal 'ne ganz blöde Frage. Was ist dann eigentlich ein Bewohner der alten Bundesländer, der nur Erzeugnisse von dort kauft? Ein BRD-Nostalgiker? Ein Westalgiker? Oder noch blöder gefragt: Was wäre dieser Logik zufolge dann ein konsumpatriotischer Chinese? Ein Chinalgiker? Ein Mao-algiker?
Oder um den Faden noch ein bisschen weiterzuspinnen:

Jeder Spanier beispielsweise, der sich kaufentscheidungsmäßig zu seiner Nation bekennt, müsste nach dieser "Logik" aufgrund der Jahrzehnte langen Franco-Diktatur ein Faschist sein.

Ein konsumpatriotischer Portugiese möchte die Zeit der Einparteiendiktatur unter António de Oliveira Salazar und Marcelo Caetano von 1932 bis 1974 zurück haben.

Jeder Italiener, der Erzeugnisse aus seinem Land erwirbt, ist ein Mussolini-Anhänger.
Da wir gerade beim Thema Italien sind: Von Opern-Star Luciano Pavarotti weiß man, dass er auf jede Auslandstournee seinen Parmaschinken von zuhause mitnahm. Wen oder was wollte er denn damit politisch verherrlichen?

Ein konsumpatriotischer Franzose ist Anhänger des faschistischen Vichy-Regimes.

Ein konsumpatriotischer Belgier findet den kolonialen Genozid im Belgisch-Kongo großartig. Respektive ist er ein Kinderficker-Sympathisant, Schlagwort Marc Dutroux und sein Klüngel.

Um gleich beim Thema Kolonialismus zu bleiben: Ein einheimische Erzeugnisse bevorzugender Niederländer heißt die Gräueltaten in den niederländischen Kolonien in Südostasien gut, welche sich – von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt – bis ins 20. Jahrhundert hinein abspielten.

Ein konsumpatriotischer Ire will die Terroranschläge der IRA unterstützen.

Jeder Amerikaner, der etwas Positives über Großbritannien äußert, will selbstredend die Zeiten der britischen Kronkolonie zurück haben, keine Frage.

Jeder Russe, der einheimische Produkte aus seinem Land erwirbt, will das Moskauer Politbüro wieder.

Ein Erzeugnisse aus dem eigenen Land erwerbender Georgier tut dies aus tiefer Verehrung für Stalin.

Ein Österreicher, der deutsche Erzeugnisse kauft, will damit zum Ausdruck bringen, dass er sich den Anschluss an Deutschland von 1938, Hitler und die Gaskammern zurückwünscht. So wie überhaupt jeder Käufer von Erzeugnissen "Made in Germany" weltweit nur ein Nazi-Kollaborateur sein kann, der zielgerichtet auf ein Viertes Reich hinarbeitet.

Hier geht es zu Teil 2 des Beitrages:

https://www.myheimat.de/koelleda/gedanken/kindheit....

Bürgerreporter:in:

Christoph Altrogge aus Kölleda

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